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0416 - Das Duell der Halbstarken

0416 - Das Duell der Halbstarken

Titel: 0416 - Das Duell der Halbstarken Kostenlos Bücher Online Lesen
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Polizeifahrzeug beschattet wurde. Zu diesem Zweck hätte er euch selbst beschatten lassen müssen.«
    »Ich bin sicher, daß es geschah, Phil. Es waren fünf Gangster, aber sie benutzten zwei Fahrzeuge.«
    Ich fuhr weiter zur Rogers Avenue. »Hier befahl er mir zu halten. Er deckte die Sprechmuschel ab und ließ mich zehn Minuten warten. Ohne Zweifel wartete er entweder auf’einen Anruf, oder er gab von sich aus Anweisungen an seiqe Gehilfen. Er selbst blieb jedenfalls in der Zentrale sitzen.« Phil überlegte laut: »Er kann dich gestoppt haben, bis sich seine Leute noch einmal vergewissert hatten, daß euch keine Polizeifahrzeuge folgten. Vielleicht mußte er auch sicher sein, daß sein Mann iö der alten Fabrik den Lastwagen startbereit hielt. Das alles kann die Pause verursacht haben.«
    Ich fuhr in die Sackgasse. Zwei Beamte der City Police bewachten die Straße. Unsere Untersuchungskommission war schon abgerückt. Vier Leute einer privaten Abschleppfirma bemühten sich mit Hilfe eines kleinen Kranwagens, den Cadillac von dem Lastwagen zu pflücken.
    Es begann allmählich zu dunkeln.
    »Sie haben sich die Falle gut ausgesucht«, stellte Phil fest.
    »Die Fabrik liegt seit sieben Jahren still. Der abgetakelte Laster gehörte zum Fuhrpark der Firma. Er stand in einem Hof, Sie müssen ihn in die Toreinfahrt geschoben haben, die zur Straße hin abfällt. Da der Schlitten keine Bremsen mehr besaß, keilten sie ihn fest. Im richtigen Augenblick hat einer ihrer Leute den Keil weggeschlagen, und die ›Ruine‹ rollte mit langsamer Fahrt auf die Straße und blockierte sie. Der Zusammenstoß war Zufall. Der Lastwagen sollte nur verhindern, daß wir ihnen folgten.«
    »Sie nahmen also an, daß die Übergabe des Geldfes glatt verlaufen würde.«
    »Sie hätten sich die Mühe mit dem alten Lastwagen sparen können.«
    »Sie hatten nicht die geringsten Hemmungen, ihre Waffen zu ziehen«, widersprach ich.
    »Stimmt, aber erst, als du dich ihnen als FBI-Beamter vorstelltest.« Nachdenklich zündete ich mir eine Zigarette an.
    »Laß uns zurückfahren, Phil. — Einiges an diesem Fall ist merkwürdig.« Während ich den Jaguar langsam nach Manhattan und zum Hauptquartier zurücksteuerte, sprach ich weiter: »Schon merkwürdig genug, daß der schlechtere Schütze den besseren anschießt. Eigentlich hätte Rovelt junior den jungen Heley treffen müssen. Noch merkwürdiger, daß die Drohbriefe von Rovelts Sekretär geschrieben worden sind, der wiederum schwört, er habe die Munition nicht ausgewechselt. Stell dir vor, Phil, Brack sagt die Wahrheit! Aus welchem Grund sind dann die beiden Colts überhaupt scharf geladen worden? Besteht zwischen dem blutigen Duell und der Erpressung überhaupt ein Zusammenhang?«
    »Hör auf!« knurrte Phil. »Haben die Erpresser sich fünfzigtausend Dollar geholt oder nicht?«
    »Sie haben, aber trotzdem waren es — vorausgesetzt, daß Brack nicht lügt -— nicht die gleichen Leute, die den Brief schrieben. Ich bin sicher, daß sie auch nicht die Munition in den Colts austauschten. Sie sind Gangster, die einfach eine gebotene Chance ausnutzten.« Phil schüttelte den Kopf.
    »Unsinn! Sie waren zu gut informiert, als daß sie erst nach dem Duell in die Sache eingestiegen sein könnten.«
    »Sie konnten sich die meisten Informationen aus den Zeitungen verschaffen, die die ganze Geschichte so breitgewalzt haben wie meine Großmutter in Connecticut einen Nudelteig.«
    »Haben die Zeitungen den Text der Erpresserbriefe veröffentlicht?«
    Ich dachte nach. »Ich bin nicht sicher, aber ich glaube nicht.«
    »Dann können die Gangster das Stich wort nicht gekannt haben.«
    Ich seufzte. »Zuviel Möglichkeiten, um die richtige zu finden.«
    Ein neuer Gedanke schoß mir durch den Kopf.
    »John Brack kann nicht der Verbindungsmann der Gangster gewesen sein, denn so gut sie auch informiert waren, sie wußten nicht, daß ich G-man bin. Sie hielten mich wirklich für den Chauffeur Ted Ragh.«
    Phil gab sich noch nicht geschlagen. »Wahrscheinlich wußten sie es, oder zumindest wußte es der Chef, aber wenn er das auch noch hätte erkennen lassen, wäre Brack sofort aufgefallen.« Ich knipste den Zigarettenstummel aus dem Fenster.
    »In Ordnung«, sagte ich. »Deine Theorie hat die größere Wahrscheinlichkeit für sich, aber sie gefällt mir trotzdem nicht.«
    Im Hauptquartier fanden wir einen ersten Bericht der Untersuchungsabteilung vor. Sie hatten drei verschiedene Sorten Kugeln auf dem Gelände der alten

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