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0416 - Im Namen der Hölle

0416 - Im Namen der Hölle

Titel: 0416 - Im Namen der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gesucht, mussten viele Schwierigkeiten aus dem Weg räumen, aber endlich sind wir fündig geworden. Jetzt entkommst du uns nicht mehr. Du befindest dich in unserer Hand. Wir werden Wikka rächen. Wir allein.«
    Jedes Wort klang wie eine dumpfe Drohung. Und Jane glaubte nicht daran, dass dieser unheimliche Richter log. Der hatte seine dämonische Pflicht voll erfüllt.
    Er sprach weiter. »Wir werden dich nicht hier töten, sondern haben uns eine standesgemäße Richtstätte für dich ausgesucht. Du wirst dort dein Leben verlieren, wo schon viele vor dir gestorben oder einfach krepiert sind. Dort halten wir Gericht über dich, und die Stunde deiner Verurteilung bestimmen wir allein. Hast du verstanden? Wir!«
    Jane nickte.
    Dann sah sie, wie der Richter seinen rechten Arm ausstreckte und der gelbliche Knochenfinger auf ihre Brust wies. Der Befehl aber galt den beiden Henkersknechten.
    »Schafft sie weg.«
    Sofort wurden ihre Griffe härter. Ein Ruck durchzuckte Janes Körper, als sie in eine Schräglage gezogen wurde und mit den Hacken über den steinigen Felsboden schleifte.
    Und ihre Schreie verhallten ungehört in der Weite der Schlucht.
    ***
    Er hörte das Wispern und Raunen. Er spürte etwas Kaltes an seinen Lippen, die durch irgendeinen Gegenstand geöffnet wurden, und er schluckte automatisch das hinunter, was ihm eingeflößt wurde. Es war ein bitteres Getränk.
    Ali trank, aber schnell wurde ihm die Flasche weggenommen. Dafür tasteten Hände nach seinem Hals und begannen damit, ihn zu massieren.
    Einige Finger glitten über seine Wangen, andere massierten seine Brust, um den Puls wieder zu normalisieren.
    Dann schlug Ali die Augen auf und wurde vom Schein einer Lampe oder Laterne geblendet.
    »Er ist wach«, sagte jemand.
    »Ja, das ist gut.«
    Ali überlegte, woher er die Stimmen kannte. Er wusste nicht genau, wo er sie schon einmal gehört hatte.
    »Ich werde ihn hochheben.«
    Ali wurde auf die Füße gestellt. Ihn schwindelte. Sein Hals schien auf das Doppelte angeschwollen zu sein. Wenn er den Mund öffnete und tief einatmete, spürte er in seinem Hals das Kratzen und auch den Druck.
    Er wollte sprechen, denn die Erinnerung kehrte zurück, doch einen Laut brachte er nicht hervor. Sie schleiften ihn zu einem Wagen. Seine Beine bewegten sich automatisch.
    Irgendwo legten sie ihn nieder. Er wusste kaum, wo dies geschah.
    Zum Glück befand sich unter seinem Rücken eine weiche Unterlage.
    Zwei Männer blieben bei ihm undhielten ihn fest, während weiter vorn ein Motor angelassen wurde.
    Ali schwebte zwischen Wachsein und Traum. Irgendetwas bewegte sich vor ihm, ohne dass er erkennen konnte, was es war.
    Bilder formten sich in seinem Kopf und stiegen aus der Tiefe zu ihm empor. Er sah sich mit Jane im Wagen sitzen, erlebte noch einmal seine Flucht und die grässliche Gestalt, die ihn gewürgt hatte.
    Jane!
    Bei diesem Begriff verhakten sich seine Gedanken regelrecht. Und er schaffte es, den Namen zu flüstern.
    Seine beiden Begleiter hatten ihn gehört, hakten sofort nach, aber Ali war nicht mehr in der Lage, eine weitere Antwort zu geben. Er wurde zwar nicht direkt bewusstlos, nur begriff er nicht, was mit ihm geschah.
    Erst später, als sie ihn in das Kloster getragen hatten, kam er wieder zu sich.
    Jemand hatte ihm eine kräftige Mahlzeit gekocht, eine Suppe, die er löffeln musste. Sie stärkte ihn und löschte gleichzeitig seinen Durst. Den Hals hatten ihm die Klosterschüler mit einer Salbe eingerieben. Ali konnte auch wieder schlucken, und der Hals schmerzte nicht mehr so stark wie noch vor Stunden.
    Er konnte berichten.
    Zu fünft saßen sie um ihn herum und hörten sich seine Erzählungen an. Sie gaben keine Kommentare, berichteten aber ihrerseits, dass sie sich Sorgen gemacht hätten und deshalb auf die Suche gegangen wären.
    Sie hatten drei Dinge gefunden: Ali, die kopflose Frauenleiche und den zerstörten Wildcat. Aber von den Entführern hatten sie keine Spuren mehr entdecken können.
    Ali hatte erwartet, Vorwürfe zu hören, die machten sie nicht. Sie sorgten sich nur um ihn und um Jane, und sie hofften, dass er bald wieder auf den Beinen war.
    »Aber wollt ihr Jane nicht suchen?«
    »Nein!« wurde ihm geantwortet. »Wir müssen auf Yakup warten. Wir bewegen uns hier in einem fremden Land, die Stadt ist groß. Weißt du, ob sie Jane dorthin geschafft haben?«
    Alis Augen wurden groß. »Wer könnte es denn dann wissen?«
    »Wir nicht.«
    »Der weise Zii.«
    Der Junge aus Marokko erntete ein

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