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0429 - Höllenfahrt der Templerkutsche

0429 - Höllenfahrt der Templerkutsche

Titel: 0429 - Höllenfahrt der Templerkutsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Lächeln auf den Lippen und abwartend.
    Licht und Schatten trafen sich bei seiner Gestalt, so daß sie zum Teil wirkte wie in der Finsternis verschwindend.
    Die Deckel mit den Figuren darauf rutschten weiter. Wer so lange in den Gräbern lag, der mußte einfach vermodert und zu Staub zerfallen sein.
    Da war nicht einmal mehr ein Knochen zurückgeblieben.
    Was würde aus den Grüften steigen?
    Jane schaute zum Eingang hin. Um ihn zu erreichen, mußte sie an van Akkeren vorbei. Das würde ihr kaum gelingen. Im Endeffekt war er immer schneller.
    Die schabenden Laute zerrten an Janes Nerven.
    »Wer steigt aus den Gräbern?«
    Van Akkeren rührte sich nicht, als er die Antwort gab. »Meine Freunde, die Templer.«
    »Die Toten?«
    »Sie sind nicht tot. Sie haben sich zu Baphomet bekehren lassen. Er gab ihnen das Leben. Wenn sie das Siegel bekommen, werden sie die alte Templer-Herrlichkeit wieder auferstehen lassen. Dafür garantiere ich. Alles ist vorbereitet.«
    Die schweren Grabplatten bewegten sich nicht mehr weiter. Sie waren zum Fußende hin geschoben worden, während sich am Kopfende eine Lücke befand. Breit genug, um einen Menschen hervorsteigen zu lassen.
    Jane spürte die Unsicherheit und ihre Angst. Sie reckte ein wenig den Kopf nach links, weil sie trotz allem noch einen Blick in eines der Gräber werfen wollte, doch van Akkeren ließ es nicht zu.
    »Nein!« sagte er. »Bleib, wo du bist! Es ist besser für dich!«
    Jane verlangte noch eine Erklärung, aber van Akkeren schüttelte den Schädel.
    Sekunden verrannen.
    Die Spannung stieg.
    Etwas rumorte in den Gräbern. In der Tiefe hatte es sich verdichtet, stieg langsam höher, und Jane glaubte daran, daß es sich um einen Schrei handelte.
    Schrie so ein Zombie?
    Noch nie hatte Jane dieses Geräusch bei einem Zombie gehört. Kalt floß es ihr den Rücken hinab, und der Schrei, mehr einem Fauchen oder Grunzen gleichend, verstummte.
    Dafür vernahm sie einen anderen Laut.
    Schaben und Kratzen, und das schnell hintereinander, als hätte jemand über die Innenwände der Gräber geschabt, um seine Nägel zu stärken.
    Und dieses Schaben steigerte sich, je mehr sich das oder die Wesen dem Grabausgang näherten.
    »Sie kommen!« flüsterte van Akkeren. »Sie haben meine Botschaft gehört. Baphomet hat sie überzeugt. Ich bin selbst gespannt, in welch einer Gestalt sie sich zeigen werden.« Er schüttelte den Kopf und lachte gleichzeitig.
    Jane war ebenfalls gespannt. Die letzten Laute hatten sich angehört, als hätten irgendwelche Monster oder Tiere geschrien.
    Waren es wirklich Zombies, die aus den Grüften kletterten?
    »Geh ein wenig zurück!« verlangte van Akkeren. »Es dient deiner eigenen Sicherheit. Baphomet ist im Zeichen der Hyäne entstanden, und er wird sein Zeichen gesetzt haben.«
    Jane trat zurück.
    Nach dem zweiten Schritt schon vernahm sie das fürchterliche Fauchen aus dem Grab.
    Und der erste kam.
    Jane sah zuerst einen tanzenden Schatten, dann erschien eine Pfote, die sich durch den Spalt reckte, auf den Rand des Grabs klatsche, dort schabte und irgendwie Halt suchte.
    Jane Collins verfolgte alles sehr genau. Ihre Augen hatten sich geweitet.
    Wie ein Würgekloß lag die Angst in ihrem Magen. Etwas stieg auch in ihren Kopf hoch, ein Brennen erfaßte die Augen, und sie sah den Schatten größer werden.
    Noch ein letzter Ruck, dann schob er sich aus der Tiefe des Grabes in die Höhe - und stand auf der Platte.
    Jane starrte das Wesen an.
    Es war kein Zombie, auch kein Ritter, sondern ein schaurig anzusehendes Tier.
    Eine Hyäne!
    Das graue und struppige Fell umgab sie und hüllte sie ein. Spinnweben bildeten dünne Arme, Schmutzflocken hatten sich ebenfalls festgehakt, und die vorn spitz zulaufende Schnauze schimmerte feucht.
    Die Augen erschreckten Jane am meisten. Sie waren kalt, blaß und schockgelb.
    Totenaugen!
    Die Bestie stand auf dem Grab. Sie senkte für einen Moment den Kopf und schüttelte sich. Dabei sträubte sich das Fell. Alter Staub wirbelte hervor.
    Jane fand endlich die Sprache wieder und erkundigte sich mit leiser Stimme. »Sind das tatsächlich die Templer? Hyänen?«
    Van Akkeren nickte. »So sieht es aus.«
    »Aber auch Sie sind überrascht, nicht?«
    »Nein«, erwiderte er knapp. Seine folgende Handbewegung machte Jane klar, daß sie den Mund zu halten hatte.
    Nicht nur ein Grab war besetzt. Auch die anderen drei hatten die Magie verspürt und näherten sich aus den dunklen Tiefen der unheimlichen Ruhestätten allmählich dem

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