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0431 - Kathedrale der Angst

0431 - Kathedrale der Angst

Titel: 0431 - Kathedrale der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gedanken. Er wartete nicht ab, bis der Wagen stand, sondern öffnete die Tür und schwang sich nach draußen. »Merci, Monsieur!« rief er noch und rannte weiter.
    Ich sah dem Mann nach. Er verschwand in einer schmalen Einfahrt. Nur sein Rücken war noch zu sehen.
    Woher kannte ich ihn?
    Meine Gedanken drehten sich. Ich gelangte zu dem Ergebnis, daß ich ihn nur flüchtig gekannt hatte, aber es mußte an einem exponierten Ort gewesen sein, sonst wäre mir sein Gesicht nicht im Gedächtnis haften geblieben.
    Das Gasthaus war nicht zu übersehen. Es lag ein wenig zurückgeschoben, so daß ich vor dem Haus meinen Wagen abstellen konnte. Der Renault rollte auf den Parkplatz und blieb neben einem alten Citroen stehen.
    Ich war zu einer ziemlich ungünstigen Zeit eingetroffen. Das Dorf schien ausgestorben zu sein. In dieser Region - Spanien war ja nicht weit - hielt man sicherlich Siesta.
    Durst verspürte ich auch. Der Besuch in dem Lokal kam mir gerade recht. Die Mauern waren frisch gekalkt worden. Dagegen zeigte die Tür einen braunen Anstrich.
    Das sah alles nicht ungepflegt aus. In der ersten Etage blitzten die Scheiben vor Sauberkeit. Blumenkästen standen auf den Fensterbänken. Hinter dem Haus rauschte Wasser. Das mußte ein Bach sein, der aus den Bergen floß.
    Die Tür war nicht verschlossen. Sie hatte breite Scharniere aus dunklem Eisen. Ich trat in einen sauberen Raum, der allerdings leer war. Mir fiel die niedrige Decke auf. Quer darunter spannten sich dunkelbraune Balken. Mir gefiel die Einrichtung, auch die Tische, die zwar klobig wirkten, aber paßten.
    Ansonsten war das Lokal leer.
    Bis an die Theke trat ich heran, wo ein großes Weinfaß neben einer Zapfanlage für Bier stand.
    »Hallo!« rief ich.
    Schritte näherten sich einer Tür hinter der Theke. Sie wurde aufgezogen, und eine schwarzhaarige Frau trat über die Schwelle. Ich lächelte sie an.
    Sie blieb in einer ablehnenden Haltung stehen. Schließlich hatte ich ihr nichts getan.
    Ich grüßte mit einem freundlichen »Bonjour, Madame!«
    Sie sagte nichts. Ihr Alter lag zwischen 30 und 35. Das Haar war dunkel, ein Teil davon bildete im Nacken einen Knoten, während einige Strähnen rechts und links des Gesichts als Korkenzieherlocken gedreht nach unten hingen.
    Sie hatte ein etwas hartes Gesicht. Schuld daran trug der schmale Mund. Die Haut war sonnenbraun, die Augen dunkel, und in ihnen leuchtete nicht nur das Mißtrauen, auch ein anderer Ausdruck darin störte mich.
    Konnte es Haß sein?
    »Kann ich hier etwas trinken?« fragte ich freundlich.
    Sie legte eine Hand auf die Theke, bevor sie heftig den Kopf schüttelte und die Worte hervorpreßte: »Wir haben geschlossen, Monsieur.«
    Ich deutete über die Schulter. »Tut mir leid, die Tür war offen.«
    »Gehen Sie!«
    Ich hob die Schultern. »Bitte, ein Glas werden Sie mir doch verkaufen können.«
    »Verschwinden Sie!«
    Die letzten beiden Antworten hatte sie gezischt. Der Haß war deutlich aus ihren Worten hervorzuhören, aber ich konnte mir noch immer keinen Grund vorstellen, weshalb sie so reagierte.
    »Was habe ich Ihnen getan, Madame?«
    Sie trug einen dünnen schwarzen Pullover und darüber eine selbstgestrickte, offenstehende Jacke. Tief atmete sie durch, bevor sie mir einen Fluch entgegenschrie, auf dem Absatz kehrtmachte und den gleichen Weg zurücklief, den sie gekommen war.
    Ich stand da und begriff die Welt nicht mehr. Noch nie zuvor in meinem Leben hatte ich diese Frau gesehen. Ich hatte ihr auch nichts getan.
    Weshalb behandelte sie mich wie einen Aussätzigen?
    Da war einiges faul.
    Ich beschloß, ihrem Ratschlag nicht zu folgen. Sie sollte mir Rede und Antwort stehen. Den Weg, den sie genommen hatte, ging ich ebenfalls.
    Hinter der Tür begann ein schmaler Gang, der zur Rückseite des Gebäudes führte.
    Ich erreichte einen Hof, auf dem ich stehenblieb. In einer Ecke pickten drei Hühner Körner vom Boden. Das sah alles sehr harmlos aus, und trotzdem stimmte da etwas nicht.
    Der Hof wurde von Ställen eingerahmt. Aus einem, er lag an der linken Seite, vernahm ich ein dumpf klingendes Muhen. Dort waren die Kühe untergebracht. Gegenüber lag ein anderer Stall. Ihn wollte ich zuerst untersuchen. Ich mußte den Kopf am Tor einziehen. Das Gebäude diente als Lagerraum. Zahlreiche Gartengeräte standen an den Wänden, aber auch Kartons und Kisten, in denen Lebensmittel und Wein lagerten.
    Zuerst glaubte ich, allein in dem Bau zu sein, bis ich das schwere Atmen hörte.
    Irgendwo hielt sich

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