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0426 - Gangster in feiner Gesellschaft

0426 - Gangster in feiner Gesellschaft

Titel: 0426 - Gangster in feiner Gesellschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
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unverhofft ins Office schrfeite. Ich stand auf und ging um den Tisch herum. Der Junge schwieg.
    »Jeff«, erklärte Bobby an seiner Stelle. »Er schimpft wie ein Hafenarbeiter. Auf Fragen antwortet er nicht.«
    »Erkennungsdienstlich behandeln«, entschied ich. »Und dann kommt ihr wieder her und erzählt.«
    Sie führten ihn hinaus.
    »Na ja«, meinte Phil. »Gute Aussichten, diese Halsbandgeschichte abzuschließen. Ich bin nur neugierig, wo das Ding so lange gesteckt hat!«
    Ich rief das Labor an und erkundigte mich nach dem Messer, das wir in der Bowery in Jeffs Bude sichergestellt hatten.
    »Dutzendware, Jerry! Gekauft bei Macy’s, dem großen Warenhaus. Allerdings eine gefährliche Waffe in den Händen eines Mannes, der damit umgehen kann. Keine Blutspuren. Deutlicher Abdruck von vier Fingern der rechten Hand. Aus der Lage der Prints geht hervor, dass die Klinge wie bei einem Stoß gehalten wurde. Kannst du was damit anfangen?«
    »Mal sehen«, meinte ich zurückhaltend, drückte auf die Gabel und rief den Untersuchungsrichter an. Ich dachte mir schon, dass er Bedenken haben würde, einen Haftbefehl auszustellen. Ich hatte recht mit meiner Vermutung. Vielleicht war ich auch ein bisschen zu, voreilig gewesen. Bis jetzt sprach nur die Beschuldigung eines kaum jemals nüchternen Tramps gegen diesen Jeff. Verdachtsmomente hatten wir allerdings genug, jedoch keine Beweise.
    »Wenn Sie ihn zu einem Geständnis bringen können, Cotton…«
    Natürlich würde ich dann sofort einen Haftbefehl in der Hand haben, aber in diesem Fall hätte es auch vierundzwanzig Stunden Zeit gehabt. Ich schickte Phil ins Labor und bat das Polizeirevier in der 128. Straße, mir das Girl für eine Gegenüberstellung zu besorgen, das Zeuge der Schießerei geworden war.
    Sie war noch nicht eingetroffen, als Jeff wieder in mein Office geführt wurde. Der Junge war immer noch gefesselt, offenbar machte er Schwierigkeiten. Ich ließ ihn warten und studierte erst einmal die Karteikarte, die unser Erkennungsdienst angefertigt hatte.
    Jeff war nicht vorbestraft. Seinen Familiennamen gab er mit Müller, sein Alter mit 23 Jahren an. Anscheinend war er in der Zwischenzeit ein wenig gesprächiger geworden.
    Ich ließ ihm die Handschellen abnehmen.
    »Haben wir uns nicht schon mal gesehen, Müller?« Mit der Frage war es mir ernst. Sein Gesicht kam mir wirklich bekannt vor, aber ich wusste nicht, wo ich ihn einordnen sollte.
    »Nein, G-man.«
    »Wo ist das Halsband?«
    »Welches Halsband?«
    »Sie werden beschuldigt, ein Halsband entwendet zu haben«, schaltete sich Phil ein.
    »Wem?«
    So war also nicht an ihn heranzukommen. Wir wussten eben zu wenig.
    »Kennen Sie einen Mann namens Francis Barnes?«
    »Nie von ihm gehört.«
    Ich zog die Zeitung weg, die ich über das Messer gedeckt hatte.
    »Gehört dieses Messer Ihnen?«
    »Sie zeigen mir ein Messer und fragen mich, ob es mir gehört. Wie soll ich das wissen?«
    »Ihre Fingerabdrücke sind drauf, Müller.«
    »Dann wird es wohl stimmen. Sie haben’s aus meiner Wohnung mitgenommen, nicht wahr? Was wollen Sie mir jetzt in die Schuhe schieben?«
    »Sie wussten also, dass Polizei in Ihrem Zimmer war. Warum haben Sie sich nicht gemeldet, als Sie davon erfuhren?«
    »Warum? Ich habe nichts verbrochen.«
    »Sie hätten sich ja beschweren können!«
    »Als ob das was nützen würde!« Er zuckte die Achseln.
    Das Telefon auf meinem Schreibtisch klingelte. Fred Nagara meldete sich.
    »Das Girl ist da, Jerry!«
    Wir führten Müller in einen Raum, wo er sich zusammen mit einigen Kollegen an der Wand aufstellen musste, angestrahlt von hellen Lampen.'
    Hinter einer präparierten Glasscheibe, die den Durchblick nur in einer Richtung erlaubte, saß das Girl auf einem Stuhl.
    »Er ist sehr gefährlich, nicht wahr?«
    »Sie können mithelfen, ihn für ein paar Jahre hinter Schloss und Riegel zu bringen, Miss!«
    »Wie lange glauben Sie, wird man ihn einsperren?«
    »Können Sie ihn nun herausfinden oder nicht?« Phil verlor die Geduld.
    »Nein… Ich glaube nicht. Ich bin mir nicht sicher…«
    »Danke, das wär’s gewesen«, sagte ich. »Vielleicht haben Sie eine Dummheit gemacht, Miss. Aber das werden Sie erst merken, wenn es zu spät ist.«
    Ich ließ sie nach Hause zurückbringen. Anschließend gab ich Anweisung, Jeff Müller freizulassen. Mir blieb nichts anderes übrig, nachdem der Richter den Erlass eines Haftbefehls verweigert hatte.
    ***
    Mit einem Foto bewaffnet, fuhren wir zum Riverside Drive. Im Garten

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