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0426 - Palast der Schattenwürger

0426 - Palast der Schattenwürger

Titel: 0426 - Palast der Schattenwürger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie.
    »Irgendeine Geheimdienstsache.«
    »Also keine Dämonenjagd.«
    »Das ist die Frage. Sie hätte sich daraus entwickeln können. Ich weiß ja selbst nicht genau, was da alles läuft. Vielleicht hielten mich gewisse Leute für ein Sicherheitsrisiko.«
    »Und Sir James?«
    Suko lächelte schief. »Manchmal sind auch dem guten Superintendenten Grenzen gesetzt.«
    »Vielleicht solltest du das nicht so persönlich nehmen.«
    »Das nehme ich auch nicht. Ich mache weder Sir James noch John einen Vorwurf. Es ist einfach das System.«
    »Das du nicht ändern kannst.«
    »Vielleicht nicht.«
    »Laß es lieber. Die Geheimdienstleute wirken und werkeln sowieso im Hindergrund herum und machen, was sie wollen. Da bleiben oft Personen auf der Strecke.«
    »Sicher. Nur möchte ich nicht auf der Strecke bleiben. Das kannst du doch verstehen.«
    Shao wollte eine Antwort geben, sie kam nicht mehr dazu, denn jemand schellte. Als Suko aufstehen wollte, war seine Partnerin bereits auf den Beinen. »Ich gehe schon.«
    »Okay.« Suko blieb am Tisch sitzen.
    Shao ging in den Flur zur Sprechanlage.
    »Wer ist es denn?« rief Suko.
    Eine Antwort erhielt er nicht.
    »He, Shao, was ist?«
    »Ich komme gleich.«
    Suko wunderte sich. Eine solche Reaktion kannte er von seiner Partnerin nicht. »Ist es Sheila?«
    »So ähnlich.«
    Sie hielt ihn hin und sagte wenig später: »Komm rein - und herzlich willkommen!«
    Suko drehte sich auf seinem Stuhl, um zur offenen Wohnzimmertür schauen zu können.
    Dort erschien zunächst Shao. Sie ging ins Zimmer, stellte sich dann an die Seite, um dem Besuch Platz zu schaffen.
    Eine Frau stand dort. In der rechten Hand einen schlichten Koffer haltend. Den Mantel hatte sie aufgeknöpft. Sie sah Suko an, der über seine Augen wischte. »Jane Collins…«
    ***
    Nicht die Besucherin aus den Staaten lachte, sondern Shao. Sie hatte ihren Partner noch sie so erstaunt gesehen. Er zog ein Gesicht, als wären ihm sämtliche Gesichtszüge entglitten.
    »Ich träume doch.«
    »Nein, ich bin es tatsächlich, Suko.«
    »Ja, ja!« ächzte er. »Das merke ich jetzt auch. So etwas.« Er schüttelte den Kopf. »Das ist kaum zu fassen.«
    »Willst du unseren Gast nicht begrüßen, du Stoffel?« fragte Shao. »Du bist vielleicht ein Kavalier.«
    »Natürlich. Entschuldige, Jane.« Der Chinese stand auf und umarmte die Detektivin. Er spürte das Zittern ihres Körpers und konnte sich vorstellen, daß sie einiges hinter sich hatte. »Willkommen in London«, sagte er.
    »Danke, Suko.«
    »So, jetzt leg mal ab. Dann setz dich hin, iß etwas, trink einen Schluck, dann reden wir weiter.« Suko nahm Jane den Mantel ab. Er trug auch ihren Koffer.
    Shao folgte ihm in die Diele. »Du warst nicht überrascht«, stellte er fest.
    »Nein, ich wußte auch Bescheid. Jane rief mich am Morgen an,«
    »Und du hast mir nichts davon gesagt?«
    »Manchmal bin auch ich für Überraschungen gut.«
    Der Inspektor nickte. »Die ist dir diesmal gelungen, meine Liebe. Ich war noch nie so perplex.« Er hängte den Mantel auf. »Was will Jane bei uns?«
    »Keine Ahnung.«
    »Das glaube ich dir nicht. Ihr Frauen haltet doch zusammen.«
    »Ein wenig hat sie mir von ihren Plänen schon mitgeteilt. Wahrscheinlich will sie in London bleiben.«
    »Für immer?«
    Shao hob die Schultern.
    Als die beiden den Wohnraum wieder betraten, hatte Jane in einem Sessel ihren Platz gefunden. Sie trug ein schlichtes hellgrünes Strickkleid, die Hände lagen im Schoß, das lange Haar fiel bis auf beide Schultern.
    Shao und Suko setzten sich ihr gegenüber.
    Schildkrötenhaft langsam hob die ehemalige Hexe den Kopf. Ihr Lächeln wirkte scheu. »Damit habt ihr nicht gerechnet - oder?«
    »Nein«, sagte Suko.
    »Aber ich wußte nicht, wohin ich gehen sollte. Bei John hat sich niemand gemeldet…«
    »Er ist unterwegs.«
    »Das habe ich mir gedacht.«
    »Möchtest du denn in London bleiben?« fragte Suko.
    Jane blickte an dem Chinesen vorbei. »Ich habe mich entschlossen, den Staaten und damit auch dem Kloster den Rücken zu kehren. So nett Yakup und auch Ali sowie die anderen dort sind, es ist nicht meine Welt. Ich gehöre nach London, nach England, nach Europa. Wenn es möglich ist, will ich hier neu anfangen.«
    »Als Detektivin?« fragte Suko.
    »Das wird wohl nicht gehen. Ich habe schließlich auch Gesetze übertreten.«
    »Aber als Hexe!« warf Shao ein.
    »Spielt das eine Rolle?«
    »Ich meine schon«, erwiderte die Chinesin.
    »Das habe ich mir abgeschminkt. Mal sehen, wie

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