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0428 - Jiri, der Flammenteufel

0428 - Jiri, der Flammenteufel

Titel: 0428 - Jiri, der Flammenteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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züngelten dem Boden entgegen.
    Auch Bogdan wurde unruhig. Nervös strich er über seine Stirn. Er bewegte den Mund, ohne ein Wort zu sagen. Etwas Entscheidendes stand dicht bevor, das sagte ihm sein Gefühl.
    Der Fremde handelte.
    Plötzlich schleuderte er seinen rechten Arm vor und bewegte dabei schlenkernd seine Hand, als wollte er die Flammen von seinen Fingerspitzen abschütteln.
    Und das gelang ihm.
    Fünf Feuerzungen lösten sich und verteilten sich über dem großen Grab der Kreuzritter. Sie züngelten und taumelten durch die Schwärze, schienen sich selbständig gemacht zu haben und erhielten die gleiche Menge an Nachschub, denn der Fremde hatte das Feuer auch von seiner linken Hand abgeschüttelt.
    Die Flammen drangen ein in die Reihen der ersten. Sie schwebten über dem Grab, tanzten mal nach rechts, auch wieder nach links, aber nie aus der Reihe.
    Sie wirkten wie Instrumente, die nur den Anweisungen eines Dirigenten gehorchten.
    Das war Jiri.
    Er beherrschte das Feuer. Nach seinen Befehlen konnte es sich bewegen, und er streckte wieder beide Arme vor, als wollte er die heißen Zungen hypnotisieren.
    Sie fielen recht langsam und waren von den beiden in Deckung stehenden Zeugen genau zu verfolgen. Das sanfte Schweben fand sein Ende auf der Oberfläche des Grabs.
    Dort blieben sie aufrecht stehen, wurden vom Wind erfaßt und bewegten sich spielerisch von einer Seite auf die andere.
    »Das ist mir zu hoch!« hauchte Goran. »Verdammt, das kann ich einfach nicht fassen.«
    Es kam noch dicker.
    Die kleinen Flammenzungen bildeten eine Reihe. Sie verneigten sich vor ihrem Herrn und Meister.
    Der stellte sich auf die Zehenspitzen und streckte seine Arme in Richtung Grab, als wollte er den Flammen die entsprechenden Befehle erteilen.
    Und sie gehorchten ihm.
    Es war ein unerklärliches, fast schaurigschönes Bild, als die Feuerzungen in das Grab wechselten, aber nicht verlöschten. Die Brüder erlebten etwas, das ihnen fast den Verstand raubte.
    Die magischen Flammen waren in die Erde eingedrungen, wo sie die Gräber erhellten und den beiden Männern zeigten, was sich in der Tiefe verborgen hielt…
    ***
    Sergio Ivic fuhr schweigend. Er hatte auch zuvor nicht oft mit uns gesprochen, aber während dieser Fahrt schien zwischen uns und ihm eine Wand zu stehen.
    Da der Jeep schlecht gefedert war, bekamen wir die Tücken der holperigen Strecke voll mit und wurden manchmal regelrecht durchgeschüttelt oder hochgeschleudert.
    Suko hatte seine rechte Hand um einen Haltegriff geklammert. Ich saß schräg im Fond und stemmte mich mit beiden Hacken ab. Die Dachplane über uns bewegte sich zuckend hin und her. Sie war nicht an allen Stellen dicht, so daß Zugluft in unsere Gesichter fuhr.
    Es gab nur diese eine Straße, die nach Mostar führte. Deshalb konnten wir auch nicht den auf der Strecke liegenden Orten und Siedlungen ausweichen.
    Es waren in der Regel kleine Dörfer, die entweder in weiten Tälern lagen oder von den Schatten der Berge überdeckt wurden.
    Bei Tageslicht sah die Landschaft bestimmt reizvoll aus. In der Dunkelheit war alles gleich, und auch die uns begleitende Staubwolke blieb und riß nie ab.
    Bleiche Lichtstrahlen tanzten über die kurvenreiche Strecke. Manchmal schreckten wir Hunde oder Katzen aus dem Schlaf.
    Mostar war kein Dorf. Als Hauptstadt der Provinz Herzegowina beherbergte sie die Verwaltung und andere öffentliche Einrichtungen.
    Dort gab es auch eine Polizei, aber der wollten wir nicht in die Arme fahren, ebensowenig wie den Militärpatrouillen, von denen wir bisher glücklicherweise verschont geblieben waren.
    In Jugoslawien hatte man leider die Wälder in früheren Zeiten abgeholzt.
    Das bekamen wir zu sehen, denn oft genug rollten wir vorbei an terrassenförmig gebauten Feldern, wo im Sommer Getreide angepflanzt wurde, im Winter aber wegen der fehlenden Bäume das Hochwasser stand.
    Tiefer im Landesinneren änderte sich der Straßenbelag. Er wurde besser. Schottersteine klatschten von unten her gegen den Jeep. Manchmal fuhren wir auch über asphaltierte Strecken. Leider war dies nicht die Regel, und so wurden wir weiterhin durchgeschüttelt.
    Bis Ivic plötzlich rechts an den Straßenrand rollte und stoppte. Er ließ den Motor laufen und die Scheinwerfer brennen. Als er sprach, drehte er sich zu uns um.
    »Wir sind gleich da.«
    »Müssen wir durch die Stadt?« fragte ich.
    »Nein.«
    »Und Sie wissen, wo wir diesen Feuermann finden?«
    »Richtig. Am Fluß befindet sich eine alte Brücke,

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