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0428 - Jiri, der Flammenteufel

0428 - Jiri, der Flammenteufel

Titel: 0428 - Jiri, der Flammenteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Tasche griff und einige Scheine hervorholte und zeigte.
    Die Front bröckelte auf. Einige wurden unsicher, redeten auf ihre Nachbarn ein, bis alle nickten.
    Ivic wurde das Geld los, wir konnten wieder einsteigen. Ich hatte bisher kein Feuer gesehen. Wahrscheinlich lag der Friedhof noch zu weit entfernt, zudem war er, das wußten wir von Ivic, von einer hohen Mauer umgeben, die uns die Sicht auf Vorgänge nahm, die hinter ihr abliefen.
    Die Einwohner traten zur Seite. Ihre Gesichter waren starr. Man sah ihnen die Furcht an.
    Ivic lachte. »So ist das immer. Man braucht ihnen nur einige Scheine in die Hand zu drücken. Einer fragte noch, ob wir für unseren Tod bezahlen wollen.«
    »Wie das?« wollte ich wissen.
    »Sie glauben fest daran, daß es auf dem Friedhof nicht geheuer ist. Kann ja sein…«
    Der Jeep rollte an, und wir fuhren über die alte Brücke, die einige hundert Jahre auf dem Buckel hatte.
    Der Weg beschrieb einen Bogen. Rechts und links bildeten wuchtige Steine das Geländer.
    Erst als wir den Bogen hinter uns gelassen hatten und in normaler Höhe weiterrollten, konnten wir einen Blick nach vorn in die Dunkelheit werfen und sahen tatsächlich über einem sehr finsteren Gebiet einen helleren zuckenden Widerschein.
    Das konnte nur ein Feuer sein!
    Sergio Ivic bremste so abrupt, daß ich nach vorn und gegen die Rückseiten der Vordersitze geschleudert wurde. »Weiter fahre ich nicht«, sagte er.
    »Weshalb nicht?«
    »Wir gehen den Rest zu Fuß.«
    »Haben Sie einen Grund?«
    Er hob die Schultern. »Ich möchte nicht, daß uns der Feuermann erwischt, wenn wir uns im Wagen befinden.«
    Das hatte zwar plausibel geklungen, so ganz glaubte ich ihm allerdings nicht. Wie dem auch war, Ivic ließ sich von seiner Entscheidung nicht abbringen. Er öffnete die Tür und verließ den Jeep. Uns blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen.
    Auch Ivic hatte seine Forschheit verloren. Er ging jetzt langsamer, als befände er sich auf der Suche nach etwas Neuem. Uns war der Knabe noch immer nicht geheuer. Das bemerkte auch Suko, als er mir ins Ohr flüsterte: »Ich rechne mit der Falle.«
    Die Brücke lag hinter uns. Wir standen an einer Weggabelung und spürten den kalten Nachtwind. Rechts führte der Weg in die Stadt hinein.
    Da wurde die Straße auch breiter. Sie verschwand schon sehr bald in einem talartigen Einschnitt, wo die Hausfronten wie Schatten in die Höhe ragten.
    Wir aber mußten den anderen Weg nehmen.
    »Die Friedhofsmauer ist ziemlich hoch«, sagte Ivic. »Aber das werdet ihr gleich sehen.«
    Tief holte ich Luft. Mein Hals war trocken. Links von uns lag die wuchtige Mauer, dahinter der Friedhof in seinem tiefen Schweigen. Ivic bewegte sich dicht an der Mauer entlang. Sein Gesicht hatte einen gespannten Ausdruck angenommen. Bis er plötzlich lächelte und auf das Tor deutete.
    »Da, es steht offen!«
    Ich wollte schon gehen, als ich einen fürchterlichen Schrei hörte…
    ***
    Sie hatten es nicht mehr direkt hinter der Deckung ausgehalten und sich so weit vorgedrückt, daß sie auf das große Grab der Kreuzritter blicken konnten.
    Dort tat sich etwas.
    Die zehn Flammenzungen waren in das Innere des Grabs hinein getaucht, nicht verloschen und leuchteten es aus, so daß sie den beiden Zuschauern die gesamte Grausamkeit offenbarten.
    Sie sahen die alten Leichen kreuz und quer übereinanderliegen.
    Man hatte das Grab damals schräg geschaufelt, das meiste war auch noch vorhanden, nur an wenigen Stellen war die Erde nachgerutscht, so daß sie die alten Toten bedeckte.
    Bogdan hatte sich noch am ehesten in der Gewalt. Er starrte mit hochrotem Gesicht auf die Szene, während sich sein Bruder eine Hand vor die Lippen pressen mußte, um nicht laut aufzuschreien. Es war einfach unbegreiflich.
    Und der Feuermann genoß die Szene. Wie ein Dirigent sein Orchester unter Kontrolle hält, so tat er es mit den alten Leichen, indem er auf das Grab zuschritt.
    Man konnte den Eindruck gewinnen, er würde über eine gläserne, von unten erhellte Decke schreiten, um das Grauen richtig zu genießen. Etwa in der Grabmitte blieb er stehen. Unter ihm bewegten sich die zehn Flammen von einer Seite zur anderen des Kreuzrittergrabs, um auch jeden Toten zu berühren.
    Sie verbrannten jedoch keinen. Feuer bedeutete nicht nur Gefahr und Brand, auch Leben und Licht. Und um das Leben ging es. Das Feuer hauchte den Toten Leben ein.
    In dem brennenden Grab entfachte es plötzlich einen gewaltigen Flammensturm, der über die Leichen

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