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0426 - Palast der Schattenwürger

0426 - Palast der Schattenwürger

Titel: 0426 - Palast der Schattenwürger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nickte er nur.
    Von nun an ergab ich mich in mein Schicksal!
    ***
    Marrakesch!
    Eine Perle Arabiens. Wir erreichten die Stadt kurz vor Mitternacht und waren überrascht von dem Betrieb, der noch herrschte. Die Menschen legten sich wohl erst in den frühen Morgenstunden nieder, wenn überhaupt.
    Von der Farbenpracht war nicht viel zu sehen. Modernes Leben und alte Tradition gaben sich hier ein Stelldichein. Wir wollten aber nicht in die Neubauviertel, sondern in die Altstadt mit ihren zahlreichen Toren, Plätzen und Märkten.
    Uns interessierte dabei der Djemaa el-Fna, dieses weltbekannte Schmuckstück in Marrakech.
    Wir fragten zwischendurch, erhielten auch Antworten und gerieten letztendlich so tief in die Altstadt hinein, daß wir nicht mehr weiterkamen. Wir mußten den Wagen stehenlassen.
    Das gefiel Culver nicht, ich dachte ebenfalls so, aber es war einfach kein Durchkommen mehr.
    »So!« Culver hupte dreimal und lenkte das Fahrzeug in eine Einfahrt, wo ein Wagen vor uns hineingerollt war. Dahinter öffnete sich ein kleiner Platz.
    Manchmal hilft der Zufall. Dieser Hof wurde von einem geschäftstüchtigen Araber als Parkplatz vermietet. Für uns war auch noch eine Stelle frei. Wir ließen erst die Leute aussteigen und bezahlen, die vor uns gekommen waren, dann waren wir an der Reihe und entrichteten einen Obulus, der schon haarsträubend war.
    »Dafür brauchen wir auch eine Antwort auf eine Frage«, sagte Culver.
    Diesmal sprach er Französisch.
    »Das kostet mehr.«
    Ich machte einige Münzen locker. Der Araber grinste erfreut. Er nahm auch englisches Geld.
    »Wo finden wir den Heiligen Mann?«
    Als ich diese Worte ausgesprochen hatte, sah es für einen Moment so aus, als wollte uns der Einheimische das Geld wieder zurückgeben. Dann überlegte er es sich jedoch anders und ballte die Hand zur Faust. »Das ist eine Frage, die ich nicht an Ungläubige beantworte.«
    »Du bist gläubig?« fragte ich.
    »Ja.«
    »Nein, raffgierig. Allah würde sich in den Wolken umdrehen, wenn er von deinen Geschäftsgebaren erführe.«
    Ich hatte wohl bei ihm einen schwachen Punkt getroffen. Der Mann schaute sich um, ob ihn auch niemand sah. In einer Hausmauer und ziemlich hoch steckte eine Fackel. Sie warf einen unruhigen Lichtschein über den Hof und die Dächer der hier abgestellten Wagen. »Kommt mit!«
    Der Knabe ging rückwärts. Drei Schritte hinter ihm befand sich ein rechteckiges Loch in der Wand. Der Eingang eines Hauses. Die Dunkelheit fiel über uns wie ein Sack. Es roch nach Zimt und anderen Gewürzen. Ich fühlte mich weniger wohl.
    Die magere Hand des Kerls tastete nach meinem Arm. Sein Flüstern hörte sich an wie das Zischen einer Schlange.
    »Ihr müßt nicht ganz bis an den großen Platz. An der Ostseite öffnen sich Gassen. Geht in die, wo der Goldschmied Hassan sein Geschäft hat. Die Gasse müßt ihr entlang bis zu ihrem Ende laufen. Dann die Treppen hoch. Oben steht das Grab des Marabut.«
    »Ist er schon tot?« fragte ich.
    »Niemand weiß es genau. Und diejenigen, die ihn besuchen, sprechen nicht darüber. Wenn Ungläubige kommen, werden sie getötet. So jedenfalls war es früher.«
    »Heute nicht mehr?«
    »Nichts ist sicher…«
    Mit dieser Antwort waren wir entlassen. Er folgte uns nach draußen und verschwand zwischen den parkenden Wagen. Ich runzelte die Stirn und schabte über mein Kinn. »Ist die Frage, ob wir das richtig gemacht haben«, sagte ich.
    »Wieso?«
    »Nun ja, in dieser Altstadt spricht sich so etwas schnell herum. Ich bin nicht sicher, ob der Knabe den Mund halten kann, wenn du verstehst.«
    »Klar. Machen wir uns also darauf gefaßt, von irgendwelchen Typen begrüßt zu werden. Wie sieht es mit Ihrer Nahkampfausbildung aus?«
    »Relativ gut.«
    Culver schaute mich hart an. »Können Sie auch lautlos töten?«
    »Ich bin dagegen.«
    Er lachte. »Manchmal darf man eben keine Rücksicht nehmen.«
    »Gehen wir.« Über dieses unerfreuliche Thema wollte ich mich nicht länger unterhalten.
    Wir tauchten aus der Einfahrt auf und wurden vom Strom der Menschen verschluckt.
    Was sich um diese Zeit noch alles in der Altstadt herumtrieb, war sagenhaft. Aber nicht nur Einheimische bekamen wir zu Gesicht, auch Touristen hatte der Weg in die Gassen und Bazare geführt, aus denen sich die Altstadt zusammensetzte.
    Zahlreiche Händler hielten die Läden noch geöffnet und boten ihre Waren an. Oft genug »tolles« Kunsthandwerk made in Hongkong. Wer in der Dunkelheit oder bei schlechten

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