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0420 - Der Magier von Lyon

0420 - Der Magier von Lyon

Titel: 0420 - Der Magier von Lyon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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BMW in der Garage einparkte, die noch vor hundert oder fünfzig Jahren Pferdestall gewesen war. Aber Pferde gab es auf Château Montagne schon lange nicht mehr. Diese Tiere benötigten ständige Pflege, die ihnen weder Zamorra noch Nicole oder sonst jemand gewähren konnten, weil sie ja ständig unterwegs waren, und eigens jemanden anstellen, der die Tiere versorgte, pflegte und bewegte, war nicht einzusehen. Wenn Zamorra oder Nicole das Bedürfnis hatten, auszureiten, war es einfacher, im Mietstall einer der umliegenden Ortschaften Tiere auszuleihen.
    Raffael informierte Zamorra von dem Besuch, welcher draußen auf der Terrasse die Strahlen der Abendsonne genoß. Der Swimmingpool, der bei schlechtem Wetter und im Winter überdacht und auch rundum vollständig gegen die Außenwelt abgeschottet werden konnte, lag direkt daneben. Und im Liegesessel lag die Druidin Teri Rheken, die aufsprang, um ihn mit einem schwesterlichen Kuß zu begrüßen, als er auf die Terrasse kam.
    »Teri! Schön, daß du hier bist, aber was zum Teufel machst du ausgerechnet jetzt hier?« erkundigte er sich.
    Sie deutete auf den kleinen Tisch. Darauf standen Gläser, eines davon benutzt, und eine Weinflasche. »Hin und wieder muß doch mal einer prüfen, was du in deinen Weinkellern alles vor der Öffentlichkeit verbirgst. Muß ein guter Jahrgang sein. Eigene Sorte?«
    Zamorra sah das einfache Etikett der Flasche und nickte.
    In den unergründlichen Kellergewölben des Châteaus, die nicht einmal er vollständig kannte und die nur zu einem geringen Teil genutzt wurden, lagerte eine Menge Wein; gesammelte Bestände vieler Jahrgänge. Auf den verpachteten Ländereien des Châteaus wurde jede Menge Wein angebaut, und es war klar, daß ein Teil der Pacht in Naturalien abgegolten werden konnte. So kam Zamorra in den Besitz eigener Weinsorten, und im Gegenzug zu den Deputaten lud er ein paarmal im Jahr die Leute aus dem Dorf zu gewaltigen Festen ein. Das und die ständige gegenseitige Hilfsbereitschaft hatte die Beziehungen zwischen Château und Dorf erheblich gestärkt, und unter den Menschen im Tal hatte Zamorra ausschließlich Freunde.
    »Wir haben aber noch bessere Sorten im Keller«, gestand er. »Raffael hat dir wohl das Zeugs gebracht, mit dem wir sonst unerwünschte Besucher verabschieden…«
    Teri lachte und schüttelte den Kopf, daß das weiche Haar flog, das ihr bis auf die Hüften fiel und nicht blond, sondern golden im Abendsonnenlicht funkelte. »Du tust ihm Unrecht. Ich habe Supermarkt gespielt und mich selbst bedient…«
    Zamorra grinste. »Dann darfst du mich auch bedienen.« Er hielt ihr ein leeres Glas hin. Nebenbei wunderte er sich, daß die Silbermond-Druidin, die eigentlich gegen jede Art von Kleidung eine ausgeprägte Abneigung pflegte und sie nur trug, wenn sie sich in der Öffentlichkeit bewegte, um keinen Anstoß zu erregen, jetzt einen einteiligen Badeanzug trug, der ihre Körperformen eng umfloß. Er machte eine entsprechende Bemerkung.
    Wieder lachte Teri. »Ich muß doch den Anstand wahren, Zamorra! Solange Nicole nicht hier ist, wäre es doch zu verfänglich, wenn man dich mit einem nackten Mädchen zusammen beim Weintrinken sehen würde, oder?«
    Zamorra grinste. »Wenn’s nur das Weintrinken ist… außerdem habe ich heute schon eine Begegnung dieser Art gehabt.«
    »Mit Wein?«
    »Mit einem nackten Mädchen. In Lyon.«
    »Großstadt, pah. Da gibt’s doch niemanden, der dich kennt und sich darüber das Maul zerreißen kann«, winkte die hübsche Druidin großzügig ab. »Hoffentlich hast du es wenigstens ausgenutzt.«
    Sie zwinkerte ihm zu, und er zwinkerte zurück.
    Er war seiner Nicole treu, und das wußten sie beide, auch wenn sie lockere Reden führten. Zamorra und Nicole liebten sich, und auch wenn sie sich den Appetit beide durchaus woanders holen konnten, wurde trotzdem zuhause gegessen. Seitensprünge waren weder für Zamorra noch für Nicole jemals ein Thema gewesen.
    Zamorra begann zu erzählen, was sich in den beiden letzten Tagen abgespielt hatte. Die Druidin hörte aufmerksam zu. »Und du glaubst tatsächlich, daß dieser Magier echt ist, daß er wirklich Magie benutzt? Ich halte sie auch alle für Geschäftemacher, die eine neue Masche entdeckt haben«, behauptete die Druidin.
    »Seit heute bin ich mir nicht mehr sicher«, gestand Zamorra, »aber es ist gut, daß du jetzt hier bist. Vielleicht kannst du mir bei dieser Angelegenheit helfen.«
    »Wenn’s mehr nicht ist - das mache ich doch mit dem

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