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0420 - Aibons Schlangenzauber

0420 - Aibons Schlangenzauber

Titel: 0420 - Aibons Schlangenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war nicht tot, aber sie rutschte tiefer in den Rachen hinein und starb lautlos.
    Erst die Fee, dann Helma – wer würde folgen?
    Seine Tochter und er selbst!
    Dieser Gedanke kam Pernell trotz seiner tiefen Panik, und er wußte, daß er etwas unternehmen mußte. In den Schirmständer hatte er die Axt hineingleiten lassen.
    Sie kam ihm plötzlich vor wie die letzte Rettung.
    Helma war nicht mehr zu helfen, jetzt mußte er etwas anderes tun. Deshalb machte er auf dem Absatz kehrt und rannte mit Riesenschritten in die Diele. Seine Hand tauchte in den Schirmständer, aber er war so nervös, daß er die Axt beim erstenmal nicht zu fassen bekam, dafür aber den Ständer umriß.
    Zum Glück rutschte das Beil dabei hervor. Pernell nahm es hastig an sich, kreiselte herum und blieb plötzlich stehen, weil ihm etwas eingefallen war.
    Hatte es überhaupt Sinn, mit dieser Waffe in der Hand in die Küche zu laufen und die Schlange zu attackieren? Das Riesentier hatte seine Frau verschluckt. Wenn er versuchte, es zu teilen, dann erwischte er auch noch den Körper seiner Frau.
    Und das wäre für ihn schrecklich gewesen!
    Eileen!
    Sie war diejenige, die er in Sicherheit bringen mußte. Nur noch seine Tochter zählte. Wenn er sie retten konnte, war viel gewonnen.
    So schrie er ihren Namen in der Hoffnung, daß sie ihn hörte, aufstehen und die Treppe herunterkommen würde.
    Das Mädchen zeigte sich nicht.
    Sein Vater war der Verzweiflung nahe. Er hatte eine Hand auf das Geländer gelegt, starrte nach oben und brüllte noch einmal den Namen seiner Tochter.
    Eileen kam nicht.
    Er stöhnte auf. »Mein Gott!« flüsterte er. »Mein Gott, was soll ich jetzt tun?«
    Im Augenblick breitete sich eine gewisse Blutleere in seinem Gehirn aus. Er konnte kaum noch denken, er stand da und hörte aus der Küche ein polterndes Geräusch. Pernell begann plötzlich zu grinsen, als er daran dachte, daß seine Frau umsonst gewischt hatte, aber dieses Geräusch hatte ihn auch aus seiner Lethargie gerissen, und so startete er und rannte mit weiten, wilden Sprüngen die Stufen der Treppe hinauf.
    Er mußte sie holen!
    Dabei schrie er den Namen Eileen. Wenn sie nicht schwerhörig war, hätte sie längst eine Antwort geben müssen. Aber Eileen blieb stumm. So kam ihm ein furchtbarer Gedanke.
    War dieses Wesen vielleicht vorher bei ihr gewesen? Hatte die Schlange Eileen etwa verschluckt?
    Der Gedanke daran ließ ihn fast irre werden. Wenn er das Mädchen nicht in seinem Zimmer fand, mein Gott, er wußte nicht, was er dann noch tun sollte.
    Der Schweiß ließ seine rechte Handfläche glitschig werden. Er war kaum in der Lage, die Axt zu halten, auch reden und schreien konnte er nicht, und sein Gefühl der Angst steigerte sich noch mehr, als er feststellen mußte, daß die Tür zu Eileens Zimmer nicht verschlossen war. Sie hätte seine Stimme hören müssen.
    Er packte den Türrand und riß so heftig daran, daß die Kante fast gegen sein Gesicht geprallt wäre. Dann tauchte er über die Schwelle in das nett eingerichtete Kinderzimmer seiner Tochter. Bilder hingen an den Wänden. Phantasievoll stellten sie mystische Motive dar. Eileen hatte Drachen, Elfen, Monster und schaurige Gestalten gezeichnet, als hätte sie einen Blick in andere Welten getan, denn diese Phantasie war ungewöhnlich.
    Pernell sah alles, nur eines nicht.
    Seine Tochter!
    Verschwunden, nicht da! Pernell Hendricks stöhnte auf. Er ließ sich nach rechts sinken, fiel gegen das Türfutter. Die Axt in seiner Hand wurde schwer, und er hätte sie fast noch fallen lassen.
    »Eileen, kleine Eileen…« Jemand sprach mit seiner Tochter.
    Pernell ging in das Zimmer. Seine Schritte waren müde, schlapp.
    Pernell wirkte wie ein gebrochener Mann, der die Beine kaum vom Boden abheben konnte. Er zitterte und stellte auch fest, daß vor seinen Augen alles verschwamm. Eileen mußte schon im Bett gelegen haben. Die Decke war zerwühlt, und Pernell wankte auf den kleinen Schreibtisch seiner Tochter zu, um sich dort mit der freien Hand abzustützen.
    So blieb er stehen.
    Ein Mensch, den das Schicksal gebeutelt hatte und der jetzt schon gezeichnet war.
    Frau und Tochter hatte er verloren. Hatte es für ihn überhaupt noch Sinn, weiterzuleben?
    Er schüttelte den Kopf. Pernell Hendricks befand sich in einem furchtbaren Zustand. Er hatte keine Lust mehr, die Depression war zu stark. Vielleicht sollte er sich der Schlange stellen, damit auch sie ihn verschlucken konnte.
    »Dad?«
    Zuerst glaubte er an eine

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