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043 - Das Geheimnis der Schattenhand

043 - Das Geheimnis der Schattenhand

Titel: 043 - Das Geheimnis der Schattenhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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hinein und holte die Derringer heraus, um sie kurz zu prüfen.
    Da klirrte irgendwo im Haus Glas!
    Jemand schien einen Stein in die Villa geworfen zu haben, doch wer sollte so etwas Unsinniges tun? Vicky Bonney eilte zum Fenster und blickte hinaus. Ergriffen irgendwelche Gassenjungen die Flucht?
    Sie konnte niemand sehen, und das schürte ihr Mißtrauen. In den Jahren, die sie mit Tony Ballard zusammen war, war ihr schon so vieles untergekommen, daß sie übervorsichtig wurde.
    Sie nahm nichts auf die leichte Schulter, denn ihr war bekannt, wie tückisch und gefährlich die Gegner waren.
    Vicky Bonney verließ das große Wohnzimmer. Die Handtasche nahm sie mit, und während sie die Derringer-Pistole in die Linke nahm, bewaffnete sie sich auch noch mit einem Wurfstern.
    In der Diele blieb sie stehen und lauschte. Nichts war zu hören, doch Vicky traute dem Frieden nicht. Sie blieb auf Abwehr eingestellt und überlegte, in welchem der Räume das Fenster kaputtgegangen sein konnte.
    Auch ein Einbrecher, der meinte, es befände sich niemand in der Villa, konnte sich auf diese Weise Einlaß verschafft haben. Ein kurzer Schlag mit einem harten Gegenstand gegen das Glas, und schon konnte er nach dem Fensterriegel greifen.
    Da sich Vicky Bonney für keinen der Räume mit Sicherheit entscheiden konnte, ging sie der Reihe nach vor, schlich lautlos durch die Diele, blieb vor jeder Tür kurz stehen, lauschte, öffnete die Tür abrupt, und das kleine schwarze Mündungsauge ihrer Pistole suchte mit ihr ein Ziel.
    Der vierte Raum war Vladek Rodenskys Arbeitszimmer. Vicky hätte es nicht betreten, wenn sie nicht Glasscherben auf dem Teppichboden liegen gesehen hätte. Hier also! sagte sie sich und ließ den Blick schweifen.
    Kein Mensch schien sich hier drinnen zu befinden.
    Kein Mensch!
    Vickys Herzschlag beschleunigte, während ihre veilchenblauen Augen schmal wurden. Hatte die Schattenhand das Fensterglas durchstoßen?
    Sie warf einen Blick hinter die Tür, bevor sie weiterging. Der Wind, der durch das Loch im Fenster hereinwehte, blähte die milchweißen Gardinen. Es sah aus, als würde ein Gespenst atmen. Vor und zurück bewegte sich der Vorhang. Vor und zurück…
    Aber Vicky ließ sich davon nicht ablenken. Konzentriert suchte sie weiter. Nichts. War doch nur ein Stein durch das Fenster geflogen?
    Vicky suchte ihn, konnte ihn aber nirgendwo entdecken. Also kein Stein! Mit dieser Erkenntnis kreiselte Vicky Bonney herum, weil sie plötzlich das Gefühl hatte, jemand befände sich hinter ihr.
    Und da war sie – die tödliche Schattenhand!
    ***
    Grinzing lag hinter mir. Ich befand mich auf der Höhenstraße und zog den Rover durch die Kurven den Berg hoch. Wenn Vicky Bonney sich auch noch um Herbert Kolesik kümmerte, brauchte ich mir um den Mann keine Sorgen zu machen. Dem Höllenwesen, das Kolesik den Tod angedroht hatte, würde es nicht gelingen, Vladek und Vicky auszuschalten. Anders kam es aber an Herbert Kolesik nicht heran.
    Ich nahm die nächste Kurve etwas zu forsch und ein bißchen zu weit links, und in der Straßenmitte kam mir eine Frau auf einem Fahrrad entgegen. Ich sah, wie sie die Augen erschrocken aufriß, und lenkte blitzschnell nach rechts, während mein Fuß vom Gas zur Bremse wechselte.
    Auch die Frau verriß, und so kamen wir knapp aneinander vorbei, doch damit war die Sache noch nicht erledigt. Die Frau kam von der Straße ab, rumpelte durch einen flachen Graben, und ich sah im Rückspiegel, wie sie sich von Lenker und Sattel löste, durch die Luft flog und in einen Busch sauste, dessen Zweige ihren Schwung zum Glück größtenteils abfingen.
    Das Fahrrad kippte zur Seite.
    Die Frau war nicht mehr zu sehen.
    Ich sprang aus dem Rover und rannte zurück, bog die Zweige auseinander und beugte mich über die schätzungsweise fünfzigjährige Frau, die leise ächzte.
    »Haben Sie sich wehgetan?« fragte ich schuldbewußt.
    Der Rover hatte sich zwar noch auf der rechten Fahrspur befunden, aber ich hätte trotzdem weiter rechts fahren sollen.
    »Ich… glaube nicht«, sagte die Frau benommen. Sie trug eine hüftlange Kamelhaarjacke und schwarze Cordhosen.
    »Kommen Sie, ich helfe Ihnen«, sagte ich. »Nehmen Sie meine Hand.«
    Sie griff danach, und ich zog sie behutsam aus dem Gebüsch. Sie humpelte ein wenig und massierte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht das Knie.
    »Soll ich Sie zu einem Arzt bringen?« fragte ich.
    Die Frau schüttelte den Kopf. »Das ist nicht nötig.« Sie stützte sich auf meinen Arm und

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