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0426 - Gangster in feiner Gesellschaft

0426 - Gangster in feiner Gesellschaft

Titel: 0426 - Gangster in feiner Gesellschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
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Satz stand er draußen und tauchte in der Dunkelheit unter. Mammie stand langsam auf, ging zum Fenster und schloss es.
    Als sie sich umdrehte, schob sich Sid Buckanys schwere Gestalt zur Tür herein.
    ***
    Die beiden Cops standen unter den herabhängenden Zweigen einer Trauerweide, die im Nachtwind gegen das Gitter schlugen. Als ich aus dem Jaguar stieg, schnippte der jüngere eine Zigarette aus dem Mundwinkel und trat sie mit der Stiefelspitze aus.
    »Alles in Ordnung?«
    »Jawohl, Sir. Der Chauffeur war vorhin für einen Augenblick da, ist aber schon wieder weggefahren.«
    Phil schob seinen Hut ins Genick. »Was fährt er für einen Wagen?«
    »Seinen eigenen. Einen Mercury.«
    Ich mischte mich ein.
    »Wie heißt der Mann?«
    »Gus Renner, glaube ich.« Ein fragender Blick traf den Kollegen, der bestätigend nickte.
    Unser Klingeln blieb ohne Erfolg. Phil blickte mich besorgt an. Ich überlegte nicht lange, sondern ging voraus. Phil hielt sich dicht hinter mir, die entsicherte 38er in der Hand. Durch einen Spalt unter der Tür sah ich aus der Küche Licht fallen. Mein Freund sicherte, als ich die Tür auf stieß.
    Am liebsten hätte ich meinem Ärger Luft gemacht, aber das hätte niemandem genützt. Mammie saß auf einem Stuhl. Um ihren Oberkörper wanden sich Stricke, die sie an die Lehne pressten. Der Mann, der sie fesselte, hatte sicherlich Angst gehabt, seinen Zug zu verpassen. Er hatte seine Arbeit nicht sehr gründlich getan. Mammie war eben dabei, ihren Kopf durch die letzten Schlingen zu ziehen.
    Ich beeilte mich, ihr dabei zu helfen. Mit dem Kopf gab ich Phil ein Zeichen.
    Er verstand und kam mit der Whiskyflasche wieder. Einen Augenblick huschte so etwas wie ein Lächeln über ihr altes Gesicht, als ich aus dem Küchenschrank eine Tasse nahm. Es dauerte eine Weile, ehe sie absetzte.
    »Wo ist Mr. Barnes?«, fragte ich.
    »Weg!«
    »Vielleicht ist es am besten, Sie erzählen uns erst einmal, was hier vorgegangen ist.«
    Ihre Stimme klang heiser und trocken, aber sie berichtete zusammenhängend und ahnte erstaunlich genau, worauf es uns ankam.
    Phil war hinausgegangen, das Headquarter anzurufen und die erforderlichen Schritte in die Wege zu leiten.
    »Also fassen wir zusammen«, sagte ich. »Mrs. Rita Barnes haben Sie seit gestern nicht mehr gesehen. Sie nehmen an, dass sie zusammen mit dem Chauffeur weggefahren ist. Mr. Barnes verschwand heute Abend, genauer gesagt, nach unserem Besuch. Dann kam der Sohn, Jeff Barnes, der sich bei uns Müller nannte…«
    »Er wollte Geld. Glauben Sie mir, er ist kein schlechter Junge…«
    Phil, der wieder hereingekommen war, zuckte die Achseln. Es hatte keinen Sinn, der alten Frau, die ihn wahrscheinlich sehr lange gekannt hatte, zu widersprechen. Sie würde sich kaum vorstellen können, dass aus dem kleinen Jungen ein Mörder geworden war.
    »Schließlich tauchte der Gangster Buckany auf. Er zwang Linda Barnes, ihn zu begleiten.« Sie nickte.
    Phil zog die Luft tief ein. Er dachte in , diesem Augenblick das Gleiche wie ich: Was hatte Buckany bewogen, das junge Mädchen mit sich zu schleppen? Wollte er sie als Schutzschild, als letzten Ausweg in einer verzweifelten Lage benutzen? Oder interessierte ihn nur das Mädchen Linda?
    »Was ist mit dem Halsband?«, fragte ich, »Komisch… Renner hat auch schon danach gefragt. Ich kann Ihnen wirklich nichts darüber sagen. Was wird der Gangster mit Linda machen?«
    Darauf gab ich ihr lieber keine Antwort.
    Am Telefon sagte man mir, dass Mr. High noch in seinem Office arbeite. Ich ließ mich mit ihm verbinden und erstattete ihm kurz Bericht. Von der Nachtbereitschaft forderte ich zwei Kollegen an, die sich gründlicher um das Haus kümmern sollten, als es die beiden Cops vom Revier getan hatten. Als ich in die Küche zurückkehrte, war Mammie eben dabei, ihrem Herzen Luft zu machen.
    »… Schönheitskönigin Rita. Miss Haifisch! Und er fiel auf die dumme Gans rein. Dabei hat sie nie was für ihn übrig gehabt. Vier Wochen später kam dieser Renner ins Haus, der seine Nase in alle Winkel steckte.«
    Die beiden Kollegen kamen. Ich ging hinaus und lotste sie in die Küche, nachdem ich sie kurz instruiert hatte.
    Wir gingen hinaus.
    »Fangen wir von vorn an, Phil. Wir versuchen, Sid Buckany zu fassen, der in diesem Viertel wütet. Barnes erschießt in seinem Garten einen Einbrecher, Alfons Girardet, der der Polizei bekannt ist. Und damit geht es schon los, denn er war nicht allein, wenn auch Barnes behauptet, den zweiten Mann nicht

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