0417 - Attentat auf die INTERSOLAR
Corellos Schiff bewies jedoch, daß der Mutant auf alle Zwischenfälle vorbereitet war.
Während Rhodan die Manöver des schwarzen Kugelschiffes beobachtete, machten Atlan und Saedelaere eine Transformkanone schußbereit. Gucky war in die Zentrale teleportiert, um festzustellen, ob er die beiden Emotionauten aus der geistigen Umklammerung Ribald Corellos befreien konnte.
Noch immer hörten Rhodan und seine Begleiter die telepathische Stimme, die die Besatzung aufforderte, die INTERSOLAR auf Shishter zu landen und alle Mentalstabilisierten zu töten.
„Wir sind bereit!" rief Atlan. Rhodan drückte auf die rote Taste.
Die Zielkoordinaten erschienen jetzt in schneller Folge. Die Positronik würde die Transformkanone in dem Augenblick abfeuern, wenn die größte Wahrscheinlichkeit für einen Treffer gegeben war. Tausendfach schneller als ein Mensch in der Lage war, würde die Positronik den richtigen Moment erkennen und reagieren.
Atlan und Saedelaere waren bereits mit der zweiten Transformkanone beschäftigt. Rhodan hoffte, daß Corello ihnen Gelegenheit gab, eine Salve abzufeuern.
„Die Landung ist nicht mehr zu verhindern!" rief Gucky, der soeben wieder in der Feuerleitzentrale materialisierte. „Die INTERSOLAR wird Shishter in wenigen Augenblicken erreicht haben."
Rhodan antwortete nicht. Mit verbissenem Gesichtsausdruck starrte er auf die Schaltanlagen. Die neuen Transformkanonen der INTERSOLAR konnten Geschosse fünfzehn Millionen Kilometer weit mit Überlichtgeschwindigkeit abstrahlen. Jede einzelne Fusionsbombe entfaltete bei der Explosion eine Energieentwicklung von viertausend Gigatonnen TNT. Diese Werte machten die Transformkanone zur gefährlichsten Waffe der INTERSOLAR.
Während Rhodan noch mit einem gewissen Schaudern an die Wirkung dieser Waffe dachte, löste die Positronik zwei Geschosse aus und strahlte sie als Hyperimpuls in Richtung von Corellos Schiff ab.
*
Der Schlag war so gewaltig, daß Corello quer durch den Schrein geschleudert wurde und heftig gegen eine transparente Wand prallte.
Das Monstrum schrie auf.
Die panikerfüllten Gedanken der Marionetten-Besatzung brachen als parapsychische Flutwelle über Corello herein und ließen ihn erbeben. Einzelne deutliche Gedankenfetzen, machten ihm das Ausmaß der Katastrophe klar.
HÜ-Schirm zusammengebrochen ... sind verloren ... das Schiff unterliegt der Gravitation Shishters ... da liegt Cherbuliez... der Kommandant ist tot ... wir werden abstürzen Corello schrie erneut, aber diesmal vor Wut und Enttäuschung.
Er verschloß sein Gehirn vor den Gedanken der Besatzung. Es war ihm schnell klargeworden, daß diese Männer sterben würden.
Nun kam es darauf an, sein eigenes Leben zu retten.
Er benötigte keine parapsychischen Gaben, um sich vorzustellen, was geschehen war. Irgendwie war es den Mentalstabilisierten an Bord des terranischen Flaggschiffes gelungen, der Besatzung zu entkommen und die Transformkanonen abzufeuern. Das war so unverhofft geschehen, daß weder Corello noch Cherbuliez Zeit für eine Gegenaktion gefunden hatten: Corello versuchte, Kontakt zu dem Kommandanten seines Schiffes zu bekommen, aber er spürte nur das Nachklingen eines heftigen Schocks; Cherbuliez hatte den Angriff nicht überlebt; sein letzter Gedanke war im psionischen Wellenbereich gerade noch wahrzunehmen.
Corello wählte einen anderen Mann in der Zentrale des Schiffes aus, mit dessen Augen er die Bildschirme beobachten wollte. Er erlebte eine unangenehme Überraschung. Es gab keine Bildschirme mehr. Sie waren zerborsten und glotzten toten Augen gleich auf das Chaos in der Zentrale. Durch die Augen des Raumfahrers sah Corello verletzte und tote Männer zwischen den Trümmern von Schaltkästen, Kartentischen, Kontrollgeräten und Kontursesseln.
Das Schiff war verloren Corello reagierte blitzschnell. Er rechnete aus, daß das Schiff innerhalb der nächsten Minuten auf der Oberfläche Shishters aufschlagen würde. Selbst wenn sich im Schiff noch ein paar Dutzend aktionsfähige Männer befanden, so ließ der Zustand der Steuerorgane eine halbwegs sichere Landung nicht mehr zu.
Corello mußte sich jetzt voll und ganz auf seinen flugfähigen Schrein verlassen. Von der Kabine, in der der Schrein stand, führte eine Röhrenschleuse bis zur Außenhülle des Schiffes. Corello stellte befriedigt fest, daß keiner der geschützten Mechanismen dieser Schleuse so stark beschädigt war, daß eine Flucht aus dem Schiff unmöglich geworden wäre. Der Schrein
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