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0424 - Im Zeitstrom verschollen

Titel: 0424 - Im Zeitstrom verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Beschwerden hatte wie Rhodan und Atlan, dann ließ er sich nichts anmerken. Vielleicht war er so auf die Instrumente konzentriert, daß er nichts davon merkte.
    Das Ziehen wurde stärker. Rhodans Körper schien sich ausdehnen zu wollen. Er starrte an sich herab, beinahe überzeugt davon, irgendeine Veränderung erkennen zu können. Doch er sah nichts. Sein Aussehen blieb unverändert.
    Jemand rief durch die Kuppel, daß ihm schlecht werde.
    Dr. Claudia Chabrol verließ ihren Platz, um dem Betreffenden zu helfen. Sie bewegte sich dabei unsicher, als könnte sie ihren Beinen nicht völlig vertrauen.
    „Es wird stärker", bemerkte Atlan nüchtern.
    Rhodan nickte. Er konzentrierte sich jetzt auf das schmerzhafte Ziehen in seinem Körper, weil er sicher war, daß alle anderen Expeditionsteilnehmer so oder ähnlich empfanden. Cascal hatte in seinen Berichten niemals etwas von solchen Vorgängen erwähnt.
    Er wurde davon ebenso überrascht wie alle anderen.
    „Wollen wir abbrechen?" fragte Waringer.
    Rhodan schüttelte den Kopf. Solange es nicht schlimmer wurde, brauchten sie nichts zu befürchten. Außerdem würde es schwierig sein, das einmal eingesetzte Gleiten durch den Zeitstrom zu bremsen.
    Der Nullzeitdeformator entfaltete Energien für einen Zweihunderttausend-Jahres-Sprung; es war schwer vorherzusagen, was bei einer Unterbrechung geschehen würde.
    Das Ziehen wurde schmerzhafter. Eigenartige Schwingungen entstanden und ließen Rhodan zusammenzucken. „Unterbrechen!" rief er Waringer zu. Waringer war noch immer über die Kontrollen gebeugt.
    „Unterbrechen!" rief Rhodan. „Hörst du nicht, Geoffry?"
    Der Wissenschaftler bewegte sich nicht. Rhodan sprang auf. Die ruckartige Bewegung ließ dunkle Kreise vor seinen Augen entstehen. Er taumelte. Seine Beine schienen plötzlich aus Blei zu sein. Er machte ein paar Schritte auf Waringer zu. Von irgendwoher kam Icho Tolots dröhnende Stimme.
    Rhodan hatte Waringer erreicht und berührte ihn an der Schulter.
    Waringer kippte seitwärts und wäre auf den Boden geschlagen, wenn nicht Atlan neben Rhodan getreten wäre und den Wissenschaftler aufgefangen hätte.
    „Er ist bewußtlos!" rief Rhodan entsetzt. „Dr. Paczek, übernehmen Sie!"
    Keine Antwort. Rhodan fuhr herum und sah Paczek mit schmerzverzerrtem Gesicht und völlig verkrümmt in seinem Sessel kauern.
    „Kommen Sie zu mir, Dr. Kase!"
    Der Ertruser, widerstandsfähiger als die anderen, verließ seinen derzeitigen Platz, um sich in Waringers Sessel niederzulassen.
    Rhodan hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten. Ein schneller Blick zeigte ihm, daß ein Teil der Besatzung bewußtlos war.
    Rhodan spürte, wie er allmählich die Kontrolle über seinen Körper zu verlieren drohte. Er schien in Auflösung begriffen zu sein.
    „Was ist los, Kase?" brachte er mühsam hervor.
    „Die Station bewegt sich unregelmäßig", antwortete der Ertruser.
    „Das gleichmäßige Gleiten durch den Zeitstrom wird durch irgendwelche Einflüsse verhindert. Man könnte fast sagen, daß wir schlingern."
    „Unternehmen Sie etwas dagegen", befahl Rhodan. Er taumelte rückwärts und prallte schwer gegen das Geländer der Laufbrücke.
    Er brach zusammen. Mit großer Anstrengung richtete er noch einmal den Oberkörper auf. Er sah, wie der unverwüstliche Icho Tolot über die Laufbrücke kam, um innerhalb der Nullfeldzentrale einzugreifen.
    Auch Lord Zwiebus war noch auf den Beinen, aber er schwankte.
    Rhodan vernahm einen dumpfen Schlag, dem gleich darauf ein weiterer folgte.
    Das ist mein Herz, dachte er entsetzt, während ihm ein eiskalter Schauer über den Rücken lief.
    Er hörte noch, wie Tolot und Kase sich gegenseitig Erklärungen zuriefen, dann versank sein Bewußtsein endgültig in einem schwarzen Abgrund.
     
    4.
     
    Die im Enadatal aufgestellten Kameras übertrugen ein einwandfreies Bild der Kuppel im Augenblick des Startes in die Beobachtungs- und Kontrollräume der Abwehrforts an den Berghängen des Mount Lemur.
    Als die positronischen Uhren Nullzeit anzeigten, verschwand die Kuppel. An ihrer Stelle bildete sich plötzlich ein eigenartiges Energiefeld, das in seinen Abmessungen genau der Kuppel glich.
    „Sehen Sie!" rief Reginald Bull überrascht. „Anstelle des erwarteten absoluten Nullfelds ist dieses eigenartige Gebilde entstanden."
    Deighton antwortete nicht. Zusammen mit einem Dutzend Wissenschaftlern, die sich in diesem Raum aufhielten, starrte er von düsterer Vorahnung ergriffen auf die stark ausschlagenden

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