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0420 - Der Magier von Lyon

0420 - Der Magier von Lyon

Titel: 0420 - Der Magier von Lyon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Person?«
    »Ich weiß es nicht.« Plötzlich stutzte Zamorra. Warum hatte er Vaultier vorhin nicht am Telefon gefragt, ob Roquet ihm bekannt sei? Es war nicht unbedingt gesagt, daß die beiden Männer sich kannten, aber die Möglichkeit bestand, falls André Roquet tatsächlich bei dem Magier gewesen war.
    Überhaupt hatte er sich heute einige Male recht seltsam angestellt und Dinge übersehen…
    »Du bist ja auch geblockt, Zamorra!« stellte Teri plötzlich fest.
    Zamorra beugte sich vor. Seine Augen wurden groß. »Ich?«
    Und da fiel ihm ein, daß er sich selbst diese Frage heute auch schon gestellt hatte, aber dann hatte er diese Möglichkeit einfach wieder vergessen! Das passierte ihm doch sonst nicht!
    »Natürlich! Ich habe gerade mal versucht, dich mit meinen Druiden-Fähigkeiten zu sondieren, und dabei diese magische Blockierung festgestellt.«
    »Wie ist das möglich? Meine Abschirmung…«
    »Die habe ich nicht durchdringen können, deshalb kann ich auch nicht viel mehr dazu sagen, aber die Blockierung besteht, Zamorra. Hast du nicht mal behauptet, du wärst nicht zu hypnotisieren?«
    Pascal Lafitte sah Zamorra gebannt an. Der Posthalter dachte längst nicht mehr daran, daß er vor ein paar Minuten zu seinem Bier einen Schnaps bestellt hatte, den Mostache jetzt brachte. Auch der Wirt blieb stehen.
    Mit welchen Phänomenen Zamorra und seine Gefährten zu tun hatten, wußte jeder im Dorf und fand es längst nicht mehr ungewöhnlich. Diese Dinge waren hier, wenn auch aus zweiter Hand, längst ebenso zum Alltag geworden wie das Brotbacken für den Bäcker. Dennoch lauschte man immer wieder mal gespannt, wenn Zamorra oder Nicole oder einer der anderen ins Plaudern geriet, wer auch immer gerade einen Kneipenbummel machte.
    Zamorra nickte auf Teris Frage nur. »Ich öffne dir die Abschirmung mal«, sagte er.
    Äußerlich war nichts an ihm festzustellen. Aber Teris Augen, eben noch dunkel, begannen jetzt schockgrün zu funkeln, ein Phänomen, das unter den Zuschauern und Zuhörern Erregung hervorrief. Augen, die in grellem Grün leuchteten, waren bei Silbermond-Druiden äußeres Anzeichen, daß sie ihre Magie einsetzten.
    Dann verlosch das Leuchten wieder.
    »Nichts, Zamorra. Durch deine Sperre ist diese fremde Kraft nicht gekommen. Aber trotzdem bist du geblockt worden. Auf bestimmte Dinge reagierst du nicht oder viel zu spät. Es ist, als würden deine Gedanken, die sich mit Roquet, Vaultier und dem Magier befassen, eine weite Schleife ziehen, um erst später klar zu werden.«
    »Hast du feststellen können, wann diese Blockierung eintrat? Heute nachmittag, als ich bei Thibaut war?«
    Teri zuckte mit den Schultern. »Ich bin mir nicht hundertprozentig sicher, aber ich glaube, daß es schon vorher geschehen sein muß.«
    »Dämonisch?« fragte Zamorra und schüttelte sofort den Kopf. Wenn er von einer dämonischen Macht manipuliert worden wäre, hätte das Amulett doch darauf ansprechen müssen. Es hätte Zamorra geschützt und zurückgeschlagen, ganz von selbst. Es konnte also nur geschehen sein, während er das Amulett nicht trug…
    Also bei Thibaut!
    »Ich kann diese Magie nicht einordnen«, gestand Teri. »Es ist zu lange her. Wenn Schwarze Magie wirksam war, spüre ich sie nicht mehr. Und das, was dich blockiert, ist nur die Wirkung, nicht die Ursache, und damit neutral.«
    Der Posthalter räusperte sich. Halb hob er die Hand, und Mostache drückte ihm das Schnapsglas hinein. Der Postmann zuckte zusammen, sah den Wirt irritiert an und schluckte den Schnaps dann hinunter. Er schüttelte sich und gab das Glas zurück. »Noch einen, Mostache.«
    »Dachte ich mir. Deshalb stehe ich mir doch schon die Füße platt«, grinste,, Mostache. »Wegen des Gläsersparens…«
    »Banause!« Der Postmann wandte sich wieder Zamorra und der Druidin zu. »Wie funktioniert so eine Blockierung eigentlich? Was passiert da?«
    »Wenn wir das wüßten«, sagte Zamorra düster. »Ich weiß jetzt nur, weshalb ich heute ein paar mal nicht daran gedacht habe, die richtigen Fragen zu stellen. Eine teuflische Art, jemanden zu behindern und von den wesentlichen Dingen fernzuhalten…« Und er mußte wieder an Thibaut denken. Hatte der ihn wirklich beeinflußt? Aber warum hatte Zamorra mit seinen schwachen Para-Sinnen im Moment der Beeinflussung nichts bemerkt? War es im Moment der Ablenkung gewesen, als seine Gedanken zu Nicole und den anderen abglitten?
    Teri hatte er noch nichts von dem Miami-Inferno und dem Tod der Freunde

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