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0432 - Magico

0432 - Magico

Titel: 0432 - Magico Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wohnraum.
    Kanne und Tassen standen auf dem Tisch. Shao schenkte ein, und Suko sah, daß ihre Hände zitterten.
    »War es so schlimm?«
    Sie nahm Platz, aber ihre Haltung blieb steif. »Du glaubst nicht, wie überraschend und schockierend es sein kann, wenn man plötzlich die Stimme eines Menschen vernimmt, der nicht in der Nähe ist, sondern entführt wurde. Wie ein Telefongespräch aus dem Geisterreich.«
    »Ich weiß, Shao.«
    Sie war skeptisch. »Wie kannst du das so sicher behaupten?«
    Suko lehnte sich zurück. Dabei nahm er den ersten Schluck Tee. »Weil es mir selbst widerfahren ist!«
    Shaos Lippen zuckten. »Stimmt das?«
    »Weshalb sollte ich dich anlügen?« Die Chinesin rutschte auf ihrem Stuhl unruhig hin und her. »Wann hast du es bemerkt?«
    »Auf der Fahrt hierher. Und es war Janes Stimme, die von Magico sprach.« Sukos Stimme wurde düster. »Wenn ich ihn recht verstanden habe, will er Jane quälen. Er hat die Kontrolle über sie.«
    »Ist er wie ein Dämon in sie hineingefahren?«
    »So sehe ich es, Shao. Aber«, Suko hob die Hand, »das ist nicht alles. Oft müssen wir davon ausgehen, daß Dämonen Menschen übernehmen, um sie zu leiten und sie zu ihren Dienern zu machen. Das ist in diesem Fall wohl nicht so. Dieser Magico schafft es tatsächlich, einen Menschen voll und ganz zu übernehmen und ihn des eigenen Ichs zu berauben. Das ist natürlich furchtbar, zudem kommt noch etwas hinzu, wenn ich Jane oder Magico richtig verstanden habe. Er profitiert von Janes Wissen.«
    Suko ließ die Worte so stehen, damit Shao sie zunächst einmal verarbeiten konnte.
    »Kannst du dich genauer ausdrücken?« fragte sie nach.
    »Ich will es versuchen. Wenn dieser uns unbekannte Magico Jane voll und ganz kontrolliert und sie anzapft, geistig, meine ich, dann wird er von ihrem Wissen profitieren können. Daß Jane viel über uns weiß, ist ja klar.«
    Shaos Lippen öffneten sich. »Himmel!« flüsterte sie noch in Sukos Erklärung hinein. »Jetzt begreife ich. Jane Collins ist gewissermaßen für Magico das Informationszentrum.«
    »Ja.«
    Shao bekam eine Gänsehaut, als sie mit leiser Stimme weitersprach.
    »Magico könnte es also gelingen, über Jane Collins alles zu erfahren, was uns betrifft.«
    »Auch richtig.«
    »Und das wäre fatal.«
    »Noch schlimmer.« Suko beugte sich vor. »Er wäre über unsere Schwächen informiert und könnte zuschlagen, wann es ihm paßt. Damit, meine liebe Shao, müssen wir uns wohl oder übel abfinden. Jemand hat etwas in Gang gesetzt, in dem wir nur noch die zweite Geige spielen. Wir laufen hinterher.«
    »Und werden hoffentlich nicht zu spät kommen!« hauchte Shao.
    »Ich befürchte eher das Gegenteil.« Suko hob die Tasse an und trank einen Schluck Tee.
    Shao hatte es nicht mehr auf ihrem Sitz gehalten. Sie war aufgestanden und lief im Zimmer auf und ab. Dabei sprach sie so leise mit sich selbst, daß Suko nichts verstand. Schließlich fragte sie laut: »Welche Trümpfe oder Gegenmittel haben wir?«
    »Bisher keine.«
    »Dann müssen wir Magico agieren lassen.«
    »Das befürchte ich. Zudem bin ich mir nicht sicher, ob uns John ebenfalls eine Lösung präsentieren kann, denn ihn hat es auch erwischt. Magico nahm bereits mit Jane Collins Stimme mit ihm Kontakt auf. Für diesen Dämon gibt es keine Grenzen.«
    »Und wir wissen nicht einmal, wie er aussieht!« hauchte Shao. Sie ließ sich wieder auf dem Stuhl nieder. »Der Fall könnte zu einer verflixt harten Bewährungsprobe für uns werden.«
    »Das kannst du laut sagen.«
    Shao schreckte zusammen, als die Türklingel anschlug. »Wer kann das sein?«
    Suko lächelte. »Erwarten wir nicht Yakup?«
    »So früh schon?«
    »Der ist nicht zu halten, wenn es um Jane geht«, erwiderte Suko, schon auf dem Weg zur Tür, wo er die Gegensprechanlage einschaltete und sich erkundigte, wer unten stand.
    »Ich bin es, Yakup!« quäkte es aus dem Hörer.
    »Okay, Junge, komm hoch.«
    Shao stand in der Nähe und fragte: »Ist er das?«
    »Wie ich dir sagte.«
    »Vielleicht weiß er einen Weg, obwohl ich daran nicht so recht glauben kann.«
    »Warten wir es ab.«
    Shao schüttelte leicht den Kopf. Sie teilte den Optimismus ihres Partners nicht.
    Yakup mußte sofort einen Lift bekommen haben, denn es dauerte nicht lange, da stand er vor der Tür.
    Suko öffnete.
    Der blonde Türke trug eine graue Jacke und eine Jeans. Über seine Lippen zuckte ein Lächeln, als er, von Suko willkommen geheißen, eintrat und den Chinesen umarmte. Auch Shao kam

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