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0420 - Der Magier von Lyon

0420 - Der Magier von Lyon

Titel: 0420 - Der Magier von Lyon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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erzählt. Das war jetzt nicht die richtige Zeit und würde die Druidin nur zusätzlich belasten. Er war froh, daß er seine Gedankensperre besaß und sie nicht durch Zufall Erinnerungsfetzen auffangen konnte. Vorhin, als er seine Sperre vorübergehend löste, war sein Denken auf andere Dinge konzentriert gewesen.
    Schon wieder befasse ich mich mit Dingen, die nichts zur Sache beitragen! erkannte er und zwang sich, wieder an diesen Fall zu denken, mit dem er es zu tun hatte.
    Er saß mit dem Rücken zur Tür.
    Als sie geöffnet wurde und jemand eintrat, dachte er sich nichts dabei. Schließlich kamen und gingen die Gäste hier ständig. Auch Pascal Lafitte erkannte den Eintretenden nicht, weil er ihn gestern nicht direkt gesehen hatte. Aber Teri Theken stutzte. »Der denkt ja überhaupt nicht…«
    »Wer?« Zamorra sah sie verblüfft über den Themawechsel an. »Wer denkt nicht?«
    Da flog die Hand des neues Gastes hoch, und sie umklammerte einen großkalibrigen Revolver. Die Waffenmündung zeigte direkt auf Zamorras Hinterkopf, und da krachte es auch schon ohrenbetäubend!
    ***
    Einen Augenblick lang flimmerte die Luft. Teris Augen schienen Blitze zu versprühen. Etwas explodierte unmittelbar hinter Zamorras Kopf. Der Parapsychologe ließ sich zur Seite fallen. Aber seine Reaktion war zu langsam gewesen. Die Kugel hätte ihn unweigerlich getroffen…
    Aber Teri hatte sie mit ihren Druiden-Kräften gestoppt und sie in einem grellen Aufblitzen auseinanderfliegen lassen. Nur noch kleine, unschädliche Metallsplitterchen sirrten durch die Luft und regneten zu Boden.
    Der Mann an der Tür zielte schon wieder. Die Hand mit dem Revolver hatte Zamorras Sturzbewegung mitgemacht. Abermals wollte der Dicke abdrücken.
    Pascal Lafitte handelte schon. Als er den Revolver in der Hand des Fremden erkannt hatte, griff er nach seinem Glas und schleuderte es. Bis zur Tür waren es etwa zehn Meter, und auf diese Entfernung traf er auch mit unförmigen Gegenständen. Der Fremde hatte auf das Glas nicht reagiert, dem die Flüssigkeit vorausschwappte, zum Teil sein Gesicht traf, und dann war das Glas da.
    Der Dicke taumelte unter dem Treffer zur Seite. Der Schuß verrutschte ihm. Haarscharf zwischen zwei anderen Gästen hackte die Kugel in ein Tischbein, Da waren zwei Männer bei dem Killer. Einer von ihnen war Zamorra, der aus der Abrollbewegung heraus wieder hochgeschnellt war und jetzt den Waffenarm des Schützen erwischte. Seine Hand umschloß die Revolvertrommel und blockierte sie mit festem Griff so, daß sie sich nicht mehr bewegen und damit auch keinen weiteren Schuß auslösen konnte.
    Der zweite Mann versetzte dem Schützen einen Fausthieb, der den Mann zurücktaumeln ließ bis gegen die Tür. Er riß sich aus Zamorras Griff los, verlor dabei die Waffe und stürmte nach draußen, als er sah, daß sein Attentat nicht mehr zu verwirklichen war.
    »Vaultier?« schrie Zamorra. »Vaultier? Bleiben Sie stehen!«
    Aber der Dicke war schon draußen. Zamorra sah ihn über die Straße hetzen. Auf der anderen Seite stand das Mercedes-Coupé mit laufendem Motor und offener Tür. Mit einer Beweglichkeit, die Zamorra dem Dicken nicht zugetraut hatte, schnellte der sich hinter das Lenkrad, und schon raste der Wagen los. Zamorra rannte ein paar Schritte hinter ihm her, wußte aber, daß er den Wagen nicht mehr erreichen konnte.
    Eine Verfolgung schied aus. Der BMW stand oben im Château. Teri hatte sich und Zamorra im zeitlosen Sprung ins Dorf hinab versetzt. Druiden waren schon immer im Einklang mit Natur und Magie unabhängig von künstlichen Verkehrsmitteln gewesen…
    Zamorra stoppte seinen Lauf.
    Henri Vaultier! Was zum Teufel machte der Weinbauer aus St. Etienne hier, und welchen Grund konnte er haben, auf Zamorra zu schießen?
    Denselben Grund, aus welchem André Roquet auf jenen René M. Lacroix geschossen hatte?
    Beide Männer waren in einem Bereich ihres Denkens magisch oder hypnotisch geblockt worden!
    Beide hatten auf andere Menschen gezielt geschossen! Und Zamorra war bereit, jeden Betrag zu wetten, daß sich Vaultier an sein Tun nicht mehr erinnern konnte!
    Aber wenn beide von derselben Person behandelt worden waren und auch Zamorra diese Behandlung erfahren hatte, lief er dann nicht Gefahr, plötzlich auch die Kontrolle über sich zu verlieren und zum Killer wider Willen zu werden, ohne daß er davon wußte?
    »Verdammt«, murmelte Zamorra. Er kehrte in die Kneipe zurück. Die anderen Gäste sahen ihm aufgeregt entgegen und

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