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0426 - Gangster in feiner Gesellschaft

0426 - Gangster in feiner Gesellschaft

Titel: 0426 - Gangster in feiner Gesellschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
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betätigte er die Schalter ohne Ergebnis. Allmählich wurde er wütend: Die Kerle hier hatten einfach den elektrischen Strom abgeschaltet.
    »Ist hier jemand? Kommt raus, ihr feigen Hunde!« Sid gab sich keine Mühe, seine Stimme zu dämpfen. Natürlich hatten die längst genjerkt, dass sie nicht mehr allein in dieser Bude steckten. Lärm genug hatte er schließlich veranstaltet. Er trat wieder hinaus auf den Gang.
    Plötzlich flammte vor ihm ein Scheinwerfer auf.
    Bevor Sid aus dem Zimmer getreten war, hatte er seinen Colt in die Tasche gesteckt, und er war jetzt froh darüber.
    »Komm rauf!« Der Befehl kam von oben, wahrscheinlich stand der Mann auf dem Treppenabsatz zum ersten Stock.
    Oben wurde Sid erwartet, und zu seiner Verwunderung stand nur ein einziger Mann da, klein, dürr, mit hagerem Gesicht, das sich allerdings bei dieser Beleuchtung nicht deutlich ausmachen ließ.
    »Hier herein!« Die Vogelscheuche ging voraus in einen Raum und schien nicht die geringste Angst zu haben.
    Ein langer Tisch, quer gestellt und mit grünem Linoleum bezogen, teilte den Raum in zwei Hälften. Eine Schreibtischlampe mit schwacher Birne erhellte die Tischplatte. Daneben lag eine Kamera mit dem dazugehörigen Blitzlichtgerät. An den Wänden standen zwei Schränke, vor und hinter dem Tisch je ein einfacher Stuhl. Der Dürre deutete mit einem mageren Finger auf die Sitzgelegenheit vor dem Tisch. Der Gangster ließ sich darauf nieder.
    »Was willst du hier?« Erst jetzt fiel es Buckany auf, wie eiskalt diese Stimme war.
    Wieder erklärte der Gangster, wen er hier zu finden gehofft habe.
    »Kenne ich nicht«, bellte der Dürre. »Wer hat dir die Adresse hier gegeben?«
    »Das geht dich nichts an«, sagte Sid, und seine Wut teilte sich jetzt auch seiner Stimme mit. »Ich brauche diesen Burschen, und du wirst mir sagen, wo ich ihn finde. Deine Lügen kannst du dir sparen. Meine Geduld ist jetzt zu Ende. Also los!«
    Der Kleine blieb unbeeindruckt. »Ich habe dich gefragt, woher du die Adresse hast!«
    »Verdammt noch mal!«, knirschte Buckany. »Du sollst die Fragen lassen!« In seiner Hand lag plötzlich der Colt, der Sekundenbruchteile vorher noch in seiner Tasche gesteckt hatte.
    Der Dürre lachte hämisch. Und dann flammte der Reflektor eines Blitzlichts auf und stach dem Gangster erbarmungslos in die Augen. Das Gerät stand keinen halben Yard von ihm entfernt auf dem Tisch und war offenbar für solche Fälle vorgesehen.
    Sid Buckany zog den Abzug durch, als ihn jemand an den Beinen fasste und von seinem Stuhl riss. Das Geschoss platschte in die Decke und ließ einen Regen von Verputz und Staub herabrieseln. Im nächsten Moment brüllte er auf wie ein Stier. Ein harter schmaler Gegenstand hatte sein Handgelenk getroffen. Die Waffe plumpste auf einen abgeschabten Teppich. Von dort beförderte die Schuhspitze seines Gegners sie in eine Ecke.
    Als Sids Augen die Umrisse seiner Umgebung wieder ausmachen konnten, erkannte er den Dürren, der geduckt über ihm stand und ein kurzes Stück Gummikabel mit einer Schlaufe am Ende in der Hand hielt.
    »Steh auf!«, fauchte der Dürre ihn an. »Du wirst mir jetzt einige Fragen beantworten. Ist das klar?«
    Der Gangster murmelte leise etwas von schmutzigen Tricks, aber er kam der Aufforderung nach. Als er wieder auf seinem Stuhl saß, wusste er, dass er diesen Mann mit den bloßen Händen erwürgen würde, wenn sich auch nur der Schein einer Chance dafür bieten würde. Doch noch hatte er eine Überraschung in petto, von der der andere nichts ahnen konnte. Offensichtlich kannte er Sids Spezialität nicht, sonst wäre er vorsichtiger gewesen.
    »Wer bist du?«
    Sid Buckany war ein abgebrühter Bursche, aber der Ton, in dem diese Frage gestellt wurde, ließ ihn ein bisschen frieren.
    Eifrig massierte er sein Handgelenk und zögerte die Antwort hinaus. Als sein Gegner die Lippen öffnete, entschloss sich Sid zum Handeln.
    Mit seiner Rechten fegte er das Blitzlichtgerät vom Tisch. Gleichzeitig riss die linke aktionsfähige Hand den zweiten Colt heraus. Kaum hatte er die Waffe in Tischhöhe, fuhr ein Feuerstrahl über die Platte weg, genau auf den Mann zu, der dort auf seinem Stuhl saß. Die Wucht des Einschlags riss ihn vom Sitz, der Körper polterte auf den Fußboden. Mit ausgebreiteten Armen auf dem Gesicht liegend, gab er keinen Laut mehr von sich.
    Sid Buckany erhob sich, stieß den Stuhl mit dem Fuß um. Dem Mann auf dem Teppich schenkte er keine Beachtung mehr. Sid suchte im trüben Licht

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