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042 - Dämonenbrut

042 - Dämonenbrut

Titel: 042 - Dämonenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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insgesamt sechs Kinder im Umkreis von zwanzig Meilen
geboren, Mister Rutigan. Solche Prachtexemplare wie Ihr Sohn jetzt. Forscher
haben sich mit diesem Phänomen eingehend beschäftigt. Es gab schon immer
Ausnahmen. Manche Kinder sind schwächer, andere stärker. Aber hier haben wir es
mit einem wirklichen Phänomen zu tun. Kleine Supermänner - vielleicht eine neue
Rasse?
    Man hat das
Trinkwasser und die Luft untersucht, wollte wissen, was die Menschen in dieser
Gegend am meisten essen und so weiter und so weiter. Die üblichen Fragen. Aber
sie führten alle nicht zum Ziel.
    Fest steht
nur eines: Nirgendwo in den Staaten, nirgendwo in der Welt wurden bisher Kinder
geboren, die ähnliche Merkmale aufwiesen. Sie müssen deshalb verstehen, daß die
Wissenschaft interessiert daran ist, das Rätsel zu lösen. Sie müssen also hin
und wieder Ihren Sohn für ein paar Stunden - vielleicht auch für ein paar Tage
entbehren. Im Interesse der Wissenschaft, um es nochmals zu betonen.«
    Die
Ausführungen des Arztes erschienen Rutigan äußerst interessant, aber er nickte
nur und sagte nichts. Er hatte seine eigenen Überlegungen.
    Er
betrachtete das rosige Wesen in den weichen, flauschigen Tüchern, die kleinen,
kraftlosen Händchen, die ungelenke Bewegungen machten. Und dann geschah etwas,
das ihm förmlich einen Schock versetzte.
    Das Kind
öffnete die Augen!
    Ein
Neugeborenes, noch keine halbe Stunde alt, sah ihn mit klaren, wissenden Augen
an, registrierte ihn und nahm ihn wahr!
    Eiskalt lief
es Rutigan über den Rücken.
    Mit dumpfem
Gurgeln drückte er das Kind der Schwester in den Arm.
    »Doc«, stieß
er hervor, »sehen Sie schnell - diese Augen, sie sind nicht normal, ich.«
    Schwester und
Arzt sahen sich an.
    »Was haben
Sie, Mister Rutigan?« fragte der Mediziner besorgt.
    »In diesen
Augen war Ausdruck, Doc! Das Kind hat die Augen bewegt - wie ein Erwachsener.
Ein Neugeborenes kann seine Augen einfach nicht so bewegen, das weiß ich
selbst! Aber ist dieses Kind - wirklich ein Kind - und kein Superwesen, wie Sie
es vorhin - leicht ironisch allerdings - angedeutet haben?«
    Rutigans
Augen glänzten wie im Fieber, als diese Worte erregt über seine Lippen kamen.
Der Arzt wollte noch etwas erwidern, doch das Verhalten des frischgebackenen
Vaters irritierte ihn so, daß ihm die Entgegnung im Hals steckenblieb.
    Rutigans
Gesicht wurde starr wie eine Maske.
    Abrupt wandte
er sich um, ging zur Tür, riß sie auf und verschwand, ohne einem der Anwesenden
auch nur einen einzigen Blick zu gönnen.
    »Der Mann ist
krank«, konnte die Säuglingsschwester nicht umhin, zu sagen. Ihre Stimme war
nur ein Flüstern, und in ihren blauen Augen stand die Angst. »Ein
Geisteskranker, Doktor!«
    Sie sprach so
leise, daß Violetta es in ihrem Bett nicht hören konnte.
    Das Halbblut
lag reglos, halb schlafend und hatte die Vorfälle der letzten Sekunden nicht
mitbekommen.
    Arzt und
Krankenschwester verließen das Zimmer. Die Säuglingsschwester nahm das Kind
mit.
     
    ●
     
    James Rutigan
kam erst wieder zu sich, als er hinter dem Lenkrad saß und der Ausfallstraße
zusteuerte.
    Er wollte
raus aus Chesapeake City. Als würde ein Magnet ihn davonziehen, fädelte er sich
in den dünnen Verkehr ein.
    Ein alter
Freund hätte James Rutigan nicht wiedererkannt. Er war von Grund auf verändert,
ein Mensch, der auf der Suche nach einem Geheimnis, auf der Suche nach sich
selbst war.
    War er
verrückt, oder hatte er nur geträumt?
    Rutigan war
besessen von dem Gedanken, das Rätsel zu lösen!
     
    ●
     
    Dr. Lawer
hatte es für richtig gefunden, Ed Morgan zu wecken, nachdem Larry Brent
eingetroffen war und die furchtbare Nachricht übermittelte.
    Ed Morgan
sagte zunächst nichts, er saß da wie zur Salzsäule erstarrt.
    »Vielleicht
hat es so kommen müssen«, meinte er dann mit dumpfer Stimme. »Es war sein Ziel
gewesen, uns zu zermürben, uns zu vernichten. Wäre ich zu Hause gewesen -
vielleicht hätte es auch mich noch erwischt. Möglicherweise jedoch auf andere
Weise. Er hat uns gegeneinander aufgestachelt. Weder für Sheila noch für mich
war ein normales, geregeltes Eheleben überhaupt möglich. Danny ist an allem
schuld! Er ist kein Kind - er ist ein Teufel! Entschuldigen Sie, wenn ich so
hart bin. Aber für mich gibt es nicht den geringsten Zweifel: er hat meine
Schwiegermutter getötet und nun auch Sheila.«
    »Aber warum?«
fragte Larry leise.
    Morgan zuckte
die Achseln. »Wenn ich das wüßte! Ich begreife überhaupt nichts mehr.

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