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0426 - Gangster in feiner Gesellschaft

0426 - Gangster in feiner Gesellschaft

Titel: 0426 - Gangster in feiner Gesellschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
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den dieser Dave arbeitete. Und dieser Unbekannte konnte es sich leisten, mitten in Manhattan ein Haus zu halten, das als Umschlagplatz für Rauschgift diente. Die Umsätze mussten dementsprechend sein.
    »Seid vorsichtig«, raunte uns Mind zu, ehe die Dunkelheit ihn verschluckte. »Es sind nicht alle Leute wieder herausgekommen, die hineingegangen sind. Wenigstens nicht lebend…«
    Babyface Mind war weg, als hätte ihn ein Zauberkünstler auf offener Bühne verschwinden lassen. Ein blechernes Scharren ließ mich die Ohren spitzen.
    »Du, da hinten ist doch jemand«, flüsterte Phil, »da hinten bei den Mülltonnen!«
    Eine Katze strich vor meinen Füßen vorbei, als ich darauf zuging. Wir blickten uns an, und trotz der Dunkelheit wusste ich, dass mein Freund lächelte wie ich. Wir gingen hinaus auf die Straße.
    Phil sprach wenig. Immer wieder drehte er den Kopf und beobachtete die Wagen auf der Fahrbahn. Anscheinend ging ihm der Nash nicht aus dem Kopf.
    ***
    Das Haus in der 44. Straße hatte keine Fensterläden. Die Fassade buchtete sich ein wenig nach außen, als wäre sie bereit, jeden Augenblick in die Knie zu gehen. Das Haus daneben war auch nicht in den letzten Jahren errichtet worden, doch es schien nicht so dringend auf die Bulldozer der Abbruchfirma zu warten'. Schmale, schießschartenähnliche Schlitze durchbrachen die ockergelb getünchte Außenwand. Zwischen beiden Gebäuden gab es einen schmalen Durchlass.
    Wir zwängten uns durch.
    Die Haustür war nur angelehnt. Eine Klingel gab es nicht. Wir hätten sie auch nicht benutzen können, denn wenn Jeff sich überhaupt in dem Hause befinden sollte, so konnten wir ihn nur fassen, wenn er uns nicht allzu früh bemerkte. Das Haus schien seit Jahren unbewohnt zu sein.
    Innen roch es modrig. Glücklicherweise hatte ich meine Taschenlampe eingesteckt. Mit der linken Hand deckte ich den Lichtschein ab und ließ für einen kurzen Augenblick einen schmalen Strahl durch die Finger fallen. Wir standen in einem Gang. Links gähnten dunkle Öffnungen, die Türen waren meist ausgehängt. Zehn oder zwölf Yards hinter uns war die Haustür, auf der rechten Seite ging es die Treppe hinauf.
    Es war still. Ich löschte die Lampe, aber Phil hielt mich immer noch am Ärmel fest.
    »Vorsicht, Jerry!«, flüsterte er mir ins Ohr. Der Schein aus seiner Taschenlampe traf einen dünnen Draht, der über den Gang gespannt war. Ein Stolperdraht, der eine Alarmvorrichtung auslösen sollte! Ich stieg drüber. Der Draht verschwand in der Holzverschalung des Treppenaufgangs, sodass man ihn nicht weiter verfolgen konnte. Vor der untersten Stufe der Treppe lag ein Fußabstreifer. Ich hob ihn auf.
    Phil hockte mit seiner Taschenlampe daneben und leuchtete. Unter einem dünnen Stückchen Pappe war der Kontakt verborgen. Zwei Drähte führten von ihm weg und verschwanden in einer Ritze, wo die Bretter aufeinanderstießen.
    Die Sache war klar. Wir setzten unseren Weg fort.
    Es wurde mühselig. Wir mussten jede Stufe untersuchen, ob sie nicht den verborgenen Kontakt einer Alarmanlage enthielt. Wir verließen uns jetzt nur noch auf unseren Tastsinn. Das Licht unserer Taschenlampe hätte uns zu leicht verraten können. Möglicherweise hatten wir eine der eingebauten Sicherungen übersehen. An der Tür hatten wir jedenfalls nicht darauf geachtet. Ich hatte das Gefühl, auf einem verminten Gelände Fußball zu spielen. Jeden Augenblick konnte uns aus der Finsternis heraus eine Pistolenmündung ihre zuckenden Flammen entgegenspeien.
    Aber wir hatten Glück. Unsere Atemzüge und das kaum vernehmbare Knarren der Dielenbretter unter unseren Sohlen waren die einzigen Laute, die durch die Dunkelheit an unser Ohr drangen. Ich tastete mich an der Wand im ersten Stockwerk weiter und fühlte die Kanten eines Türrahmens vorspringen. Phil, der hinter mir stand, klopfte ich auf den Arm und zog ihn mit mir in das Zimmer hinein. Die Vorhänge mussten zugezogen sein, denn hier war es genau so finster wie draußen auf dem Gang. Fünf, zehn Sekunden hielt ich den Atem an. Dicht hinter mir hörte ich Phil. Sonst war es still wie in einem Grab.
    Ich tastete mich an der linken Wand weiter. Ich stieß an die Ecke eines Möbelstücks und fasste gleichzeitig einen Arm.
    ***
    Sid Buckanys Stimme klang plötzlich drängend und hart. Der Colt in seiner Rechten bohrte sich unbarmherzig in Francis Barnes Seite. »Los!«
    Barnes hob die Arme ein bisschen höher. In seinen Pantoffeln schlurfte er die Kellertreppe hinauf.
    In

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