0432 - Die Rache der Kobra
öffnete sie sie, aber es gab hier keinen weiteren Wächter, der auf sie lauerte, um sie umzubringen. Der Ewige war wohl der Ansicht, daß ein Aufpasser reichte; jeden Verfolger aufzuhalten und unschädlich zu machen.
»Falsch gedacht, mein Bester«, murmelte Teri und öffnete die letzte Tür.
Sie sah einen Schemen verschwinden. Einen dunkel gekleideten Mann, der durch das geöffnete Fenster nach draußen stieg.
Bloß stürzte er nicht in die Tiefe.
Er landete auch nicht auf einem Sims draußen an der Hausfassade, sondern er verschwand einfach, löste sich in Nichts auf. Teri sah nur noch, wie seine Umrisse verblaßten.
Ein Weltentor!
Sie mußte dem Ewigen folgen! Es war schon fast ein Wunder, daß er sich so lange Zeit genommen hatte. Aber vielleicht hatte er diese Zeit benötigt, um das Weltentor zu öffnen. Wahrscheinlich war es im Normalzustand geschlossen und gaukelte jedem Fremden, den es zufällig hierher verschlug, ein ganz normales Fenster vor, während es in Wirklichkeit die Tür in eine andere Welt war!
Was für eine andere Welt das war, darüber gab es nicht den geringsten Zweifel. Ash’Cant…
Gerade in diesem Moment wechselte der Ewige zur Welt des ERHABENEN über, um die Information über Ted Ewigk zu überbringen…
Teri spürte ihren Herzschlag. Der Puls raste. Sie konnte es kaum glauben, so viel Glück zu haben. Es grenzte an ein Wunder, daß der Ewige nicht schon früher nach Ash’Cant gegangen war. Und jetzt war sie dicht genug dran, hatte die Zeit aufgeholt und konnte ihn noch an der Überbringung dieser für Sara Moon frohen Botschaft hindern.
Wenn sie es schaffte, ihm schnell genug zu folgen!
Sie rannte auf das Fenster zu. Blitzschnell schwang sie sich auf das Fensterbrett und glitt hinüber.
In diesem Augenblick merkte sie, daß etwas nicht stimmte.
Das Weltentor mußte schon geschlossen sein.
Offenbar gab es nichts, was darauf hindeutete. Zumindest nicht für das menschliche Auge. Unmittelbar nach dem Durchgang des Ewigen mußte das Weltentor sich geschlossen haben. Es war wieder zu einem ganz normalen Fenster geworden.
Und Teri konnte ihren Schwung nicht mehr abbremsen.
Sie sauste nach draußen und fand hinter sich keinen Halt mehr…
***
Der Ewige stand im Hintergrund des Zimmers und lächelte spöttisch. Er hatte seine Verfolgerin hereingelegt. Gelassen schaltete er den Projektor aus, der ihr vorgegaukelt hatte, der Ewige würde das Fenster als Weltentor benutzen.
Er machte sich nicht die Mühe, hinterher zu schauen, ob sie tot war oder nur verletzt. Es interessierte ihn nicht mehr. Und selbst, wenn sie nicht allein gekommen war, spielte es keine Rolle mehr.
Niemand würde ihn mehr finden.
Er hatte gehofft, mehr Zeit zu haben für die Öffnung des Weltentores, aber so reichte es immer noch. Der Ewige öffnete die Tür des Schlafzimmerschrankes, aktivierte mit einem Hebel, den er mit schneller Bewegung in eine andere Position schaltete, die Zerstörungsanlage, und schritt durch die Schranktür in dessen Inneres.
In Ash’Cant tauchte er aus dem Weltentor auf, aus jenem langen Korridor, der zwei einander fremde Dimensionen miteinander verband. Hinter ihm schloß dieses Tor sich selbsttätig wieder. Niemandem würde es möglich sein, dem Ewigen jetzt noch zu folgen.
Und es gab auch keine Spuren.
Denn in der gleichen Sekunde, in der der Ewige durch die Schranktür gegangen war, explodierte die Bombe.
Sie fetzte den Schrank auseinander. Der Feuerball dehnte sich rasend schnell aus und verschlang die Einrichtung des Zimmers. Dann griffen die Flammen über auf den Rest der Wohnung. Sie erreichten auch den abgeschalteten Roboterkörper draußen im Treppenhaus, und er verglühte, um nur einen Brandschatten auf dem Boden zurückzulassen.
Mehr und mehr breitete sich das Feuer aus, wenngleich es jetzt langsamer vorankam als zu Anfang. Die Zündung war vorbei, alle Spuren vernichtet. Was jetzt wütete, war ein ganz »normales« Feuer.
Und keine Verfolgung war mehr möglich…
***
Zu einem zeitlosen Sprung reichte es bei Teri nicht mehr. Diesmal konnte sie sich nicht auf dieselbe Weise retten wie vorhin, als sie Carlotta noch mit von ihrem Todessturz abfing.
Sie konnte lediglich in einer Instinktreaktion die Fallgeschwindigkeit abbremsen. Und sie hatte unglaubliches Glück, »nur« aus der zweiten Etage abzustürzen.
Sie fiel auch nicht ganz so tief, wie es erst den Anschein gehabt hatte. Ein Autodach stoppte sie. Sie federte in den Knien ein, kippte seitwärts weg und
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