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0419 - Schattenjäger

0419 - Schattenjäger

Titel: 0419 - Schattenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Wenn ich hier vor Ihnen stehe, kann ich ja kaum vor ein paar Minuten hier gewesen sein, oder?«
    »Sie nicht. Aber Zamorra.«
    Der Parapsychologe schüttelte den Kopf und erlaubte sich, unhöflich zu werden. »Sie sind ja verrückt! Zamorra bin ich, und ich kann’s beweisen!« Er wollte in die Innentasche seiner Anzugjacke greifen. Aber dann hielt er in der Bewegung inne, weil er die Hände der beiden Wachmänner abwärts zucken sah. Die nahmen ihren Job verflixt ernst. Sie glaubten wohl, er wolle nach einer Waffe greifen, um sich den Weg zu erzwingen. Im letzten Moment erinnerte Zamorra sich daran, daß er sich in einem Land befand, in dem jeder Bürger ab 16 Jahren das Recht hatte, Waffen zu tragen und daß deshalb Polizisten und Wachdienste stets damit rechnen mußten, daß ihr Gegenüber eine Waffe trug und sie auch einsetzte.
    »Ich will nur an meinen Ausweis, Gentlemen«, warnte er vor.
    »Dann bin ich mal gespannt, was Sie uns für eine Fälschung vorlegen, Mister. Am besten vergessen Sie’s ganz und machen einen Abflug, ehe wir rabiat werden müssen, Sie angeblicher Professor!«
    »Den angeblichen scheinen Sie vorbeigelassen zu haben«, murrte Zamorra. Der Wachmann grinste ihn an: »Ich sag’ Ihnen was: Ich hab’ sogar mit ihm gesprochen. Ich habe ihn eindeutig als Zamorra identifiziert!«
    Da konnte Zamorra nur noch an einen Doppelgänger glauben, aber daß zufällig jemand hier herumlief, der so aussah wie er und auch noch so gekleidet war, das war so gut wie unmöglich. Demzufolge mußten höllische Kräfte im Spiel sein!
    »Doppelgänger?« griff der Wachmann Zamorras geäußerte Vermutung auf. »Na, wenn ein Neger Ihr Doppelgänger ist, bin ich Batman und der Joker in einer Person, Freundchen!«
    Sein Kollege hatte plötzlich etwas gesehen, weil Zamorras Hemd etwas offen stand, und stieß den Sprecher an. »Warte mal. Schau dir das an, Phil…«
    Er zeigte auf das Amulett, dessen Rand zu sehen war!
    Da endlich kam Zamorra dazu, seinen Ausweis vorzulegen, und das Amulett holte er jetzt auch hervor.
    »Der andere Zamorra hatte auch so ein Dings, so einen Super-Klüngel…«
    »Und der hat sich mit Namen vorgestellt und als Zamorra ausgegeben?« fragte der Professor, der plötzlich etwas ahnte.
    Wieder sahen die beiden Wachmänner sich an. .
    »Nein«, sagte der zweite. »Einen Namen hat er doch gar nicht genannt Phil. Er hat doch überhaupt nichts gesagt…«
    »Aber verdammt«, regte dieser Phil sich auf. »Tendyke hat doch selbst mitteilen lassen, daß einer kommt und sofort hochgeschickt werden soll, der Professor Zamorra heißt und diesen Silber-Apparat umgehängt hat! Und weil der Neger die Silberscheibe trug…«
    »… haben Sie ihn passieren lassen«, ergänzte Zamorra.
    Ein Neger, der ein Amulett trug…
    Und plötzlich durchraste ihn das Begreifen. »Ombre!« stieß er hervor. Zusammen mit Rob Tendyke hatte er diesen geheimnisvollen Neger vor einiger Zeit in Baton Rouge aufgestöbert, aber dann war der Mann, der sich Ombre nannte, wieder untergetaucht. Zamorra hatte ihn nicht weiter verfolgt, weil er damals die Ahnung hatte, daß Ombre bald wieder von selbst auf der Bildfläche erscheinen würde.
    Daß es in dieser Form geschah, hatte er nicht geahnt.
    Er durchschaute Ombre nicht, der schon einmal in Tendyke’s Home aufgekreuzt war, worauf die gemeinsame Suchaktion begann. Er hatte sich zwar einmal erkennbar gegen den Fürsten der Finsternis gestellt, aber das besagte für Zamorra noch nichts. Was Ombre anging, hatte er ein ganz eigenartiges Gefühl, das er nicht klar definieren konnte. Und das passierte ihm eigentlich selten.
    Hier im Krankenhaus, in der Nähe des von Tendyke doch so geheim gehaltenen Kindes, hatte Ombre jedenfalls absolut nichts zu suchen!
    Zamorra ahnte Unheil.
    »Mitkommen!« forderte er die beiden Wachmänner auf und spurtete schon zu den Treppen hinüber.
    Auf eine Liftkabine zu warten, dauerte ihm zu lange. Er jagte schon die Treppe hinauf, drei Stufen auf einmal nehmend. Dem durchtrainierten Dämonenjäger waren vier Stockwerke nicht zuviel.
    »He!« schrie Phil. »Sie können doch nicht einfach…«
    Und dann stürmte er bereits hinter Zamorra her, während sein Kollege unten die Stellung hielt. Phil reagierte dabei aber weniger auf Zamorras Aufforderung, sondern ging seinem Pflichtgefühl nach, das ihm sagte, diesen Mann im hellen Anzug wenigstens so lange festzuhalten, bis ein Anruf in Mr. Tendykes Zimmer die Sachlage endgültig klärte.
    Dabei war bereits alles

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