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0416 - Das Duell der Halbstarken

0416 - Das Duell der Halbstarken

Titel: 0416 - Das Duell der Halbstarken Kostenlos Bücher Online Lesen
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Minute nach. Dann, zum erstenmal, seitdem er und das Mädchen den Raum betreten hatten, wandte er sich an uns.
    »Dieser Brief beweist eigentlich, daß ich Jimmy nicht absichtlich niedergeschossen habe…«
    Ich sah ihn an und zog die Augenbrauen ein wenig hoch.
    »Ich verstehe«, sagte er. »Der Brief ist kein stichhaltiger Beweis. Ich könnte ihn selbst zusammengeklebt und abgeschickt haben.«
    Das Girl berührte ihn an der Schulter.
    »Was ist denn los, Jack? Wieder eine interessante Geschichte? Mach kein Geheimnis daraus!«
    Heley beachtete sie nicht.
    »Aber wenn Sie durch mich die Leute finden, die diese Erpresserbriefe schreiben, dann fassen Sie damit auch den Mann,.der die Munition in Jimmys und meinem Colt auswechselte. Dann wird meine Unschuld bewiesen«, überlegte er laut. »Stimmt das?«
    »Wenigstens ist das wahrscheinlich«, gestand ich zu.
    »In Ordnung.« Er wandte sich an seine Mutter. »Ich will nicht, daß für mich Lösegeld gezahlt wird. Ich werde auch nicht irgendwohin reisen. Ich bleibe in New York.«
    Mrs. Darring benutzte die Gelegenheit, die Arme weit auszustrecken und auszurufen. »Oh, Jack, du brichst mir das Herz!«
    In der Mitte des Satzes läutete das Telefon. Darring meldete sich. Ich hörte, wie er sagte:
    »Oh, guten Abend, Mr. Round. — Ja, Lizzy ist bei uns. Sie kam vor zehn Minuten mit Jack herein. Wollen Sie sie sprechen? — Wie? — Ja, ja. Selbstverständlich! Wie Sie wünschen! Doch, ich verspreche es Ihnen!«
    Langsam ließ er den Hörer auf die Gabel gleiten.
    »Das war dein Vater, Lizzy«, sagte er. »Er war furchtbar aufgeregt. Er beschwor mich, dich hierzubehalten, bis er dich abholen würde. — Hast du etwas ausgefressen?«
    Das Girl zuckte die Achseln und verzog den geschminkten Mund verächtlich.
    »Keine Ahnung, was Dad eingefallen ist. Wahrscheinlich tobt einfach sein Blutdruck wieder in den oberen Regionen.«
    Ungeniert beugte sie sich über den Schreibtisch und las den Drohbrief.
    »Toll!« rief sie aus. »Du mußt von jetzt an immer eine Pistole bei dir tragen, Jadk. Wenn sie sich an dich heranmachen, wirst du schneller…«
    Ich schnitt ihr das Wort ab.
    »Erzählen Sie Ihre romantischen Vorstellungen Mrs. Darring, Lizzy!« sagte ich unfreundlich.
    Darring verstand mich. Er sagte zu seiner Frau:
    »Bring Lizzy hinaus und iß mit ihr zusammen Schokoladenpudding, bis sie abgeholt wird.«
    Heleys Mutter erhob sich beleidigt, ergriff die Hand des Girls - und rauschte mit Lizzy hinaus. Uns bedachte sie mit einem knappen Kopfnicken.
    Auf mein Zeichen hin zog sich der Junge einen Stuhl heran.
    »Du gehst ein gewisses Risiko ein, Jack. Mr. Rovelt wollte uns auch helfen. Er verlor dabei fünfzigtausend Dollar, und die Sache hätte leicht noch schlimmer ausgehen können.«
    »Ich möchte nicht wegen mangelnder Beweise freigesprochen werden, sondern wegen erwiesener Unschuld.«
    »Okay, wir wollen darüber sprechen, wie wir dich schützen können, ohne gleichzeitig die Verbindung mit den Gangstern zu blockieren.«
    Wir waren mitten in der Beratung, als ein knapp mittelgroßer, korpulenter Mann in Darrings Arbeitszimmer platzte. Ihm folgten zwei Kleiderschrank-Gestalten, von denen die eine die Uniform eines Chauffeurs trug.
    »Guten Abend, Darring!« schrie der Mann. »Wo ist Lizzy? Mann, Sie haben mir versprochen, sie nicht gehen zu lassen. Ich bringe Sie ins Zuchthaus, wenn meiner Liz…«
    »Aber ich habe sie gar nicht gehen lassen. Sie hält sich in den Zimmern meiner Frau auf.«
    Der Mann stampfte mit dem Fuß auf.
    »Holen Sie sie her! Holen Sie sie her!«
    Darring läutete dem Hausmädchen, aber Lizzy Round hatte wohl das Geschrei des korpulenten Mannes schon gehört. Sie kam lässig ins Zimmer geschlendert.
    »Hallo, Dad!« maulte sie. »Warum dieses Theater?«
    Der Mann schoß auf sie zu und schloß sie in die Arme.
    »Lizzy, mein Kind! Ich bekam fast einen Schlag vor Angst.«
    Er schob sie zwischen die beiden Kleiderschrank-Typen.
    »Laßt sie nicht aus den Augen! Deckt sie mit euren Körpern.«
    Ich hielt es für richtig, mir den aufgeregten Gentleman vorzunehmen. Ich stand auf und baute mich vor ihm auf. Sofort schrie er: »Wer sind Sie? Darring, wer ist dieser Bursche?«
    »Cotton vom FBI New York!« Ich hielt ihm den Ausweis hin. »Sie sind Harold Round, nicht wahr?«
    Die Rounds besaßen eine Reihe von Textilfabriken in New York, und Lizzys Vater war der führende Kopf der Familie.
    Round fuhr zu Darring herum.
    »Zum Teufel, Chris, ich habe Sie nicht

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