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0434 - Die Rache der Menschengeier

0434 - Die Rache der Menschengeier

Titel: 0434 - Die Rache der Menschengeier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ruhig, auch wenn ihre Gesichter starr wirkten. Man hatte uns mit Waffen ausgerüstet, aber auch mit Sprechfunkgeräten, denn Redbury, der in einem der großen Einsatzwagen saß, stellte hin und wieder Fragen. Er gab auch Positionsmeldungen durch, denn die Queen war bereits in ihrer Kutsche unterwegs.
    Auch wir schauten öfter auf die Uhr. Suko und ich waren zusammengeblieben. Es hatte sich herumgesprochen, daß die Königin bald erscheinen würde, die Menschen hinter der Absperrung wurden nervöser. Sie schauten sich an, flüsterten miteinander und schauten immer öfter in eine bestimmte Richtung.
    Wir bekamen letzte Positionsmeldungen. Bald würde die Kutsche auch in unserem Sichtfeld erscheinen.
    Vor uns ragten die beiden viereckigen Türme der Kirche in die Höhe. Sie erinnerten mich an zwei wuchtige Säulen, die für die Ewigkeit gebaut zu sein schienen. Auf den Enden der Türme wuchsen jeweils vier schmale spitze Türmchen hoch. Zwischen ihnen stand jeweils ein Mast. An ihm flatterte das königliche Banner.
    Beifall brandte auf. Hochrufe gellten über den Platz vor der Kirche. Die Königin kam in Sicht.
    Begleitet von einer Eskorte, fuhr die Kutsche heran. Ich mußte mich abwenden, denn Redbury wollte etwas von uns und hatte sich mit mir in Verbindung gesetzt.
    Ich gab ihm den genauen Standort durch. Er war zufrieden.
    Der Regen war vergessen, jeder wollte einen Blick auf die Queen werfen.
    Englische Begeisterung hält sich zumeist in Grenzen. Sie artete bei Anlässen wie diesem nicht in Fanatismus aus, wie man ihn leider auf manchen Sportplätzen immer wieder erleben muß.
    Und so gelang es der Kutsche, bis dicht vor das prächtige Portal der Kirche zu fahren, wo sie anhielt, damit die Königin und ihr Gemahl aussteigen konnten.
    Sicherheitsbeamte hatten einen Kordon gebildet. Suko und ich gehörten nicht zu der Gruppe. Wir beobachteten aus einer gewissen Distanz den Vorgang. Die königliche Familie verschwand unter den aufgespannten Regenschirmen, die von Dienern gehalten wurden.
    Die geladenen Gäste warteten bereits in der Kirche. Wir hatten zunächst einmal Pause.
    Die Messe sollte fast zwei Stunden dauern. Ich wäre gern in einen Pub oder eine Kneipe gegangen, aber wir hatten unsere Instruktionen bekommen, und so blieben wir im Regen.
    »Dieser Kelch ist schon mal vorüber«, sagte Suko.
    »Zum Glück.«
    »Und wann kommt der nächste?«
    »Wenn sie die Kirche wieder verläßt.« Ich schaute gegen den dunklen Regenhimmel.
    »Suchst du die Geier, John?«
    »Nein, heute nicht.«
    »Das solltest du aber«, sagte Suko mit einer Lautstärke, die nur ich verstand.
    »Wieso?«
    »Schau mal hoch.«
    Das tat ich auch und wurde bleich wie Hammelfett. Menschengeier hockten dort.
    ***
    Ausgerechnet jetzt! Und wenn die Massen auf die dämonischen Viecher aufmerksam wurden, konnte es zur Panik kommen.
    Die Geier rührten sich nicht. Man konnte sie auch nur erkennen, wenn man sehr scharfe Augen hatte und sich genau auf die entsprechenden Stellen konzentrierte. Ich war mir allerdings sicher, daß auch die Vögel scharfe Augen besaßen und mich schon längst entdeckt hatten. Fragte sich nur, wann sie angreifen würden.
    Zunächst einmal lauerten sie nur. Ich suchte bereits verzweifelt nach einer Möglichkeit, sie von der Kirche wegzulocken, um sie auf meine Spur zu bringen.
    Links der Kirche befand sich eine weite, abgesperrte Rasenfläche. Sie war leer. Darüber hinweg schaute aus der Ferne Big Ben.
    In dieser Gegend strotzte es vor historischen Bauwerken. Dazwischen lagen viele kleine grüne Inseln.
    Für mich war klar, daß sich die Dämonenvögel zu einem Angriff entschlossen hatten.
    Ausgerechnet jetzt meldete sich wieder dieser verrückte Redbury. Er wollte uns zusammenrufen, damit wir noch eine kurze Lagebesprechung abhielten.
    Auch Suko hatte mitgehört. Fragend schaute er mich an und war gespannt auf meine Antwort.
    »Hören Sie, Redbury. Ihre Lagebesprechung müssen Sie leider ohne uns durchführen.«
    Sogar aus dem Lautsprecher drang das Geräusch, wie er nach Luft schnappte. »Wollen Sie damit eine Befehlsverweigerung andeuten?«
    »Nicht nur andeuten, sondern praktizieren!«
    Sein Schreien sprengte fast das Gerät. »Ich lasse Sie aus der Polizei entfernen. Sie kommen vor ein Gericht, Sie…«
    »Wir werden geteert und gefedert, ich weiß, Sie komischer Knispel. Aber für uns ist Schluß.« Demonstrativ schaltete ich das Gerät ab und nickte Suko zu. »Jetzt kann sich der Knabe vor Wut selbst in den Bauch

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