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0414 - Der Weltraum-Zirkus

Titel: 0414 - Der Weltraum-Zirkus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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diesmal protestierte er nicht. Mathilda hatte ihm heute morgen schon einige Verweise erteilt, und er legte keinen Wert darauf, bei der Nomadin völlig in Ungnade zu fallen. Er beschloss, Gideon alle weiteren Maßnahmen zu überlassen. Wenn er einen Fehler beging, würde Mathilda schon merken, was sie an einem zuverlässigen Mitarbeiter wie Hal Garnish besaß.
    „Wenn Poster gut, wir ihn nehmen?" fragte Burlow Gideon.
    „Natürlich", sagte Mathilda. „Ein Bestienjongleur fehlt uns noch.
    Mit Poster hätten wir endgültig ein Programm, das uns kein Zirkus innerhalb der Galaxis nachmachen kann."
    Sie berieten noch ein paar Minuten und arbeiteten die Fangfragen aus, mit denen sie Poster überführen wollten, falls es sich herausstellen sollte, dass er ein Hochstapler oder Betrüger war. Gideon gelang es, Mathilda von einer Untersuchung Posters mit einem Lügendetektor abzubringen. Eine solche Maßnahme hätte sich von Anfang an nachteilig auf die Zusammenarbeit ausgewirkt, argumentierte der gelähmte Nomade.
    „Sie sind so schweigsam, Hal", sagte Mathilda zu Garnish. „Ich hoffe, dass sich das ändert, wenn wir Poster ins Kreuzverhör nehmen."
    „Natürlich", sagte Garnish widerwillig. „Sie wissen doch, dass Sie sich auf mich verlassen können."
    Inzwischen waren Dombois und Poster mit dem Antigravlift in die Kommandokugel heraufgekommen und warteten vor der Zentrale.
    Dombois war der Personalchef von GGG und galt als erfahrener Menschenkenner. In wichtigen Fällen jedoch entschied Mathilda Grobwitz, wer in den Zirkus aufgenommen wurde.
    „Ich glaube, wir, sind uns einig", sagte Mathilda zu ihren beiden Partnern. „Dombois und dieser Poster sollen hereinkommen."
    Garnish durchquerte die Zentrale, um die beiden Männer zu holen.
    „Halten Sie sich mit Fragen zurück", sagte Mathilda zu Burlow Gideon. „Es ist mir lieber, wenn Sie den stillen Beobachter spielen und mir dann Ihre Eindrücke schildern."
    „Einverstehen", sagte Gideon.
    „Einverstanden", korrigierte ihn Mathilda. „Wann zum Teufel, werden Sie sich endlich um eine bessere Sprache bemühen?"
    Garnish kam mit Dombois und Poster herein, so dass Gideon einer Antwort enthoben wurde. Der Nomade im Rollstuhl konzentrierte seine Aufmerksamkeit auf Big Vip Poster. Der Bestienjongleur war zwei Meter groß. Unter seinen Kleidern zeichneten sich Muskelpakete ab. Sein Gesicht wirkte verlebt, ein Eindruck, der durch das unordentlich gekämmte bis zur Schulter reichende rote Haar noch verstärkt wurde. Posters Augen waren klein, ihre Farbe kaum zu bestimmen. Gideon schätzte, dass der Artist fünfzig Jahre alt war. Er ist nicht sehr intelligent, dachte Gideon. Big Vip Poster konnte seine Blicke nicht von Mathilda Grobwitz abwenden. Sie war die hässlichste Frau, die er jemals gesehen hatte. Ihrem Gebaren nach zu schließen, schien sie sich dieser Tatsache jedoch nicht bewußt zu sein. Sie war selbstbewusst und herausfordernd. Dombois, der Mann, der Poster heraufbegleitet hatte, deutete eine Verbeugung an und sagte: „Das ist Big Vip Poster, Madam."
    Poster dachte nicht daran, sich ebenfalls zu verbeugen, obwohl er wußte, dass an Bord der ARTIST QUEEN ebenso wie in den anderen Nomadenschiffen ein Matriarchat herrschte. Mathilda Grobwitz sollte nicht auf den Gedanken kommen, dass er um eine Anstellung betteln mußte. Das hätte ihn von Anfang an in eine schlechte Position gebracht.
    „Die Tatsache, dass ich bereit bin, mit Ihnen zu sprechen, wird Ihnen beweisen, dass wir an einem Bestienjongleur interessiert sind", eröffnete MG das Gespräch. Poster mußte über die direkte Art der Nomadin lächeln. Er nickte.
    „Sie sehen nicht wie ein Bestienjongleur aus", fuhr Mathilda fort.
    „Finden Sie?" Poster hob die Schultern. „Kaum ein Mensch verkörpert die Rolle, die man ihm nach seinem Aussehen zuschreiben möchte. Das gilt auch für Sie." Garnish ging mit geballten Fäusten auf Poster zu, aber ein Wink Mathildas hielt ihn zurück.
    „Sie sind unverschämt", sagte die Nomadin. „Ich glaube jedoch, dass dies zu Ihrem Repertoire gehört." Poster packte Garnish wortlos am Kragen, hob ihn hoch und schob ihn scheinbar mühelos ein paar Meter vor sich her. Dann warf er ihn neben Mathilda auf das Lager. Garnish war krebsrot im Gesicht und schnappte nach Luft. Poster beobachtete ihn gleichgültig. Er sah, dass Burlow Gideon verstohlen lächelte und zog seine Schlüsse daraus.
    „Wenn Sie wirklich so klug sind, verstehe ich nicht, warum Sie sich mit Narren wie Hal

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