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0433 - Zeitbombe London

0433 - Zeitbombe London

Titel: 0433 - Zeitbombe London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bringt nichts. Ihr befindet euch in meiner Hand, und niemand wird euch finden. Geh zu ihr, unterhalte dich mit ihr, diese Chance gebe ich euch noch.«
    »Und dann?«
    Van Akkeren grinste breit. »Wird mir Magico sicherlich schon eine neue Person aus dem Sinclair-Team gebracht haben. Da lasse ich mich gern überraschen, wer es sein wird.«
    Shao ging darauf nicht ein. Sie stellte eine andere Frage, die ihr auf den Lippen brannte. »Wo befindet sich John Sinclair? Wo haben Sie ihn hingeschleppt?«
    »Ich?« Van Akkeren lachte. »Ich hätte ihn gern gehabt, aber Magico wollte ihn, und ich mußte ihn abtreten, wie man das so schön sagt, um Magico bei Laune zu halten. Verstehst du?«
    »Hat er ihn getötet?«
    »Nein!«
    Jane sah, wie Shao aufatmete, doch die folgenden Worte des Mannes vernichteten ihre winzige Hoffnung. »Es gibt Dinge, die sind schlimmer als der Tod. Viel schlimmer. So etwas ist auch mit Sinclair geschehen. Magico hat sich seiner angenommen und ihn in die Dimensionen der Vergangenheit hineingeschleudert, aus der er gekommen ist. Dort wird Sinclair durch alle Ewigkeiten treiben und irgendwann in eine andere Zustandsebene übergehen, aber davon werdet ihr nichts mehr haben, denn seine Freunde sterben vor ihm. Wenn alle zusammen sind, wird das grüne Feuer Magicos euch verbrennen.« Er grinste kalt. »Noch Fragen?«
    Shao schüttelte den Kopf. »Nein, keine mehr!« hauchte sie und konnte sich vorstellen, daß dieser Mensch sein Versprechen in die Tat umsetzte. Sie hatte einfach zuviel Negatives über Vincent van Akkeren in den letzten Wochen erfahren. Er war so schlimm, daß man seine Taten kaum beschreiben konnte.
    Sie kümmerte sich um Jane.
    Sehr nahe trat sie an die Liege heran, auf der die Detektivin gefesselt lag.
    Shao wollte lächeln, es gelang ihr nicht so recht. Sie streckte den Arm aus und fuhr mit der Hand über das Gesicht der Freundin. Auf der Haut lag ein leichter Schweißfilm.
    Jane ging es schlecht. Die Wangen waren eingefallen, die Züge von Schmerzen gezeichnet, die Augen blickten trübe und ohne Hoffnung, obwohl Shao inzwischen bei ihr war.
    »Ich frage dich nicht, Jane, wie es dir geht, und ich will dir auch keine Hoffnungen machen…«
    »Ihr habt alles versucht, nicht?«
    »Ja, aber van Akkeren hat die Spur verwischen können. Weißt du denn, wo wir uns befinden?«
    »Nein, Shao, ich kenne nur diesen einen Raum, mehr nicht. Van Akkeren sagt es auch nicht, wenn du ihn fragst. Er geht eben auf Nummer sicher, der ist nicht zu packen.«
    Shao wechselte das Thema. »Was hat Magico mit dir angestellt, Jane?«
    »Er hat mich benutzt.« Jane hatte sich wieder flach hingelegt. Sie berührte mit dem Hinterkopf die Unterlage, die Augen starrten gegen die Decke, und die Lippen bewegten sich kaum, als sie sprach. »Benutzt, um aus dem, was er einmal war, eine menschliche Hülle zu formen. Er zapfte mich an, ich mußte mein Wissen mit ihm teilen und konnte nicht anders, als ihm all diese Informationen zu geben. So ist es gewesen, Shao, und nicht anders.«
    »Ja, ich kann es mir vorstellen. Hast du denn einen bestimmten Plan, oder war die Frage dumm?«
    »So ähnlich. Ich bin gefesselt, ich komme nicht weg. Van Akkeren wartet, bis er das ganze Team um sich versammelt hat. Dann will er uns vernichten, wie er sagte.«
    »Ich werde mich wehren!« Shao hatte nur geflüstert, war trotzdem von van Akkeren verstanden worden, denn er hatte sich hinter sie geschlichen.
    »Wirklich?« fragte er.
    »Ja!« schrie Shao, drehte sich um, blickte plötzlich in eine verzogene Fratze und sah eine Stirn, aus der zwei Hörner wuchsen. Auch den Schatten entdeckte sie. Nur konnte sie ihm nicht ausweichen. Er traf sie hart und brutal. Als ihr bewußt wurde, daß es eine Handkante gewesen war, rollten bereits lautlos die Wellen der Ohnmacht auf sie zu und verschlangen sie wie ein tiefes Wasser.
    Vincent van Akkeren aber war zufrieden und rieb seine Hände, bevor er Jane anschaute. »Die Nummer zwei!« sagte er. Seine Augen wurden groß. »Und andere werden folgen…«
    Ich lauschte dem höhnisch gesprochenen Gruß des Spuks nach und dachte daran, daß ich ihn gar nicht sehen konnte, denn er als amorphe Gestalt war ebenso schwarz wie die mich umgebende Finsternis.
    Deshalb mußte ich mich allein auf den Würfel konzentrieren, in dessen unmittelbarer Nähe sich der Spuk befand.
    Zumeist befand sich der Würfel im Zentrum der Wolke, und der Spuk umgab ihn mit seinen wallenden Schleiern.
    Bisher hatte ich noch keine Antwort

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