0417 - Attentat auf die INTERSOLAR
sieht so aus, als ständen wir kurz vor der entscheidenden Krise. Heublein spricht immer wieder von einer Katastrophe, ohne sich jedoch näher darüber zu äußern, was es damit auf sich haben könnte."
Rhodan überlegte einen Augenblick. Er konnte sich gut in die Lage der Männer versetzen, die jetzt zusammen mit Perricone Heublein in der einsamen Kuppel auf Shishter waren.
„Doc, wenn Sie es für richtig halten, Shishter zu verlassen, stelle ich Ihnen nichts in den Weg."
Davenant lächelte dankbar.
„Das weiß ich, Sir. Ich glaube jedoch, daß mein Begleiter und ich gerade jetzt bei dem Major bleiben sollten. Ohne uns wäre er vollkommen hilflos."
Rhodan merkte, daß der Arzt sehr niedergeschlagen war. Etwas, worüber er anscheinend nicht sprechen wollte, bedrückte ihn.
„Brauchen Sie Unterstützung, Doc?" erkundigte sich Perry.
„Nein, Sir. Ich möchte einen Vorschlag machen, der Sie vielleicht überraschen wird. Jemand, der nicht in Heubleins Nähe ist, wird mich bestimmt nicht verstehen.
„Sprechen Sie trotzdem!"
„Ziehen Sie sich mit der INTERSOLAR in den offenen Weltraum zurück", sagte Davenant eindringlich. „Ich werde das Gefühl nicht los, daß es zu einer Katastrophe kommen wird. Den anderen geht es genauso. Lachen Sie uns nicht aus, Sir. Wir sehen Heublein."
„Ich werde darüber nachdenken, Doc", versprach Perry.
Er verband Davenant mit der Krankenstation, damit der auf Shishter weilende Mediziner einen Bericht an Professor Serenti durchgeben konnte.
„Wollen Sie die Warnung zum Anlaß für einen Rückzug aus dem Goring-Maat-System nehmen, Sir?" wollte Korom-Khan wissen.
Rhodan blickte den Pakistani nachdenklich an. Davenant war ihm als sachlich denkender Arzt bekannt. Wenn er sich Sorgen machte, dann bestimmt nicht ohne Grund. Rhodan wußte, daß sie in kurzer Zeit ins Goring-Maat-System zurückkehren konnten, wenn sie sich jetzt daraus zurückzogen.
„Wir verschwinden hier, Oberst", entschied Rhodan.
Elas Korom-Khan schien den Befehl des Großadministrators vorausgeahnt zu haben, denn er hatte die SERT-Haube bereits auf seinem Kopf sitzen und begann, die Triebwerke der INTERSOLAR zu aktivieren. Das mächtige Schiff erzitterte, als gewaltige Energiemengen aus den Konvertern in die einzelnen Aggregate strömten. Mit halber Lichtgeschwindigkeit entfernte sich das Schiff vom Planeten Shishter und stieß in den offenen Weltraum vor.
*
Cherbuliez Der telepathische Ruf des Mutanten klang wie ein Aufschrei in den Ohren des Kommandanten nach.
Cherbuliez zuckte zusammen. Unwillkürlich umklammerte er mit beiden Händen die Stützen seines Kontursessels. Während er auf Befehl Corellos wartete, glitten seine Blicke über die Ortungsanlagen. Er ahnte den Grund für Corellos Erregung. Die INTERSOLAR bewegte sich seit einigen Minuten vom Goring-Maat-System weg und war bisher noch nicht zum Stillstand gekommen Kommen Sie sofort in meine Kabine!
Cherbuliez sprang auf, während sein Stellvertreter die Kontrollen übernahm. Der Kommandant rannte auf den Ausgang zu und sprang in den Antigravschacht. Wenige Augenblicke später betrat er die Kabine des Mutanten.
Das Monstrum hatte sich aufgerichtet und die Kopfstütze der goldfarbenen Kombination ausgefahren. Es stand an der vorderen Schreinwand und starrte zu Cherbuliez heraus. Cherbuliez, der gelernt hatte, die Stimmungen seines Herrn zu erkennen, fürchtete um sein Leben, als er sah, wie sich die Kinderhändchen Corellos ständig öffneten und schlossen.
Er warf sich vor dem Schrein auf die Knie und senkte den Kopf.
Erfahrungsgemäß war eine demutsvolle Haltung noch immer das beste Mittel, um Corello von unüberlegten Maßnahmen abzuhalten.
Die INTERSOLAR hat ihre Kreisbahn verlassen. Heublein explodiert in einer knappen halben Stunde. Das bedeutet, daß das Flaggschiff wahrscheinlich in Sicherheit sein wird, wenn der entscheidende Moment kommt.
Corellos Gedanken drangen wie brennende Lanzen in Cherbuliez' Gehirn.
„Was sollen wir tun, tapur?" fragte Cherbuliez.
„Sobald Heublein explodiert ist, wird es im Goring-Maat-Sektor zu einer Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes kommen`; klang Corellos Stimme aus dem Außenlautsprecher des Schreins. „An Bord der INTERSOLAR wird es auch dann eine Reihe von Zwischenfällen geben, wenn sich das Schiff schon in Sicherheit befindet. Zumindest wird die Besatzung sehr überrascht sein.
Diese Verwirrung werden wir ausnutzen."
„Ja, tapur."
„Wir halten weiterhin den gleichen
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