0415 - Roboter-Grauen
wo wir bald eine Doppeltür erreichten, die sich erst öffnete, als wir über einen im Boden befindlichen Kontakt schritten.
Gleichzeitig öffnete sich uns eine andere Welt. Ich hatte damit gerechnet, in ein Labor zu treten, das war nicht der Fall. Wir gelangten in einen kuppelartigen Raum, der ein Glasdach hatte.
Mich interessierte auch die Einrichtung. Weiche, flache Polstermöbel, ein großes Computer-Board an der Wand, wo zahlreiche Lampen ihren flackernden Schein verbreiteten.
Dieser modernen Wand gegenüber befand sich etwas anderes.
Schon beim ersten Schritt in den Raum hatte ich etwas von dieser Magie gespürt, die ebenfalls vorhanden war.
Es war das Tor.
Der Weg in eine andere Welt und gleichzeitig in Shimadas Höllenschloss, denn ich sah diese unheimliche Gestalt auf einem Thron sitzen und uns entgegenstarren.
Sah Shimada uns?
Er reagierte jedenfalls nicht, aber auch wir entdeckten nur ihn und nicht unseren Freund Yakup.
Manchmal hat man gewisse Ahnungen. Mir erging es ebenso. Ich hatte einfach das Gefühl, dicht vor einer Entscheidung zu stehen, vielleicht vor der Lösung dieses Falles, war aber gezwungen, abzuwarten, denn ich wollte meine Waffen zurückhaben.
Den gleichen Gedanken hatte auch Suko. »Wo sind unsere Waffen?« fragte er. Seine Lippen hatte er dicht an das linke Ohr des gefährlichen Zwergs gebracht.
»Lass mich erst los!«
»Nein!«
Yamiga gab klein bei. Er gab Suko die Anweisung, sich nach rechts zu wenden. Dort befand sich ein kleiner Schrank. Er bestand aus kostbarem Holz, das matt lackiert war und im Schein einer Lampe glänzte. Der Schrank war durch Schiebetüren verschlossen.
Dem äußeren Anschein nach hatten wir die Situation im Griff.
Trotzdem traute ich dem Frieden nicht.
Meiner Ansicht nach ging die Gefahr nicht allein von Yamiga aus, auch das Tor zum Höllenschloss durfte keinesfalls aus der Kontrolle gelassen werden.
Da tat sich nichts.
Shimada hockte wie ein Fels auf seinem Thron. Er wartete wahrscheinlich auf Yamiga, und wenn er ihn sah, musste er uns ebenfalls erkennen.
Weshalb reagierte er nicht?
Die Lage spitzte sich zu.
Suko war mit dem Zwerg beschäftigt. Er drückte Yamiga noch tiefer, damit dieser die Türen des hüfthohen Schranks öffnen konnte. Ich hörte genau, wie sie zur Seite geschoben wurden, warf einen Blick in den Schrank, konnte aber nichts erkennen.
»Du musst mich auf den Boden stellen!«
Suko tat es. Yamiga griff in den Schrank, um die Waffen hervorzuholen. Auch Suko hatte sich gebückt.
So weit lief alles normal.
Bis zu dem Augenblick, als ich einen kühlen Luftzug verspürte. Er kam von oben. Ich schaute in die Höhe und sah, dass sich die runde Glaskuppel teilte.
Ein Loch entstand, durch das Kühle in den tiefen Raum hinabströmen konnte.
Das war nicht alles. Plötzlich erschienen die dunklen Schatten. Ich sah das Blitzen der Messer und wusste Bescheid.
Die Roboter hatten einen Überfall gestartet.
Meine Warnung erreichte Suko, der sich beeilte. Er griff nach Yamiga, um ihn festzuhalten, aber der schrie mit sich überschlagender Stimme den Namen seines Helfers.
»Shimada!«
Ich drehte mich.
Und Shimada hatte ihn vernommen. Das kümmerte mich im Augenblick nicht, denn in dem Zeitentunnel materialisierte plötzlich eine Gestalt, die einen helmähnlichen Gegenstand auf dem Kopf trug.
Yakup mit der Ninja-Krone!
***
Der junge Türke hatte sich auf einen Sieg über Shimada eingestellt und spürte plötzlich die Enttäuschung, die wie die Klinge eines heißen Schwerts durch seinen Körper drang.
Er war wieder sichtbar geworden!
Ausgerechnet jetzt, als er das transzendentale Tor betrat. Ihm kam zu Bewusstsein, dass die Krone der Ninja ihn nicht unbesiegbar gemacht hatte. Er war ein Mensch geblieben, und es gab nach wie vor Schwachstellen in seinem Leben.
Er spürte die Angst.
Eine Furcht, die wie ein Griff wirkte, dass jetzt alles vorbei sein konnte. Es gelang ihm nicht mal, sich dagegen zu wehren, die Angst war vorhanden, sie würgte weiter, er spürte den Schüttelfrost und merkte, dass sich die kleinen Körperhaare aufrichteten.
Hier standen zwei unterschiedliche Magien gegeneinander, und er war ausgerechnet in deren Schnittpunkt geraten, sodass er zu einem Opfer wurde. Eine gewisse Aura umgab ihn.
Yakup überkam das Gefühl der Hilflosigkeit. Von allen Seiten drangen die Kräfte auf ihn ein, und er wusste nicht, wie er ihnen begegnen sollte. Zum Glück war er nicht gelähmt. Er konnte sich bewegen, auch nicht
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