0432 - Magico
glauben, besonders Kara und der Eiserne nicht, der seinen Blick angehoben hatte, gegen den grauen Himmel schaute, als würde er von dort eine Gefahr erwarten, die auf den Namen Magico hörte.
Myxin betrat als erster das Quadrat zwischen den Steinen. Ungefähr in der Mitte blieb er stehen und bewegte seine Hände so, daß die beiden anderen Bescheid wußten und das Quadrat noch nicht betraten. Sie warteten zunächst auf Myxins Reaktionen, der von Stein zu Stein ging, sie abtastete und auch sein Ohr gegen den Fels legte.
Was er dort hörte oder erfuhr, war ihm nicht anzusehen, weil sein Gesichtsausdruck gleich blieb, aber er winkte die beiden Freunde zu sich.
»Es sieht böse aus.«
»Hast du das durch das Abtasten bemerkt?« fragte Kara.
»So ist es.«
»Und wann kann er hier sein?«
»Ich habe keine Ahnung. Aber die Steine haben bereits seine Witterung aufgenommen. Sie vibrieren innerlich, sie zittern.«
»Dann tun wir etwas dagegen.«
Mehr brauchte Kara nicht zu sagen. Ein jeder wußte, was er zu tun hatte.
Der Eiserne hielt sich dabei zurück, da er sich in diesem Gebiet nach wie vor als Gast fühlte. Myxin und Kara hatten ihn aufgenommen, als es ihm schlechtging, und ihm bei den flaming stones eine zweite Heimat gegeben.
Kara hatte ihr Schwert gezogen. Es hatte eine goldene Klinge und war im alten Atlantis von Nathan, dem Schmied, hergestellt worden. Das Schwert hatte Kara von ihrem Vater geerbt, sie konnte es nicht nur als Kampfwaffe einsetzen, es besaß auch magische Kräfte. Durch die Klinge war sie in der Lage, zwischen den Dimensionen Brücken zu schlagen und auch die Steine zu aktivieren.
Auch sie waren erfüllt von einer geheimnisvollen Urkraft. Niemand wußte so recht, wo sie herstammten. Wahrscheinlich hatten sie auch schon bei der Entstehung der Welt existiert, als sich Gase in feste Materie verwandelten.
Myxin und Kara hatten den Mittelpunkt des magischen Quadrats erreicht, und dort blieben sie auch stehen.
Karas Hände lagen auf dem Schwertgriff. Sie brauchte den Kontakt zu der Waffe, um volle Konzentration und Leistung bringen zu können. Die Kraft des Schwerts sollte übergehen auf die Steine und sich dort ausbreiten.
Der Eiserne schaute zu.
Seine beiden Freunde rührten sich nicht. Myxin hatte wieder seine Maske aufgesetzt, die ihn so entstellte.
Noch standen die Steine unbeweglich. Auch in ihrem Innern tat sich nichts, das aber änderte sich.
Es schien so, als hätte sich ein Schleier über das Gestein gelegt, der erst in den Poren lauerte, immer weiter vordrang, an Farbe zunahm und rötlich strahlte.
Die Flammenden Steine!
In diesen Momenten machten sie ihrem Namen alle Ehre. Sie gaben die Energie ab, die aus ihnen hervorgeholt worden war.
Rot, dunkel und hell zugleich strahlten die Steine, so daß das Quadrat von den roten Schatten ausgefüllt wurde. Ein magisches Phänomen, das einfach hingenommen werden mußte und dessen man sich bediente.
Magie füllte das Quadrat aus.
Sie war wie ein Streicheln, das auch den Eisernen berührte. Er ließ sich davon nicht ablenken, sondern richtete seinen Blick auf die Steine, die plötzlich ein Muster zeigten.
Darüber wunderte er sich.
Schon einige Male hatte er die Aktivierung der Steine erlebt, aber nie so genau die Risse und Spalten gesehen, die sich wie ein Spinnennetz durch das Gefüge zogen und sich scharf von dem roten Leuchten abhoben.
Das war nicht normal.
Der Eiserne wollte es den anderen zurufen und gleichzeitig eine Frage stellen, aber auch sie hatten das Phänomen inzwischen festgestellt und als negativ eingestuft.
Kara, die eine Hand vom Schwertgriff genommen und auf Myxins Arm gelegt hatte, löste sich von ihm und trat einen Schritt zurück. Sie blickte in die Höhe und schüttelte dabei den Kopf, als wollte sie dieses Phänomen einfach nicht sehen.
Aber es war da!
Myxin taumelte zur Seite, als hätte er einen Schlag erhalten. Mit beiden Händen deutete er auf die Steine, die noch glühten, aber an den Spitzen bereits schwarz wurden.
Jeder hörte das Reißen!
Es war ein furchtbares Geräusch, ein Knacken im Gestein, ein Aufbrechen, ein Splittern, und plötzlich brachen an der Spitze die ersten Brocken weg.
Gesteinstrümmer schleuderten in die Höhe wie geworfene Bälle und fielen wieder nach unten.
Sie segelten, ausgeglühten Kometen gleich, in das Innere des Quadrats.
Kara und Myxin waren zu keiner Reaktion fähig. Für sie war das Zusammenbrechen der Steine mehr. Ein Sterben ihrer Magie, und wie sie
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