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043 - Die Mordkrallen

043 - Die Mordkrallen

Titel: 043 - Die Mordkrallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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kannte einige Londoner Freaks, doch diesen nicht.
    »Wer bist du?«, fragte Cohen heiser und kam zwei Schritte näher.
    »Hewitt«, sagte der Freak. »Ich warte auf Hunter.«
    »Hinaus mit dir!«, brüllte Cohen wutschnaubend.
    »Es ist wichtig«, winselte der Freak. »Ich muss mit Hunter sprechen.«
    Lilian öffnete die Augen. Sie hatte geglaubt, dass sie wieder eine ihrer Halluzinationen hatte, doch nachdem auch Marvin Cohen das Scheusal sah, spielten ihr diesmal ihre Sinne keinen Streich. Das Ungeheuer war real. Lilian wandte sich angeekelt ab. Nie zuvor hatte sie ein abstoßenderes Gesicht gesehen.
    Jetzt erwachte die brutale Ader in Cohen. Er packte den Freak am langen Arm und riss ihn hoch.
    Hewitt versuchte sich aus dem eisernen Griff zu befreien, doch es gelang ihm nicht.
    Cohen trug den Zwerg aus dem Wohnzimmer und durch die Diele, riss die Haustür auf und warf ihn einfach in den Garten.
    »Lass dich hier nicht mehr blicken!«, zischte er. »Sonst ziehe ich andere Saiten auf!«
    »Ich muss aber mit Hunter sprechen«, kreischte der Freak.
    »Ein anderes Mal«, sagte Cohen. »Dein Anblick hat bei Lilian einen Schock hervorgerufen. Scher dich zum Teufel!«
    Er schloss die Tür und sperrte ab.
    Lilian lehnte noch immer am Türstock. Sie schluchzte.
    »Wer war das?«, fragte sie fast unhörbar.
    »Eine Missgeburt«, sagte Cohen. Er hatte keinerlei Lust, Lilian zu erklären, was ein Freak war. »Ich habe ihn hinausgeworfen. Jetzt kann Ihnen nichts mehr geschehen.«
    Lilian nickte schwach, drehte sich um und warf sich in Cohens Arme, der sie zu beruhigen versuchte.
    »Ich brauche meine Tabletten«, sagte sie.
    »Ich hole sie Ihnen«, sagte Cohen.
    »Nein«, flüsterte Lilian. »Ich hole sie selbst.«
    Sie löste sich von Cohen und stieg die Stufen in den ersten Stock hoch.
    Er zögerte einen Augenblick, dann folgte er ihr. Auf dem Absatz blieb er stehen. Lilian trat ins Badezimmer.
    Cohen massierte sich das Kinn. Mit Hunter würde er ein ernstes Wort reden. Es war einfach unverantwortlich von ihm, sich einen Freak ins Haus zu bestellen.
    »Marvin!« Der Schrei hallte schaurig durch das Haus.
    Cohen raste ins Badezimmer. Lilian stand leichenblass neben der Badewanne. Sie wankte wie eine Betrunkene hin und her. Die Badewanne war mit Blut gefüllt, das Blasen warf, die glucksend aufstiegen und zerplatzten. Am Wannenrand war der Abdruck einer klauenartigen Hand zu sehen, und blutige Fußspuren führten von der Badewanne fort. Die Spuren sahen seltsam aus, wie die eines riesigen Vogels.
    »Gehen Sie auf den Korridor, Lilian!«
    Sie lehnte jetzt mit geschlossenen Augen und wogendem Busen an der Wand, die Hände vorm Gesicht. Sie kämpfte gegen ein Schwindelgefühl an. Ihre Knie wurden schwach, sie sackte ein, und Cohen konnte sie gerade noch auffangen.
    Er hob sie hoch und trat in den Korridor. Die Fußspuren führten vom Badezimmer zum Schlafzimmer hinüber. Vorsichtig legte er Lilian, die noch immer bewusstlos war, auf den Boden. Die Schlafzimmertür war nur angelehnt und er stieß sie mit dem Fuß auf. Cohens Gesicht verkrampfte sich, der Blick seiner Augen wurde trübe: Flüche und obszöne Zeichnungen, alle mit Blut geschrieben, verunstalteten das Zimmer. Auf dem Teppich zeichneten sich deutlich blutige Fußspuren ab.
    Das Bett war zerwühlt, und über eine Bettdecke war mit Blut geschrieben: Lilian – wir holen dich zu uns ins Grab. Cohen blickte die Verwüstung einige Augenblicke an. Er musste verhindern, dass Lilian das sah. Er ging in den Korridor zurück, hob die junge Frau auf und trug sie ins Wohnzimmer, wo er sie auf die Couch legte.
    Der Türgong schlug an. Cohen sprang auf, zog seine Pistole und sah durch den Türspion. Dorian Hunter stand vor der Tür, und Cohen sperrte auf.
    »Guten Abend«, sagte der Dämonenkiller.
    Cohen blickte ihn böse an. »Ist etwas nicht in Ordnung?«, fragte Dorian.
    »Das kann man wohl sagen«, knurrte Cohen.
    »Als ich Lilian ins Haus brachte, erwartete uns ein Besucher. Kannst du dir denken, wer es war?«
    Dorian strich sich über die Lippen. »Nach deiner Erregung zu schließen, wird es Hewitt gewesen sein.«
    »Genau«, sagte Cohen wütend. »Deine Frau bekam einen Schock. Aber es kommt noch besser. Sie ging ins Badezimmer … Doch was soll ich viel erzählen. Schau es dir selbst an! Und sieh auch in den anderen Zimmern nach! Vielleicht entdeckst du noch ein paar Überraschungen.«
    Der Dämonenkiller ging wortlos an Cohen vorbei und lief in den ersten Stock. Er ballte

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