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0413 - Ich stellte die Killer-Mumien

0413 - Ich stellte die Killer-Mumien

Titel: 0413 - Ich stellte die Killer-Mumien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Ladung abgesehen?
    Je länger ich darüber nachdachte, um so wahrscheinlicher kam mir diese Lösung vor. Ich öffnete die letzte Tür und stand vor dem ersten Gepäckwagen. Die Tür ließ sich nur mit einem Vierkantschlüssel öffnen.
    Ich ging näher und erkannte, daß dieses nicht normale Schloß unberührt aussah. Wenn die Gruppe tatsächlich im Gepäckwagen steckte, mußte einer der Typen einen Schlüssel haben.
    War sie verschlossen oder nicht?
    Beim ersten Hinsehen konnte ich es nicht genau erkennen, ich mußte schon die Probe aufs Exempel machen.
    Das aber wurde mir erspart.
    Plötzlich öffnete sich die Tür von innen. Ich konnte mich mit einem Sprung rechts neben ihr in den toten Winkel drücken, hörte einen leichten Frauenschritt und sah Cecile Villard.
    Sie hatte mich noch nicht entdeckt, ich wartete mit klopfendem Herzen so lange ab, bis sie sich umdrehte und die Tür wieder andrückte.
    Da trafen sich unsere Blicke.
    Selten habe ich jemand gesehen, der sich so erschreckte. Aus dem Gesicht der Frau wich sämtliches Blut, sie wurde weiß wie eine Kalkmauer, aber sie schrie nicht, und das war gut.
    Ich faßte mich schneller, deutete eine spöttische Verbeugung an und fragte: »Wollten Sie hier im Gepäckwagen Hilfe für mich holen, Madame?«
    ***
    Cecile Villard, diese so moderne, emanzipierte Person war einfach sprachlos geworden. Sie stand da, schaute mich an, zitterte und hatte die Unterlippe vorgeschoben. Die Tasehe hing an ihrer linken Schulter, sie war offen, und die Hand hatte sie auf die beiden Ränder gelegt.
    »Nun?« fragte ich. »Wo bleibt Ihre Antwort?«
    »Sie?«
    »Ja ich.«
    »Aber… aber Sie sind doch krank! Sie haben…«
    »Den Kaffee getrunken, den Sie mir so selbstlos eingeschenkt haben«, sagte ich spöttisch.
    »Ja.«
    »Was taten Sie hinein?«
    »Nur eine…« Sie schüttelte den Kopf. »Ach, hören Sie doch auf, Sinclair! Nichts tat ich hinein.« Sie hatte sich wieder gefangen und holte tief Luft. »Ich weiß überhaupt nicht, was Sie von mir wollen. Wir sind nicht verheiratet und gehören auch sonst nicht zusammen. Deshalb bin ich sauer, wenn man mir nachschnüffelt.«
    »Irrtum. Madame. Es ist kein Nachschnüffeln gewesen.«
    »Was dann?«
    »Ich mag es nicht, wenn man mich durch irgendwelche Pillen ausschalten will.«
    Sie ging wieder einen Schritt zurück und lehnte sich demonstrativ gegen die Tür. »Das, Sinclair, müssen Sie mir erst beweisen.«
    »Meine Beobachtungen sind Beweise genug.«
    »Für mich nicht.«
    »Sie werden lachen, Cecile, es ist mir egal. Ich möchte etwas anderes wissen.«
    »Und was?«
    »Sagen Sie mir, weshalb Sie den Gepäckwagen betreten haben und in welch einer Verbindung Sie zu einem gewissen Marco stehen!«
    Der letzte Teil der Frage hatte sie wohl aus der Fassung gebracht, denn sie senkte den Blick und schaute für einen Moment zu Boden. »Marco?« fragte sie dabei.
    »Ja, einer der drei Kerle, die mir schon im Bahnhofs-Bistro aufgefallen sind.«
    »Den kenne ich nicht.«
    »Lügen Sie nicht. Sie sprachen mit ihm, und ich wurde Zeuge. Nur haben Sie mich nicht gesehen. Erinnern Sie sich nicht? Ich kam nach Ihnen in den Speisewagen zurück und war natürlich nicht so dumm, schon dort meine Karten offen auf den Tisch zu legen. Das habe ich hiermit getan.«
    Ihr Blick wurde lauernd. »Sie kommen sich wohl vor wie der große Bluffer - oder?«
    »Wieso?«
    »Nun ja. Welcher normale Mann steigt schon bewaffnet in einen Zug? Glauben Sie im Ernst, daß ich Ihnen das Märchen von dem Makler abgenommen habe?«
    »Mir ist es egal. Allerdings glaube ich Ihnen Ihren Beruf.« Mein Mund verzog sich zu einem schmalen Lächeln. »Ich erinnere mich daran, als ich noch allein am Tisch des Bistro saß. Die Kellnerin berichtete mir von einer wertvollen Ladung, die dieser Zug mit sich führt. Alte Fundstücke aus Ägypten. Das ist doch Ihr Gebiet, nicht wahr?«
    »Stimmt.«
    »Und Sie haben die Aufgabe, diese Fundstücke nach Paris zu begleiten?«
    »Auch das ist wahr.«
    »Dann wären die Fronten ja geklärt. Da Sie außerdem mit diesen drei Typen nichts zu tun haben, wie Sie selbst sagten, wird es Ihnen doch sicherlich nichts ausmachen, mich in den Gepäckwagen zu lassen, damit ich mir die Fundstücke anschauen kann.«
    Sie lachte hart. »Wie käme ich dazu?«
    »Wollen Sie den Beweis Ihrer Integrität nicht antreten?«
    »Nein!«
    »Dann werde ich allein gehen.«
    Cecile erwiderte nichts. Sie starrte mich an, und ich hatte das Gefühl, als würde sich

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