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0426 - Gangster in feiner Gesellschaft

0426 - Gangster in feiner Gesellschaft

Titel: 0426 - Gangster in feiner Gesellschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
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zu laut!« Wieder ruckte die Waffe in seiner Hand. »Was wollten die beiden Bullen hier?«
    Barnes berichtete, was er für nötig und nützlich hielt. Der Mann mit dem Colt ging indessen zum Kleiderschrank und fasste in die Taschen der Anzüge. Enttäuscht zog er die Hand wieder heraus.
    »Ich brauche Geld!«
    Der Hausherr holte die Brieftasche aus seiner Schublade und warf sie dem Gangster zu. Sid Buckany bediente sich grinsend.
    »Ich brauche mehr!«
    »Mehr ist nicht im Haus. Die Haushälterin hat vielleicht noch ein paar Scheine, aber das würde kaum lohnen.«
    »Und das Girl draußen im Garten? Sie hat doch bestimmt etwas in der Tasche!«
    »Lass meine Tochter in Frieden!« Barnes Stimme klang scharf.
    »Im Augenblick bestimme hier ich!« Buckanys Stimme klang hämisch. »Ruf sie rein!«
    Barnes machte keine Anstalten, der Aufforderung Folge zu leisten. Der Gangster machte einen Schritt auf ihn zu. Blitzschnell wechselte der Colt in die andere Hand. Die geballte Rechte traf den Hausherrn ins Gesicht, ließ ihn taumeln. Am Bettrand fand er sich wieder. Mit einer wütenden Gebärde wischte er sich das Blut aus dem Gesicht.
    »Ruf sie rein!« Buckany wiederholte seine Aufforderung leidenschaftslos. Trotzdem lag ein Ton in seiner Stimme, der Barnes schaudern ließ. Buckany stand jetzt hinter ihm. »Los, mach schon!« Die Mündung des Colts presste sich schmerzhaft gegen seinen Rücken. »Ich hab nicht viel Zeit!«
    Barnes ging zum Fenster, öffnete es zögernd, rief Lindas Namen. Es klang reichlich gequält, und über Buckanys Stirn furchte eine steile Falte.
    »Fenster zu!«, zischte der Gangster. Er eilte mit ein paar raschen Sprüngen zur Tür und schob den Riegel zurück. Dann drückte er sich in den Winkel dahinter.
    Linda kam beschwingten Schrittes herein. In der linken Hand hielt sie noch das aufgeschlagene Buch, den Mittelfinger zwischen die Seiten gelegt. In der Rechten baumelte eine Sonnenbrille.
    »Daddy?«
    »Ich kann nichts dafür, Linda«, sagte Barnes gepresst. »Er hat mich gezwungen.«
    Die Tür hinter ihr fiel leise ins Schloss. An die Füllung gepresst stand der grinsende Buckany. Er schnalzte leise mit der Zunge.
    »Schau, schau«, bemerkte er anerkennend. »Tut mir leid, Miss, wenn ich Ihnen Ungelegenheiten bereite. Sie haben nicht zufällig ein paar Scheine mit dem Bildnis von Abraham Lincoln bei sich?«
    Linda ließ das Buch fallen. Ihre Augen weiteten sich vor Entsetzen.
    »Wer ist das, Daddy?«
    Buckany trat einen Schritt näher. Den Colt hielt er immer noch in der Linken. Ein zweiter lag plötzlich in seiner rechten Hand. Es erinnerte an die Fingerfertigkeit eines Zauberkünstlers. Eine Mündung zeigte auf Barnes, die andere auf Linda.
    »Tut nichts zur Sache, Miss Linda. So heißen Sie doch? Ich habe Sie gefragt, ob Sie nicht zufällig ein paar Dollar bei sich haben. Ich bin ziemlich knapp damit, wissen Sie!«
    »In meinem Zimmer…«
    Linda drehte sich halb herum, doch ein scharfer Befehl des Gangsters hielt sie zurück.
    »Hiergeblieben! Das könnte Ihnen so passen! Ich schätze, wir müssen vorher noch ein paar Einzelheiten klären, bevor Sie dieses Zimmer verlassen. Ich bin immer für eine gütliche Einigung.« Die beiden Colts rotierten blitzschnell um die Zeigefinger. Gleich darauf saßen sie wieder fest in den Fäusten. Buckany unterstrich seinen Satz damit, mehr als Worte es konnten. Linda setzte zu einer Frage an.
    »Hat das init Jeff zu tun, Daddy?«
    Der Gangster horchte auf.
    »Sie holen jetzt alles Geld, das Sie im Hause finden können«, fuhr er, zu Linda gewandt, fort. Seine Stimme wurde plötzlich hart und ließ keinen Zweifel über seine Absichten. »Und merk dir eins, mein Girl: Ein Griff zum Telefon kostet deinem Vater das Leben. Verstanden?«
    Sie nickte, während sie mit den aufsteigenden Tränen kämpfte. Als sie zur Tür hinausging, hörte sie Buckany fragen: »Was ist mit diesem Jeff?«
    Fünf Minuten später kam sie wieder zurück. Aus dem Ausschnitt ihres Kleides holte sie ein Bündel hastig zusammengeraffter Scheine, die sie dem Gangster zögernd hinstreckte. Mit einer gierigen Bewegung riss Buckany sie ihr aus der Hand.
    »Hat dich jemand gesehen?«
    Sie schüttelte den Kopf und schaute ihren Vater an, der jetzt nicht den niedergedrückten Eindruck von vorhin mehr machte.
    »Du solltest dich nicht unnötig aufregen, Linda«, sagte Barnes. »Er wird heute Abend das Haus verlassen. Das hat er mir versprochen.«
    Der Gangster nickte. »Stimmt!« Es kam heraus,-als

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