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0426 - Gangster in feiner Gesellschaft

0426 - Gangster in feiner Gesellschaft

Titel: 0426 - Gangster in feiner Gesellschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
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heraus.
    »Lassen Sie sich nicht stören, Benston. Ich habe nur was in meinem Büro vergessen.«
    »Ach, Sie sind’s, Mr. Barnes. Geht’s Ihnen wieder besser?«
    »Danke, ja!« Barnes ging auf den Fahrstuhl zu. Sein Büro lag im ersten Stock.
    Als er wieder herunterkam, trug er eine kleine Reisetasche in der Hand. Er ging an dem Nachtwächter vorbei, rief ihm einen kurzen Gruß zu und schloss die Tür hinter sich ab. Benston sah ihm nach und wünschte ihm eine gute Nacht. Als Barnes die Stufen hinabging, schlurfte der Einarmige wieder in seine Kabine und nahm die Zeitung auf, die er vorhin weggelegt hatte.
    Barnes sah sich nach einem Taxi um. Da er keins sah, ging er ein paar Schritte die Straße hinauf. Plötzlich wurde er aus einem Wagen angerufen, einem Nash, wie er ihn selber besaß. Er ahnte immer noch nichts. Er beugte sich ein wenig zu dem Mann hinab, der sich aus dem offenen Fenster lehnte.
    »Steig ein«, sagte eine raue Stimme, und plötzlich wusste Barnes, dass es sich um seinen eigenen Nash handelte.
    »Überleg dir’s nicht lange«, forderte der Gangster ihn auf. »Es sei denn, du hast für deine Tochter nichts übrig!«
    »Was ist mit meiner Tochter?«
    »Das weiß nur ich«, sagte Buckany grinsend. »Also steig ein!«
    Barnes gab sich einen Ruck und umklammerte die Tasche fester. Er wollte die hintere Tür öffnen, aber der Gangster drückte von innen den Riegel herunter.
    »Hier vorn, bitte. Da ist’s gemütlicher. Außerdem habe ich die Leute gern im Blickfeld.«
    Barnes quetschte sich auf den Beifahrersitz. Der Gangster fasste die Tasche am Griff und warf sie nach hinten. Er rückte ein wenig zur Seite, stieß die Mündung seiner Pistole Barnes zwischen die Rippen und klopfte ihn ab.
    »Okay, Daddy! Und komm mir nicht zu nahe! Meine Zeigefinger sind furchtbar nervös, das weißt du. Was ist in der Tasche?«
    »Was hast du mit meiner Tochter gemacht?« Barnes presste die Worte mühsam heraus.
    »Bis jetzt noch nichts. Ich habe sie gewissermaßen in einem Pfandhaus deponiert. Du verstehst? Wenn mir etwas zustößt, wäre es schade um das Girl. Ich habe dich gefragt, was du in der Tasche hast!«
    »Rasierapparat, Pyjama und was man so braucht, wenn man schnell auf eine Geschäftsreise muss.«
    »Geld?«
    »Zwölfhundert Dollar aus dem Safe. Deswegen kam ich her.«
    Buckany grunzte befriedigt. Fürs Erste also war er aus dem Schneider. Zwölfhundert Bucks waren eine Summe, mit der man ziemlich weit kommen konnte. Aber er würde wegen dieses Spatzen in der Hand nicht die Taube auf dem Dach vergessen. Er musste an das Halsband herankommen, dann hatte er ausgesorgt.
    »Wo steckt dein mit Spritzen vollgepumpter Halbstarker?«
    Barnes antwortete nicht.
    Der Gangster sagte: »Hör gut zu, Daddy! Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich mich mit einem Trinkgeld abspeisen lasse. Ich habe mich inzwischen umgehört. Ich kenne einen Mann, der das Halsband gesehen hat. Es ist vielleicht hunderttausend wert, ich will nicht zu hoch greifen. Du wirst mir diesen Preis zahlen. Du wirst auch dafür zahlen, dass deine Tochter sich weiterhin von ihrem Daddy ernähren lassen kann. Das macht weitere hunderttausend Bucks.«
    Barnes gurgelte ein paar heisere Laute.
    »Meine Rechnung ist noch nicht zu Ende, Daddy. Diese Halsbandgeschichte könnte dich ruinieren, hast du gesagt. Was ist mehr wert, das Halsband oder deine Firma? - Na also, ich hab’s doch gleich gewusst. Das Halsband und dein Früchtchen sind mir so egal wie einem Abstinenzler die Biersteuer.«
    »Die G-men werden mir keine Ruhe mehr lassen, bis sie alles wissen.« Barnes keuchte. Seine Hände verkrampften sich in seinem Schoß.
    »Bleiben mir immer noch die zwölfhundert Dollar aus der Tasche!« Der Gangster fühlte sich so wohl, wie schon seit Langem nicht mehr. Er hatte Geld, einen Wagen und noch ein paar Trümpfe in der Hand. Das andere würde sich schon finden.
    Barnes schwieg. Im Rückspiegel blitzten immer wieder ein Paar Scheinwerfer auf. Er drehte sich um, Buckany verstand seine Reaktion falsch.
    »Den Rasierapparat und den Pyjama kannst du wieder haben. Mir liegt nichts daran.«
    Barnes starrte wieder geradeaus, durch die Windschutzscheibe. Er war sicher, dass der Wagen hinter ihnen nicht zufällig vier Straßen lang an der Stoßstange klebte. Es war ein Mercury.
    »Ich möchte Linda sehen«, sagte er tonlos. Der Gangster blickte ihn nicht einmal ah.
    »In sechs Stunden öffnen die Banken. Hast du dein Scheckbuch bei dir?«
    Barnes nickte. Er hatte

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