Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0416 - Das Duell der Halbstarken

0416 - Das Duell der Halbstarken

Titel: 0416 - Das Duell der Halbstarken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
konnte.«
    Mir fiel ein, daß ich weniger dazu beigetragen hatte, aber ich verzichtete darauf, Darring die näheren Umstände zu erklären. Sie schienen ihn auch nicht zu interessieren.
    »Haben Sie sich von den dummen Jungen aufs Kreuz legen lassen?«
    »Die Boys, die uns abkassierten, machten einen absolut ausgewachsenen Eindruck.'«
    Darring schlug erregt mit der Hand auf den Brief.
    »Aber das sind doch die gleichen Briefe, wie sie Rovelt erhielt?«
    »Ungefähr«, brummte ich. Ich würde die Briefe natürlich vergleichen, aber ich war sicher, daß sie in einem Punkt nicht übereinstimmten. Der Brief an Jack Heleys Mutter war auf besserem Papier zusammengeklebt.
    »Was wollen Sie unternehmen, Mr. Darring?«
    »Das müssen Sie entscheiden.« Ein kurzes Grinsen huschte über sein Gesicht. »Auf keinen Fall werden Sie mich überreden können, fünfzigtausend Dollar aus meiner Tasche ins Spiel zu bringen.«
    »Kann ich Ihren Sohn sprechen?«
    »Jack ist nicht zu Hause.« Er wandte sich an seine Frau. »Ist er wieder mit Lizzy unterwegs?«
    »Ja, Lizzy holte ihn heute nachmittag ab.«
    »Dann können Sie damit rechnen, daß er in spätestens einer halben Stunde hier auftaucht. Lizzy Round muß um acht Uhr abends zu Hause sein. Das ist der einzige Punkt, in dem ihre Eltern keine Nachsicht kennen.«
    »Lizzy Round! Ist das nicht das Girl, um dessen Gunst dieses Duell stattfand?«
    »Natürlich!«
    »Aber sie war doch Jimmy Rovelts Freundin, und Heley…«
    Darring unterbrach mich. »Jetzt ist sie Jacks Girlfriend. Jack ist augenblicklich mächtig gefragt. Die Girls finden es riesig interessant, sich mit einem Mörder zu verabreden.«
    »Chris!« jammerte Heleys Mutter auf. »Entschuldige!« sagte Darring mit einer knappen Seitenbewegung des Kopfes. »Jack macht zur Zeit das Rennen. Die Schießerei, die Verhaftung, die Berührung mit dem FBI, damit schlägt er augenblicklich alle anderen, gleichgültig, mit welchen Brieftaschen und mit welchen Sportwagen sie aufwarten können.«
    Über eine Klingel rief er ein Hausmädchen, das nach einer Minute das Arbeitszimmer betrat.
    »Schicken Sie Mr. Heley sofort zu mir, sobald er zurückkommt.«
    Er wies auf zwei Sessel, seinem Schreibtisch gegenüber.
    »Nehmen Sie Platz. Welchen Drink darf ich Ihnen anbieten?«
    Während wir warteten, redeten wir mehr oder weniger belangloses Zeug. Zum Glück dauerte es nicht lange, bis der junge Heley zurückkam. Wenige Minuten nach sieben betrat er den Raum. Er war nicht allein. Mit ihm erschien Lizzy Round auf der Bildfläche.
    Heley nickte seiner Mutter zu, verbeugte sich ein wenig vor Phil und mir und wandte sich dann an seinen Stiefvater:
    »Du willst mich sprechen, Chris?«
    Der Junge trug einen grauen Anzug mit einer roten Krawatte. Er machte einen ruhigen, sicheren Eindruck, als hätte er das schreckliche Erlebnis im Tradition-Club schon vergessen und überwunden.
    Lizzy Round, die ihren Arm in den seinen geschoben hatte, trug einen raffiniert einfachen blauen Trenchcoat, eine Mütze aus dem gleichen Material, und das Ganze sah so bescheiden und doch so verteufelt schick aus, daß es nur aus Paris stammen konnte. Sie hatte ihr siebzehnjähriges Kindergesicht auf Vamp geschminkt mit einem großen brennendroten Mund, dunklen Wimpern und Schatten unter den Augen. Nur zögernd ließ sie den Arm sinken.
    »Guten Abend, Mrs. Darring!« sagte sie. »Guten Abend, Mr. Darring. Ich kam mit herauf, um Jacks neue Platten zu hören.«
    Heley griff nach seiner Krawatte. »Können wir es schnell erledigen, Chris? Du weißt, Lizzy muß um acht Uhr zu Hause sein.«
    Darring wies mit einer Handbewegung auf uns.
    »Das hängt von den G-men ab. Lies den Brief auf dem Schreibtisch, aber fasse ihn nicht an!«
    Jack ging zu dem Schreibtisch, beugte sich über den Brief und las ihn. Als er sich wieder aufrichtete, hatte sein Gesicht sich verfärbt, aber er sah nicht Phil und mich, sondern seinen Stiefvater an.
    »Willst du fünfzigtausend Dollar für mich bezahlen?«
    Darring begegnete dem Blick des Jungen mit Gelassenheit.
    »Der Brief ist an deine Mutter gerichtet.«
    »Aber du hast die G-men gerufen.«
    »Im Einverständnis mit deiner Mutter! Solche Verbrechen zu unterstützen wäre selbst verbrecherisch.«
    Der Junge lächelte. »In gut vierzehn Tagen könnte ich selbst darüber entscheiden, ob ich zahlen will oder nicht.«
    »Selbstverständlich! Ich schlage vor, du verschwindest für diese vierzehn Tage irgendwohin.«
    Jack Heley dachte eine halbe

Weitere Kostenlose Bücher