042 - Dämonenbrut
unehelich ein Kind zur Welt gebracht hatte.
Zusammenhänge?
Immerhin stand fest, daß eine italienische Serviererin ein ähnliches Kind hatte
wie Ed und Sheila Morgan!
In seinen
Gedanken eilte er bereits dem gegenwärtigen Stand der Dinge voraus und
versuchte einen roten Faden zu finden.
Morgan war
der Meinung, daß Danny nicht sein Kind war! Ging das ganze Drama daraufhin, daß
Sheila ihr Kind in dem alten Hotel empfangen hatte? Vom gleichen Vater wie die
junge Italienerin?
Larry hatte
Mühe, sich wieder auf die Bemerkung Ed Morgans zu konzentrieren.
»Ich blieb
länger in der Bar, als ich eigentlich wollte«, fuhr Ed Morgan fort, und seine
Stimme klang traurig. »Ich trank etwas viel an diesem Abend, und ich unterhielt
mich mit dem Girl.«
»Erinnern Sie
sich an seinen Namen?« nutzte Lawer die kurze Sprechpause aus.
»Nein, der
wurde mir nicht genannt, aber sie war sehr bedrückt. Auch die Inhaber des
Hotels machten den gleichen Eindruck. Ich hatte die Vermutung, daß es
vielleicht mit dem schlechten Geschäft zusammenhing. Das Mädchen erzählte mir,
daß es nur noch kurze Zeit hier sei. Es gefiele ihm hier nicht mehr, und die
Gäste würden auch ausbleiben - dann ging ich nach oben.
Sheila war
munter, als ich eintrat. Sie erhob sich, starrte mich an wie einen Geist, als
ich mich wortlos auszog, ihr einen Kuß auf die Lippen hauchte und mich einfach
zur Seite legte. Der Alkohol hatte meine Glieder schwergemacht - und dann sagte
Sheila etwas zu mir, ich kann es nie vergessen.«
Auf Ed
Morgans Stirn perlte der Schweiß.
»Was können
Sie nicht vergessen, Morgan?« fragte Lawer.
»Sie sagte zu
mir: >Ed, was hast du? Eben warst du noch so lieb, so zärtlich zu mir, und
nun läßt du dich ins Bett fallen, als wäre ich eine Fremde - und getrunken hast
du auch, wie kann man nur von einem Augenblick zum anderen soviel Alkohol in
sich hineinschütten? Hast du Sorgen, Ed? Ist - dir nicht gut?< - Das sagte
sie zu mir. Ich muß sie angesehen haben, als wäre sie eine Erscheinung. Es
stand doch fest, daß ich mehr als zwei Stunden in der Bar unten gewesen war.
Das ist nicht richtig gewesen von mir. Aber die Zeit verging wie im Flug. Das
ist immer so bei mir, wenn ich mich mit Menschen unterhalte, und wenn diese
Unterhaltung angenehm ist. Außerdem war ich der Überzeugung, daß Sheila gleich
eingeschlafen sei. Doch das war nicht der Fall gewesen, wie sich nun
herausstellte.«
Lawer fuhr
sich mit der Zungenspitze über die Lippen.
»Erzählen Sie
mir alles, Morgan! Sie sind wieder in dem Hotelzimmer - Sheila neben Ihnen im
Bett, sie hat sich aufgerichtet und starrt sie erstaunt an. - Ich bin Sheila,
ich stelle Ihnen die Fragen, die sie Ihnen in etwa gestellt hat. - Wo kommst du
her?«
Lawer
bediente sich jetzt der Form des Psychodramas, um die Dinge voranzutreiben.
Morgan hatte einen Punkt erreicht, wo die Vergangenheit wieder klar und
deutlich vor seinem geistigen Auge stand.
»Ich komme
aus der Bar - Darling - es tut mir leid - es ist etwas später geworden, als ich
beabsichtigte. Bist du mir sehr böse, Darling?«
»Nein, ich
bin dir nicht böse, Ed.« Lawer sprach ruhig und leise. Und doch entging dem
Hypnotisierten kein Wort. »Aber wieso kommst du jetzt aus der Bar? Du bist doch
eben erst von mir weggegangen?« Lawer stellte seine Fragen so, daß sie ins
Schema paßten, das Ed Morgan vorhin erwähnt hatte.
»Ich - ich
bin eben erst hier weggegangen?« Morgan lachte. »Aber Darling! Ich habe geglaubt,
daß du schläfst. Ich bin seit zwei Stunden unten in der Bar.«
»Du warst
eben noch bei mir, Ed!« Lawer ließ nicht locker. Sein Gesicht war angespannt.
Das Psychodrama forderte seine ganze Konzentration. »Du warst sehr lieb zu mir,
Ed. Die ganze Zeit über und nun.«
Morgan ließ
ihn nicht weiterreden. Wütend warf er den Kopf zur Seite. »Rede keinen Unsinn,
Sheila! Ich war nicht bei dir, die ganze Zeit nicht. Du hast geschlafen,
geträumt - und eben, als ich die Tür vielleicht ein wenig unvorsichtig ins
Schloß gedrückt habe, bist du aufgewacht.«
»Nein, Ed! Du
warst hier bei mir, bei mir im Bett! Wer sonst sollte der Mann gewesen sein.«
Er lachte
schallend. Es hallte durch den kleinen abgedunkelten Behandlungsraum. Morgan
sprach stockend, als hätte er Alkohol genossen. »Nun hör gut zu, Kleines! Ich
komme aus der Bar, und du hast geschlafen. Damit wollen wir es auf sich -
beruhen lassen, okay?«
Lawer schien
die Situation mit allen Sinnen erfaßt zu haben. Larry erkannte die
Schwierigkeit
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