0426 - Gangster in feiner Gesellschaft
nicht.«
***
Eine halbe Meile vor Montclair sprangen wir aus dem Jaguar. Drei Männer in der Uniform der State Police von New Jersey umstanden eine Bahre. Ein zivil gekleideter Mann trug seine schwarze Tasche zu einem Ford und warf sie auf den Rücksitz. Der Mann im Straßenanzug kam auf uns zu.
»Gisson«, stellte er sich vor. »Ich bin Arzt. Sie sind wahrscheinlich die G-men, die man verständigt hat?«
»Cotton, und das ist mein Kollege Decker.«
Er nickte kurz zurück. »Vielleicht ist es wichtig für Sie. Der Mann war njcht gleich tot. Er murmelte immer wieder: ,Passaic’.«
Damit konnten wir nichts anfailgen. Ich nickte dem Arzt dennoch dankend zu. Phil zuckte die Achseln.
»Hat er sonst nichts gesagt?« Ich bückte mich zur Bahre hinunter und zog das Laken über dem Gesicht ein Stück weg.
»Ich habe ihn nicht verstanden! Sie können sich denken, dass er nicht mehr lange lebte.« Der Doktor drehte den Kopf Renners herum und zeigte mir die Einschussstelle.
Phil ging nach hinten und schaltete im Jaguar die Sprechfunkanlage ein. Sicher forderte er die State Police auf, den Nash zu suchen.
Zehn Yards weiter vorn hielt ein Pontiac am Straßenrand. Ein Sergeant unterhielt sich mit der Frau, die am Steuer saß.
»Die einzige Zeugin«, erklärte er mir. »Ein schokoladenbrauner Nash, sagt sie. Die Nummer hat sie sich nicht gemerkt…«
»Der Eigentümer ist ein Mr. Barnes, Sergeant. Weiß die Lady, wie viel Leute drinsaßen?«
»Mehr als einen hat sie nicht gesehen.«
Ich zündete mir eine Zigarette an und schlenderte auf den Jaguar zu. Phil streckte den Kopf heraus. In seinem Mundwinkel baumelte eine Zigarette, in der rechten Hand hielt er den Hörer und lauschte.
Der Sergeant, mit dem ich gesprochen hatte, kam aufgeregt heran.
»Meldung vom Posten Passaic, Sir! Ein schokoladenbrauner Nash hat vor fünfzehn Minuten einen Verkehrsunfall an der Lincoln Street verursacht! Der Fahrer floh nach dem Unfall.«
Ich winkte Phil, der sich eben die Beine ein wenig vertreten wollte.
Der Jaguar zischte davon wie ein geölter Blitz. Nach Passaic waren es zehn bis zwölf Meilen. Am Ortseingang fragten wir uns zur Lincoln Street durch. Wir könnten sie nicht verfehlen, erklärte uns ein Schuljunge. Es sei die Hauptstraße. Die Stelle, wo der Nash mit einem Lieferwagen zusammengekracht war, fand sich leicht. Der Lieferwagen stand immer noch mitten auf der Kreuzung, ein Cop schleuste den Durchgangsverkehr daran vorbei, und am Straßenrand hatte sich ein Kreis von Neugierigen angesammelt, in dessen Mittelpunkt sich ein paar Polizeiuniformen erkennen ließen. Ich ließ die Sirene für drei Sekunden anheulen, um die Aufmerksamkeit auf unsere Ankunft zu lenken. Ein Lieutenant drängte sich durch die Menge und betrachtete neugierig meinen Wagen.
»Cotton und Decker vom FBI, nehme ich an?«
Wir nickten.
»Sie wurden mir schon über Sprechfunk gemeldet. Der Nash hat Passaic nicht verlassen. An den Ausfallstraßen stehen unsere Streifenwagen. Wir hatten zufällig genügend da, weil…«
Ich winkte ab. Der Grund interessierte mich nicht. »Irren Sie sich auch nicht? Der Nash konnte doch schneller aus Passaic heraus, als Sie Ihre Wagen zusammengezogen hatten?«
»Ich bin völlig sicher.« Er verzichtete jetzt darauf, zu erklären, warum. »Die Karre muss noch im Ort stecken. Ich wette…«
»Was?«, fragte ich. Er sah mich ein bisschen irritiert an und lachte dann.
»Irgendwo im Ort muss er eine Garage haben oder sonst einen Unterschlupf. Der Nash ist einfach von der Straße verschwunden.«
»Verstärken Sie Ihre Straßensperren«, verlangte ich. »Wenn das so ist, haben wir ja gute Aussichten, ihn zu kriegen.«
Drei Stunden später saßen wir immer noch in Passaic.
»Hier draußen gibt’s doch sicher eine Reihe Wochenendhäuschen?«, fragte ich einen jüngeren Cop.
»Sicher, Sir!« Er fing an, mir die Eigentümer an den Fingern aufzuzählen. Beim dritten Namen unterbrach ich ihn.
»Stopp! Was ist das für ein Basser?«
»Hat in New York eine Pfandleihe oder so was Ähnliches. Der Mann ist hasenrein, wenn Sie mich fragen, Sir.«
Ich kümmerte mich nicht um den Einwand. Natürlich hatte sich der Hehler ruhig verhalten. »Wo liegt das Grundstück?«
»Ich würde es Ihnen gern zeigen, Agent. Ich weiß genau Bescheid. Wenn der Lieutenant einverstanden ist?« Er schielte nach seinem Vorgesetzten. Natürlich wollte er sich die Chance nicht entgehen lassen, uns hinzubringen.
Der Lieutenant war nicht auf persönliche
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