Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0423 - Rally des Schreckens

0423 - Rally des Schreckens

Titel: 0423 - Rally des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
wollte Suko wissen, ob Alice sich nicht getäuscht hatte.
    »Nein, ich habe ihn gesehen.«
    »Okay, warten wir noch etwas.«
    Die Frau zitterte. Am Wetter konnte es nicht liegen. Sie wurde durch die Thermokleidung geschützt.
    Es mußte ihre innere Aufgeregtheit sein, die dieses Beben hinterließ.
    Dann sahen sie die Gestalt. Sie schob sich aus dem Schatten der runden Hügelkuppe hervor. Der Kopf, der Oberkörper, die Beine.
    Es war ein Mann.
    Das Grabmal interessierte ihn nicht, denn er wandte sich nach rechts, dem eingezäunten Friedhof zu.
    Er trug dicke Winterkleidung und auf dem Kopf eine Schiebermütze.
    Trotzdem erkannten Alice und Suko ihn, als er ihnen sein Profil zuwandte.
    »Verdammt! Ich träume!« hauchte Alice Winger. »Das ist doch, das ist…«
    »Genau! Der Bürgermeister Dan O'Hirie aus Killy«, vervollständigte Suko den Satz…
    Beide waren überrascht, und beide schossen die Gedanken durch den Kopf. Suko hatte Alice etwas zurückgedrückt, damit sie nicht durch einen Zufall entdeckt werden konnte.
    Sie hatte auch als erste die Sprache wiedergefunden. »Was will der denn hier?«
    »Keine Ahnung. Aber wir werden ihn nicht aus den Augen lassen und es vielleicht bald wissen.«
    O'Hirie benahm sich nicht normal. Er setzte seine Schritte sehr vorsichtig, behielt auch eine steife Haltung bei und schielte zur Gaststätte hin.
    So ganz schien er dem Frieden nicht zu trauen. Suko und Alice hatten sich gegen das Gestein gepreßt. Beide atmeten sie flach und wollten sich nicht durch den sichtbaren Hauch vor ihren Lippen verraten. »Der… der wird das Glühen sehen«, flüsterte Alice.
    »Na und?«
    »Dann kann er sich ja denken, daß etwas…«
    Suko legte seine Hand auf ihren Arm. »Nur keine Panik, Miß. Vielleicht schafft er uns freie Bahn. Er sorgte dafür, daß wir das Grabmal betreten können.«
    »Und was werden wir davon haben?«
    »Warten Sie doch erst einmal ab.« Suko hatte seiner Stimme einen ärgerlichen Klang gegeben, und Alice Winger verstand endlich. Sie stellte keine Fragen mehr.
    Suko hatte nicht mehr um das Grab herumgeschaut. Aber er hörte auch keine Schritte. Ein Beweis, daß der andere es nicht auf diese alte Stätte abgesehen hatte.
    Wo wollte er dann hin?
    Suko beugte sich vor und drehte sich gleichzeitig zur Seite. So konnte er um die Ecke und in Richtung des Friedhofs schauen, wo O'Hirie stehengeblieben war, beide Arme ausstreckte und mit den Händen zwei Stangen des Friedhofstores umfaßten.
    Ein paarmal rüttelte er daran, dann hatte er das sperrige Hindernis überwunden und drückte das Tor auf.
    O'Hirie betrat den Friedhof. Und wieder benahm er sich wie ein Dieb in der Nacht. Bisher hatte er sich auf die Hilfe des Taschenlampenlichts verlassen, das löschte er nun, so daß seine Gestalt von den beiden Beobachtern nicht mehr zu sehen war.
    »O'Hirie auf dem Friedhof!« flüsterte Alice. »Verdammt noch mal, was kann das zu bedeuten haben?«
    »Wir werden es bestimmt bald erfahren.«
    »Aber nicht, wenn wir hier stehenbleiben.«
    Suko mußte lächeln. Alice Winger zeigte sich couragiert. Sie wollte endlich wissen, woran sie war, und irgendwie hatte sie das Gefühl, an dem ganzen Dilemma mitschuldig zu sein.
    Der Friedhof hatte die Gestalt des Bürgermeisters verschluckt. Sie sahen ihn auch nicht zwischen den hohen Grabsteinen einherhuschen. Wahrscheinlich hatte er auch ein Versteck gefunden.
    Jedenfalls erreichten auch sie das spaltbreit offenstehende Tor. Suko streckte seinen Arm aus und hielt die Frau zurück, die sich an ihm vorbeidrängen und als erste den Friedhof betreten wollte. »Ich mache das!« wisperte er.
    Über den weichen Boden glitt der Chinese auf den kleinen Komplex des Friedhofes. Er wunderte sich darüber, daß der Bürgermeister nicht auf das Glühen der Steine reagiert hatte. Er mußte es einfach gesehen haben.
    Zum Glück waren die Wege auf dem umzäunten Friedhof nicht mit Kies bestreut. Sonst hätten sich Suko und Alice nicht so lautlos voranbewegen können.
    Diesmal blieb die Frau dicht hinter dem Chinesen. Sie sprachen auch nicht mehr und überließ ihm allein die Führung. Nicht weit entfernt richtete sich eine große Grabplatte in die Höhe. Sie war zudem so breit, daß beide dahinter Deckung finden konnten. Dicht nebeneinander blieben sie stehen. Alice Winger schüttelte sich, als würde ein Kälteschauer durch ihren Körper rinnen.
    »Unheimlich ist das hier schon«, gab sie zu.
    »Da haben Sie recht.«
    Suko suchte den Bürgermeister. Er sah ihn

Weitere Kostenlose Bücher