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0419 - Konferenz der Verräter

Titel: 0419 - Konferenz der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mann seiner militärischen Ohnmacht bewußt wurde, versuchte aus den gegebenen Tatsachen Vorteile zu schlagen. Er war offenbar darauf aus, sich zum Märtyrer zu machen. Wenn ihm das gelang, konnte er seine Position noch ausbauen. Die Administratoren würden ihn weiterhin unterstützen.
    Perry Rhodan mußte sogar damit rechnen; daß Herrihet Precheur verließ und auf einer anderen autarken Welt eine neue Regierung ausrief. Die Solare Flotte konnte keine vierzehnhundert Systeme besetzen.
    Je länger Rhodan nachdachte, desto klarer wurde ihm,. wie raffiniert Herrihet alles geplant hatte. Der Generalkoordinator würde Precheur in jedem Fall als Sieger verlassen, sogar dann, wenn er verhaftet wurde. Da er sich nur politisch betätigt hatte, konnte er keine längere Haftstrafe erhalten. Ein Verrat war ihm, nicht nachzuweisen, denn es gab keine Zeugen für seine Kontakte zu Dabrifa oder Carsual.
    „Manchmal bedeutet militärische Stärke eine Last", fuhr Thunar Eysbort fort, „Es ist bedeutungslos, ob wir mit einem oder einigen Dutzend Schiffen auf Precheur landen. Entscheidend ist allein das Potential, über das wir verfügen."
    „Wir landen trotzdem", sagte Rhodan entschlossen.
    Er wußte, daß Herrihet ihn in die Enge getrieben hatte. Der Generalkoordinator war mit Sicherheit davon unterrichtet, daß Rhodan noch am Leben war. Vermutlich hatte ihm Tipa Riordan noch weitere Geheimnisse verraten. Wenn Herrihet sein Leben gefährdet sah, würde er mit der Weitergabe dieser Geheimnisse und mit Atlans Ermordung drohen. Rhodan gab Tifflor den Befehl, das Kommando an Bord zu übernehmen. Er selbst begann sich ins Labor, um sich maskieren zu lassen. Die Bio-Chemiker an Bord der INTERSOLAR besaßen großes Geschick, wenn es galt, ein Mitglied der Besatzung so zu verwandeln, daß es nicht mehr erkannt werden konnte.
    Perry Rhodan erhielt eine Bioplastmaske, die sein Gesicht in das eines alten Mannes verwandelte. Als zusätzliche Tarnung ließ er noch einen Kinnbart anbringen. Ein Blick in den Spiegel überzeugte ihn, daß er jede Ähnlichkeit mit Perry Rhodan verloren hatte.
    Als er in die Zentrale zurückkehrte, erkannte man ihn nur an seiner Uniform.
    Die INTERSOLAR schwebte jetzt nur wenige hundert Meter über dem Landefeld des Raumhafens von Precheur. Zum ersten Mal in der Geschichte dieser Kolonie setzte ein so großes Schiff zur Landung an. Major Freyer hatte versucht, eine Verbindung mit der Bodenstation zu bekommen, aber die Precheurianer reagierten nicht auf die Funksprüche der INTERSOLAR.
    Das Landefeld wirkte verlassen. Die wenigen auf Precheur stationierten Schiffe standen ohne Schutzschirme auf ihren Landeplätzen. Rhodan wertete das als sicheres Zeichen, daß niemand an den Ausbruch eines Kampfes glaubte. Trotzdem war nichts von einer Resignation zu spüren. Die Kolonisten schienen sicher zu sein, daß ihnen von den Schiffen der Solaren Flotte keine Gefahr drohte: Rhodan rechnete damit, daß man sie belächeln würde, sobald sie das Schiff verließen.
    „Versuchen Sie noch einmal, Funkverbindung zu bekommen", wies Rhodan den Chef der Funkzentrale an. „Erbitten Sie Landeerlaubnis. Wir wollen höflich sein."
    „Keine Antwort, Sir", meldete Feyer wenige Augenblicke später.
    Rhodan zuckte mit den Schultern. „Landemanöver beenden!" befahl er.
    Sein Unbehagen wuchs. Woher nahmen sie das Recht, auf dieser Welt zu landen? War es nicht so, daß sich dieses Recht auf ihre durch die Flotte repräsentierte Macht begründete?
    Rhodan nagte heftig an seiner Unterlippe. Er tat dies alles, weil er Esybon Herrihet nicht für den geeigneten Mann hielt, um die in allen Teilen der Galaxis versprengte Menschheit zusammenzuführen. Indem er dieses Urteil fällte, stellte er sich automatisch über Herrihet. Dazu hatte er kein Recht. Andererseits wollte Herrihet mit Dabrifa und Carsual paktieren. Damit stempelte er sich zum Verräter.
    Ich suche nach einer Rechtfertigung für dieses Manöver, dachte Rhodan ärgerlich über sich selbst.
    Warum brachte er es nicht fertig, Herrihet ohne Umstände zu verhaften und zu verurteilen? Zögerte er mit einer solchen Maßnahme nur, weil sie gegen das Recht verstieß? Oder befürchtete er um das Ansehen seiner Freunde, die einen solchen Schritt verantworten müßten?
    „Sie machen sich Sorgen, Chef?" Rhodan wandte den Kopf.
    „Sehr sogar, Tiff", antwortete er. „Hoffentlich schaffen wir hier keinen Präzedenzfall."
    „Ganz bestimmt nicht, Sir!" Tifflor wirkte sehr überzeugt. „Solange

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