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0420 - Aibons Schlangenzauber

0420 - Aibons Schlangenzauber

Titel: 0420 - Aibons Schlangenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zugleich.
    Wie von einem Skorpion gestochen, sprang er in die Höhe. Er wirbelte auf dem Absatz herum und lauschte den Schreien entgegen.
    In seinem Haus waren sie aufgeklungen.
    In der Küche!
    »Helma!« Jetzt brüllte er. Aus seinem Gesicht wich schlagartig die Farbe. Er schüttelte sich, dann rannte er los. Die kalte Winterluft wehte ihm aus der Küche entgegen.
    Er sah das zerstörte Fenster, durch das sich der Schädel der Riesenschlange geschoben hatte.
    Er sah auch den Unterkörper und die Beine von seiner Frau.
    Der Oberkörper war bereits im Maul der Schlange verschwunden…
    ***
    Ich war konsterniert und schockiert. Mit vielem hätte ich gerechnet, aber das war zu viel. Ziana hockte auf einem kleinen Garderobenstuhl und fühlte sich pudelwohl. Sie trug noch immer ihren grünen, engen Anzug. Das Oberteil hatte sie weiter geöffnet, so daß ich die Ansätze ihres festen Busens erkennen konnte. Die Hände langen auf den Oberschenkeln, über die sich ebenfalls einige Schlangen ringelten, als wollten sie die Frau liebkosen.
    Wer war diese Person?
    Mich schien sie zu kennen, denn sie lächelte mir zu. Aber auch dieses Lächeln barg etwas Schlangenhaftes in sich. Die Augen hatte sie verengt, und sie fragte mich, ob ich nicht näher kommen wollte.
    »Bei diesen Gifttierchen?«
    »Sie sind doch nett.«
    »Nicht für mich.«
    »Schlangen sind herrliche Tiere. Ich liebe sie. Ich habe sie schon immer geliebt. Ich bin sogar mit ihnen aufgewachsen. Es macht mir Spaß…«
    »Wo kommen die Schlangen her?« fragte ich sie.
    Ziana hob die Schultern. »Weshalb wollen Sie das so genau wissen? Denken Sie an eine Schlangengrube?«
    »Weniger.«
    »Sondern?«
    »Sie haben ein interessantes Lied gesungen, Ziana…«
    »Das weiß ich!« flüsterte sie. »Und ich habe das Gefühl, daß Sie mich wegen dieses Liedes aufgesucht haben.«
    »Richtig.«
    »Aibon.«
    Ich nickte der Frau entgegen. »Ja, Aibon. Was wissen Sie über dieses geheimnisvolle Land?«
    Sie gab mir nicht gleich eine Antwort. Sie nickte mir nur kurz zu, und der Blick ihrer Augen nahm einen verträumten Ausdruck an.
    »Aibon!« flüsterte sie. »Aibon ist in der Tat etwas Besonderes. Es ist wunderbar, es besitzt einen Zauber, dem sich niemand entziehen kann.«
    »Sie haben es auch nicht geschafft.«
    »Nein, Mister.«
    »Sinclair«, sagte ich. »Mein Name ist John Sinclair.«
    »Ja, John.« Sie lächelte jetzt wieder. »Auch ich habe es nicht geschafft. Aibon ist gewaltig. Würde ein Mensch versuchen, seine Geheimnisse zu ergründen, würde ich ihn als vermessen bezeichnen. Vielleicht auch als lebensmüde, denn Aibon behält, was es einmal besitzt.«
    »Nicht immer!«
    »So?«
    »Nein, ich weiß es. Aber das ist nicht das Thema. Wie kommen Sie an die Schlangen?«
    »Mich hat Aibons Schlangenzauber schon immer fasziniert. Er war einfach wunderbar, nein, er ist noch wunderbar. Ich mag Aibon, ich mag seine Grüße…«
    »Und das Lied.«
    »Das auch.« Sie hob einen Arm und deutete mit dem Finger auf mich. »Als ich Sie sah, wußte ich, daß Sie gekommen sind, um mit mir zu sprechen. Sie haben etwas Besonderes an sich, obwohl Sie aussehen wie ein normaler Mensch.«
    »Was ist es denn?«
    »Das kann ich nicht genau sagen. Ich werde es jedoch noch herausfinden.«
    »Ich bin völlig normal«, erklärte ich ihr. Ich wurde allerdings mißtrauisch und horchte auf, als ich die Melodie hörte, die mir sehr bekannt vorkam. Der rote Ryan hat sie auf seiner Flöte gespielt. Ich hörte ihn, als ich mich in Aibon aufhielt. »Sie kennen den roten Ryan?«
    »Und ob.«
    »Dann stammen auch Sie aus Aibon?«
    »Vielleicht.«
    Die Antworten gefielen mir nicht. Sie waren mir einfach zu vage.
    Ich hätte die Frau gern näher kennengelernt, aber ihre Tierchen hielten mich auf Distanz.
    Zwischen uns beiden stand so etwas wie eine Wand. Sie filterte, sie hielt auf, da drang nichts durch. Wir waren uns nicht sympathisch. Vielleicht wußte Ziana mehr als ich, aber dieses Wissen gab sie nicht preis. Zudem fühlte sie sich wohl, denn sie drückte ihren Körper zurück, reckte sich und stand auf.
    Die Schlangen bewegten sich mit ihr, als sie zu einem Spiegel hinüberging, davor stehenblieb und ihre gespreizten Hände gegen die Fläche legte.
    »Sie kennen den roten Ryan?« fragte sie und blickte mich im Spiegel an, obwohl sie mir den Rücken zuwandte.
    »Das sagte ich Ihnen schon.«
    »Auch ich kenne ihn.«
    »Natürlich. Das ist leicht vorzustellen.«
    »Ich meine das anders, John Sinclair. Zuvor

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