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043 - Das Geheimnis der Schattenhand

043 - Das Geheimnis der Schattenhand

Titel: 043 - Das Geheimnis der Schattenhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Jure egal, was der Freund sagte. Er fühlte sich mit dem Kreuz in der Hand bedeutend sicherer, deshalb würde er es auch nicht wieder einstecken.
    »Willst du dich nicht endlich bequemen, durch das Loch zu steigen?« fragte Mrozek ungeduldig. »Oder ist Euer Lordschaft das Loch nicht groß genug?«
    Guido Jure hob das Bein, streckte es und machte einen großen Schritt, wobei er den Kopf einzog. Als er sich aufrichtete, stand er neben Ernst Mrozek.
    »Vierzig Jahre«, sagte Mrozek beeindruckt. »Vor rund vierzig Jahren betrat zum letztenmal ein Mensch diesen Boden. Ist ein eigenartiges Gefühl, das zu wissen. Es ist so, als würden wir neues Land entdecken, Guido.«
    Sie tasteten mit dem Schein ihrer Taschenlampe die feuchten Stollenwände ab. Sieben Meter von ihnen entfernt war der Stollen schon wieder zu Ende. Dort war er eingestürzt, und dahinter mußten sich die Habseligkeiten befinden, die der einstige Besitzer der Restaurant-Bar hier unten in Sicherheit bringen wollte.
    Jure schickte einen mißtrauischen Blick zur Stollendecke. Bestand die Gefahr eines neuerlichen Einsturzes? Jure hatte kein großes Verlangen danach, von herabfallenden Steinen erschlagen zu werden.
    Jure ließ wieder seinem Freund den Vortritt. Mrozek begab sich zu dem steil ansteigenden Geröllberg.
    »Verdammt«, brummte er. »Das ist eine Menge Arbeit, die da auf uns wartet. Du kannst dir gleich kräftig in die Hände spucken, Freund. Durch diesen Berg müssen wir durch, und wenn es Rom kostet.«
    »Und was finden wir dahinter?« brummte Jure lustlos.
    »Wer weiß es?«
    »Vielleicht ein goldenes Feuerzeug und nichts weiter.«
    »Blödsinn. Ich bin sicher, es lohnt sich, sich durch diesen Berg zu arbeiten, Guido, und du wirst tüchtig mittun. Wenn du mich die meiste Arbeit machen läßt, schrumpft dein Anteil, das ist doch wohl klar.«
    Sie begannen mit dem Wegräumen der ersten Steine. Von oben rollten ständig welche nach, die Ernst Mrozek ergriff und zur Seite warf. Jure unterstützte ihn. Wenn er hier schon mitmachte, dann sollte auch sein Anteil so groß sein wie der seines Freundes.
    Sie arbeiteten schnell, kamen ins Schwitzen, keuchten. Ein schwerer Stein hätte Jurcs Hand beinahe eingeklemmt. Er riß sie erschrocken zurück, und dann wälzten die Freunde den Stein gemeinsam zur Seite.
    Eine halbe Stunde verging, doch viel war von ihrer Arbeit noch nicht zu sehen.
    Jure richtete sich auf und bog das schmerzende Rückgrat durch.
    »He, he, he«, sagte Mrozek. »Du kannst doch nicht schon müde sein.«
    »Dein ewiges Stänkern geht mir langsam auf die Nerven!« ärgerte sich Jure. »Kannst du nicht endlich dein blödes Maul halten?«
    »Was ist denn das für ein Ton unter Freunden?«
    »Ach, laß mich in Ruhe!«
    Mrozek bückte sich und hob wieder einen Stein auf, da vernahm er – wie Jure – ein Geräusch, das von der Wand kam, durch die sie gekrochen waren. Sie packten ihre Taschenlampen, die sie so aufgestellt hatten, daß sie ihnen für die Arbeit Licht spendeten.
    Gleichzeitig drehten sie sich um, und die hellen Lichtfinger erfaßten zwei Männer!
    ***
    Kommissar Rohm stand vor einem Rätsel, das er nicht lösen konnte.
    Er war ein alter Fuchs in diesem Beruf, und er hätte nicht gedacht, daß es ein Problem gab, mit dem er nicht fertigwurde, denn er hatte den meisten Verbrechern eines voraus: eine jahrelange Erfahrung.
    Er wußte, wie er seine Fälle anpacken mußte, wie er verdächtige Personen aufs Glatteis führte, womit selbst die schweigsamsten Verbrecher zu einem Geständnis zu bewegen waren.
    Doch diesmal war alles anders. Es waren zwei Männer ermordet worden, und kein Mensch konnte dafür verantwortlich gemacht werden, sondern ein grauenvoller, unheimlicher Spuk.
    Vladek Rodensky hatte die Wahrheit gesagt. Es gab sie tatsächlich, diese verdammte Schattenhand.
    Eine Schattenhand! Wie sollte er sie unschädlich machen? Würde sie weitere Menschen töten? Wann? Wo? Und welche Möglichkeiten hatten normal sterbliche Menschen, sie daran zu hindern?
    Rohm wischte sich über die Augen. Ihm fehlten noch zwei Jahre bis zum wohlverdienten Ruhestand, und er konnte bisher auf eine recht zufriedenstellende Bilanz zurückblicken.
    Aber diesmal war er an einen Fall geraten, den er mit seihen überdurchschnittlichen Fähigkeiten nicht lösen konnte, und das nagte schrecklich in ihm.
    Es klopfte.
    »Ja!«
    Die Tür öffnete sich, und Inspektor Svejnoch steckte den Kopf zur Tür herein.
    »Was gibt’s?« fragte Rohm Svejnoch trat ein

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