0415 - Roboter-Grauen
Seite, ich auf der realen. Hier sind Magie und Wissenschaft eine Verbindung eingegangen, und ich bin glücklich darüber.«
»Wen meinst du?« fragte ich, obwohl ich schon einiges ahnte.
Er nannte mir den Namen und betonte dabei jede Silbe. »Shimada!«
Ich zuckte nicht mal zusammen, auch Suko regte sich kaum. Er bewegte nur seine Augenbrauen und gab einen knappen Kommentar. »Der Kreis scheint sich zu schließen, John.«
Ich nickte. »Das sieht mir auch so aus.«
Yamiga freute sich. Auf seinem runden Gesicht malte sich dieses Gefühl ab. »Der Kreis schließt sich tatsächlich, da habt ihr Recht. Auch für euch, denn ihr wolltet Shimada besuchen. Oder etwa nicht?«
»Wir suchten einen Freund.«
»Sicher, Sinclair, sicher. Dieser Freund wollte die Krone der Ninja. Und die befindet sich im Tal der Schatten. Ausgerechnet dort aber hat sich Shimada hinbegeben, denn auch er will die Krone der Ninja besitzen. Sie fehlt ihm noch. Nur mit ihr kann er sich als wahrer Herrscher der blauen Festung fühlen. Leider war es selbst für ihn schwer, an die Krone heranzukommen. Er hat diese Tat einem anderen überlassen. Nämlich eurem Freund Yakup, den ihr sucht.«
»Dann lebt er?«
Yamiga nickte. »Noch. Er besitzt sogar die Krone. Er hat es geschafft, sie an sich zu nehmen.«
»Woher weißt du das?« fragte ich.
Yamiga begann zu lachen. »Ich habe euch doch schon gesagt, dass ich zu den Menschen gehöre, die beidem dienen. Der Wissenschaft und der alten japanischen Magie. Das Land Nippon steckt voller Geheimnisse. Mir gelang es, mit Shimada Kontakt aufzunehmen. Ich wusste über die blaue Festung Bescheid. Für mich ist sie ein magisches Weltwunder, das durch die Zeiten treibt. Sie steckt voller Kraft, Rätsel und Wunder, aber es gibt Situationen, wo sie sich auch offenbart. Das ist inzwischen geschehen. Shimada, sein Höllenschloss und ich haben eine Verbindung geschaffen. Er ist über meine Pläne informiert, ich über seine. Wir können wechseln, ein transzendentales Tor ermöglicht uns dies. Aus diesem Grunde weiß ich genau, was in der blauen Festung alles abläuft. Ich bin über Shimada und seine Pläne informiert, die meinen nicht im Wege stehen. Wir haben uns zusammengetan, unsere Verbindung kann man als ideal bezeichnen. Wenn ich will, kann ich in die Festung hinein. Umgekehrt ist es genauso. Auch Shimada kann mich besuchen, ein Wechselspiel zwischen den beiden zukünftigen Herrschern dieses gewaltigen Reichs mit dem Namen Nippon.«
Ich dachte über seine Worte nach. Das Zusammenspiel zwischen den beiden Mächtigen glich einer gewaltigen Verschwörung. Es war brandgefährlich. Wenn sich ihr Plan erfüllte, konnte ein Land wie Japan bis in die Grundfesten erschüttert werden. So wichtig dieser Aspekt auch war, ich musste ihn zunächst vernachlässigen, denn andere Dinge waren wichtiger. Und die hatte ich im letzten Teil der Rede gehört.
Zwei Welten, die miteinander verbunden waren. Shimadas Höllenschloss und die Welt des Yamiga. Von der einen konnte man in die andere schauen, es gab Verbindungen, die ich nicht außer Acht lassen sollte. Möglicherweise konnte ich sie für mich nutzen.
Doch ohne Waffen war da nichts zu machen, und Helfer standen uns auch nicht zur Verfügung. Mit bloßen Händen hätten wir gegen die killenden Roboter keine Chance gehabt.
Eines wollte ich noch wissen. »Ich habe mitbekommen, Yamiga, dass Sie eine Frau haben töten lassen.«
»Das stimmt.«
»Musste das sein?«
Er begann zu lachen. »Für euch nicht, für mich ja. Ich sehe die Dinge anders. Diese Frau habe ich begehrt, sie hat mich hintergangen, und das musste sie mit dem Tod büßen.«
»Man kann sich Menschen nicht wie Leibeigene halten!« widersprach ich ihm.
»Ich ja.«
Diese beiden Worte sagten mir genug. Es war sinnlos, sich über dieses Thema länger zu unterhalten. Der Mann würde auf meine Argumente nicht eingehen.
»Sie verstehen es nicht, Sinclair!« sagte er mir. »Sie verstehen es überhaupt nicht. Aber ich lebe ein anderes Leben. Es ist auf Erfolg ausgerichtet. Begreifen Sie?«
»Kaum.«
»Sonst noch Fragen?«
»Können Sie sich das nicht denken?«
Yamiga rieb seine Hände, so einen Spaß hatte er plötzlich. »Sicher werden Sie Fragen haben. Sie wollen wissen, was mit Ihnen geschieht.« Er lachte wieder. »Ich bin sehr kreativ, was das Gebiet gewisser Todesarten angeht. Es macht mir Spaß, immer neue auszudenken, und so ist es auch bei euch. Ihr werdet ebenfalls umkommen, aber zuvor eure Schuld
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