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043 - Das Beinhaus der Medusa

043 - Das Beinhaus der Medusa

Titel: 043 - Das Beinhaus der Medusa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Eine
Wendeltreppe.
    Tastend suchte Elin Holtsen nach einem Lichtschalter. Sie fand ihn.
Gelblicher Schein breitete sich vor ihr aus. Bis zur Hälfte der Treppe etwa
spendete eine armselige Birne ausreichend Licht. Dann wurde es wieder finster.
Weiter unten gab es kein Licht mehr. Dennoch setzte Elin Holtsen ihren Weg in
die Tiefe fort.
    Eine seltsame Unruhe hatte sie ergriffen. Sie wollte die Umgebung, in der
sie sich befand, erforschen und herausfinden, wo sie war. Wieso kümmerte sich
niemand um sie? Wieso gab es hier keine Menschen?
    Sie wäre nicht auf die Idee gekommen zu rufen. All das, was sie tat, war so
unlogisch wie ihr Denken selbst. Sie ließ sich einfach treiben wie ein Schiff
auf dem Strom.
    Dunkel und drohend türmten sich hohe Mauern vor ihr auf.
    Es war kalt. Elin fröstelte. Mit großen Augen sah sie sich um und schien
die Dunkelheit mit ihren Blicken durchbohren zu wollen.
    Eine große, schwarze, mit metallenen Beschlägen versehene Tür? Wohin führte
sie?
    Elin Holtsens Finger glitten über die rauhe, rissige Oberfläche. Es gab
keine Türklinke daran, nur ein Schloß.
    Plötzlich spürte sie die Erhebung. Ein Stein ragte weiter heraus als die
anderen.
    Er ließ sich verschieben, und es entstand ein mehr als handgroßes Loch in
der Wand. Es lag etwas darin.
    Ein länglicher, metallener Gegenstand. Eine Taschenlampe.
    Elin Holtsen knipste sie an. Der Lichtkegel leuchtete das kleine Versteck
völlig aus.
    Und so entdeckte sie auch den verhältnismäßig großen Schlüssel, der ganz
hinten lag.
    Sie griff danach und steckte den Schlüssel ins Schloß. Er paßte. Noch ehe
sie jedoch den Schlüssel herumdrehen konnte, hörte sie ein leises Geräusch. Es
kam aus dem Raum hinter der abgeschlossenen massiven Holztür.
     
    ●
     
    Thor Haydaal war begeistert vom Superwagen des PSA-Agenten.
    Der knallrote Lotus Europa lag wie ein Brett auf der Straße.
    Larry fuhr trotz der schlechten Sichtverhältnisse sehr schnell.
    Mit diesem Auto konnte er es sich erlauben, ohne sich und andere zu
gefährden. Der Lotus war mit einigen speziellen Extras ausgerüstet. Es gab eine
Miniatur-Radaranlage, die eine Reichweite von mehreren hundert Metern hatte.
Das Gerät war jetzt eingestellt. Neben dem Tachometer befand sich eine kleine
runde Anzeigetafel, auf der ein rotes Feld leuchtete.
    Sobald dieses Feld erlosch, wurde damit automatisch angezeigt, daß sich auf
der Straße vor Larry Brent ein Hindernis befand. Und selbst wenn der Agent
einmal nicht auf das Anzeigeinstrument blickte, dann wurde er durch ein
akustisches Zeichen ebenfalls rechtzeitig auf das entsprechende Hindernis
aufmerksam gemacht, so daß er die Geschwindigkeit dementsprechend drosseln
konnte.
    Mit dem Lotus waren sie von der Insel gekommen. Das Amphibienfahrzeug war
gleich gut manövrierfähig auf dem Wasser wie auf dem Festland.
    »Ich lasse meinen Buggy ebenfalls umbauen«, sagte Haydaal enthusiastisch.
»Es ist ja toll, was Sie mit Ihrem Auto alles anfangen können. Die Probefahrt,
die ich auf den kurvenreichen Hochgebirgsstraßen machen durfte, war schon ein
Erlebnis. Aber ich wußte nicht, daß der Wagen derart erstaunliche
Sondereinrichtungen hat. Ich wollte meinen Augen nicht trauen, als ich sah, wie
Sie das erstemal den Wagen ins Wasser fuhren. Ich dachte, da ist jemand
vollkommen übergeschnappt. Die Karosserie läßt schon darauf schließen, daß
dieser Wagen etwas Besonderes ist, aber was er wirklich verbirgt … alle
Achtung!«
    Larry lächelte still vor sich hin. Wohlweislich hütete er sich, nähere
Einzelheiten über die anderen geheimen Extras verlauten zu lassen.
    Die Fahrt zum Haus des toten Liga-Leiters Marne dauerte keine zehn Minuten.
Thor Haydaal brachte den Amerikaner auf kürzestem Weg dorthin.
    Es war ein kleiner Gutshof am Ortsausgang von Kjerringöy.
    Der Hof bestand aus mehreren flachen Gebäuden. Eine hohe Mauer begrenzte
das Grundstück. Das Mauerwerk jedoch war zum Teil zerfallen und an zahlreichen
Stellen fehlte es vollständig, so daß man von verschiedenen Seiten aus das
etwas heruntergewirtschaftet aussehende Anwesen betreten konnte.
    »Er hat das Gut billig bekommen«, erklärte Haydaal.
    »Interesse an einer Restauration hat er offensichtlich nie gehabt.«
    »Es kam ihm nur darauf an, ein wenig außerhalb der Stadt in Ruhe seine
Zusammenkünfte ausüben zu können«, erwiderte Larry Brent. Er ließ den Lotus
ausrollen. Unmittelbar neben einer Buschgruppe, keine drei Schritte von der
zerfallenen Mauer entfernt,

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