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0429 - Höllenfahrt der Templerkutsche

0429 - Höllenfahrt der Templerkutsche

Titel: 0429 - Höllenfahrt der Templerkutsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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trotzdem weitergegangen, weil sie so etwas wie einen Trotz und Kampfeswillen der früheren Jahre gespürt hatte.
    Sie hatte es allen zeigen wollen, was sie noch wert war. Vielleicht auch deshalb, weil John unter Umständen wieder zu ihr zurückgekehrt wäre oder etwa nicht…?
    Jane senkte den Kopf. Plötzlich war sie durcheinander. Sie wußte nicht, was sie noch denken sollte. Ihre Psyche war so zerrissen wie ein altes Fischernetz.
    Der Siegelabdruck verschwand, weil der Mann die Lampe wieder gelöscht hatte.
    In der Dunkelheit standen sie.
    Jane Collins sah den anderen nicht. Sie hörte nur seinen Atem und auch die Frage: »Weißt du jetzt Bescheid?«
    »Sicher.«
    »Dann bin ich zufrieden.«
    »Aber was nutzt Ihnen das? Sie haben mich und nicht John Sinclair. Denn auf ihn kommt es Ihnen doch an - oder?«
    »Da haben Sie recht.«
    »Er ist nicht da.«
    »Ich weiß«, erklärte van Akkeren. »Wahrscheinlich treibt er sich zur Zeit in Jugoslawien herum. Ich habe ihn dorthin gelockt, ihm dort auch eine Falle gestellt, aber er ist dem Flammenmann Jiri entkommen. Doch du bist nicht er. Ich habe dich als Trumpf, als Pfand gegen ihn, und du wirst erleben, wie ich das Geheimnis um den Dunklen Gral Stück für Stück lüfte, zu Ehren Baphomets, dessen Stellvertreter ich allein auf dieser Welt bin.«
    Jane dachte nach. Dieses Siegel mußte für van Akkeren sehr wertvoll sein. Aber wie kam John Sinclairs Kreuz darauf? War er nicht der Sohn des Lichts?
    Van Akkeren ahnte, welche Gedanken durch den Kopf der Frau flössen.
    Er lachte leise. »Gib dir keine Mühe. Du wirst das Rätsel nicht lösen, wenn ich es nicht will.«
    »Was wollen Sie denn?«
    »Die Macht der Templer!«
    »Und das Siegel gibt sie Ihnen?«
    »So ist es. Wenn du genau hingeschaut hast, wirst du den Löwen erkannt haben. Das Zeichen von Richard Löwenherz. Auch unter seinem Banner haben die Templer gekämpft, er muß ebenfalls etwas über den Dunklen Gral erfahren haben.«
    »Auch über das Kreuz?«
    »Sicher, davon gehe ich aus. Ich will dieses Kreuz in meine Hand bekommen. Es ist für mich wichtig. Ich kann mich nicht damit abfinden, daß es nur diesem verfluchten Sinclair gehorcht. Aus der Hölle habe ich erfahren, daß man es manipulieren kann. Eine mächtige Dämonin hat dies bewiesen. Lilith, die große Mutter. Sie konnte das Kreuz für sich in Anspruch nehmen, und was sie geschafft hat, müßte auch Baphomet möglich sein oder mir. Das Kreuz und das Siegel. Beides wird mir den Weg zum Dunklen Gral öffnen, zum größten Geheimnis der Welt.«
    Es waren starke Worte, aber Jane Collins hütete sich, auch nur die Lippen zu einer Andeutung eines Lächelns zu verziehen. Dieser Vincent van Akkeren wußte genau, was er tat. Er hatte sich mit der Materie beschäftigt und die Hälfte des dornenreichen Wegs bereits zurückgelegt.
    »Nur begehen Sie einen Denkfehler«, sagte Jane.
    »Welchen?«
    »Sie haben zwar den Abdruck des Siegels vor Augen, aber nicht den Sohn des Lichts. So einfach, wie ich in die Falle gelaufen bin, wird es John Sinclair nicht tun.«
    »Das weiß ich.«
    »Dennoch sind Sie so sicher?«
    »Ja, denn wenn er das Siegel findet - damit rechne ich, weil er der Falle entkommen ist -, führt ihn sein Weg automatisch zu mir. Und zwar hier in diesen Tempel, wo ich ihn erwarten werde.«
    »Allein?«
    »Nein, ich habe Helfer.«
    »Wer und wo?«
    Van Akkeren lachte. »Sie wollen immer alles genau wissen. Klar, Sie waren Detektivin. Gut, ich werde Sie nicht länger im unklaren lassen, meine Liebe.«
    Er ging wieder weg. Jane blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen.
    Van Akkeren schritt dorthin, wo es heller war. Durch die hohen Fenster fiel das graue Tageslicht in langen Streifen und schuf Bahnen auf dem Steinboden.
    Geheimnisvoll strich es auch über die flachen Gräber, so daß es die Konturen der dort abgebildeten steinernen Körper an einigen Stellen scharf nachzeichnete.
    Van Akkeren hatte von Helfern gesprochen. Janes Blick war auf die Gräber gefallen.
    Waren das seine Helfer?
    Was einmal tot ist, das steht nicht mehr auf. So lautete die landläufige Meinung. Aber Jane Collins gehörte zu den wenigen Menschen, die es besser wußten.
    Sie hatte selbst lebende Leichen gesehen und den Terror gnadenloser Zombies erlebt.
    Van Akkeren war stehengeblieben und drehte sich so, daß sein Blick auf die Gräber fiel. »Hast du nicht wissen wollen, wo sich meine Helfer befinden?«
    »Ja.«
    »Dann schau auf die Platten und Figuren der Gräber. Unter

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