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0436 - Sie müssen sterben, Mr. High!

0436 - Sie müssen sterben, Mr. High!

Titel: 0436 - Sie müssen sterben, Mr. High! Kostenlos Bücher Online Lesen
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Erwachsenen hatten sich jedes überflüssigen Kleidungsstücks entledigt.
    Ich nahm den Weg hinauf zur Triboro-Brücke und bog nach Süden auf die geschwungene Abfahrt nach Queens ein. Phil hatte sich tief in die Polster zurückgelehnt und ein paar Minuten geschlafen oder mit geschlossenen Augen gedöst. Als ich jenes Viertel von Queens, das sich Jackson Heigths'nennt, schon erreicht hatte, stöhnte er leise, richtete sich auf und fragte nach einem langgezogenen Gähnen:
    »Wo sind wir denn hier?«
    »In Jackson Heights.«
    »Jackson Heigths? Da war doch irgendwas mit diesem Viertel. Wo habe ich —«
    »Rex Ryer wohnt hier.«
    Mein Freund war noch nicht ganz wach. Oder er hatte seinen langsamen Tag.
    »Ryer?« wiederholte er. »Wer, zum Teufel, ist Ryer?«
    »Die müssen Sonnenfinsternis und Stromsperre zugleich gehabt haben, als sie dich zum FBI zuließen«, seufzte ich. »Heute früh wurde ein gewisser Fountain aus Sing-Sing entlassen und mit einem Wagen abgeholt, der auf einen gewissen Jim Ryer aus Jackson Heights zugelafcsen ist. Dämmert's bei dir langsam?«
    »Ich erinnere mich«, verkündete Phil sehr würdevoll. »Was wollen wir von Ryer?«
    »Lieber Himmel«, sagte ich kopfschüttelnd. »Woher soll ich das wissen?«
    Phil klappte den Unterkiefer herab, sah mich eine Weile sprachlos an und orakelte dann düster:
    »Es muß die Hitze sein. Armer Jerry.«
    Ich hielt an, um einen Streifencop nach dem Revier zu fragen. Knapp zehn Minuten später standen wir vor einem jungen Sergeant, der am Pult des Wachhabenden saß.
    »Hallo, Sarge«, sagte ich müde und ließ meinen Dienstausweis sehen. »Ich heiße Jerry Cotton. Dieser müde Bursche hier neben mir hört auf den Namen Phil Decker. Ich wollte nur mal hören, ob hier auf dem zuständigen Revier ein gewisser Jim Ryer bekannt ist. Man nennt ihn auch Rex Ryer, hörte ich.«
    »Klar«, sagte der Jüngling in Sergeantenuniform. »Wer kennt Rex nicht? Wollt ihr dem endlich ans Leder? Wir haben bestimmt nichts dagegen, wenn ihr uns die Arbeit mit dieser miesen Type abnehmt.«
    »Scheint ja nicht so unbekannt zu sein, dieser Ryer«, erwiderte ich. »Würden Sie so freundlich’sein, uns ein bißchen über ihn zu erzählen?«
    Der Knabe mit den Sommersprossen im Gesicht sah mich mitleidig an.
    »Sagen Sie nur noch, Sie wissen wirklich nichts von Rex?«
    »Auf die Gefahr hin, daß ich damit endgültig vor Ihnen erledigt bin, Sergeant: Wir wissen so gut wie nichts von ihm. Mit den Bundesgesetzen ist er demnach noch nicht in Konflikt gekommen. Abgesehen von der einen Strafe, die er vor Jahren einmal abbrummen mußte. Aber wir möchten wissen, was er heute so treibt.«
    »Das möchten wir auch wissen. Und die Leute von der Steuerfahndung bestimmt auch. Und wahrscheinlich noch eine Menge anderer Leute. Also kurz und gut: Rex hat als Aushängeschild eine Zoologische Handlung.«
    »Eine was?« fragte Phil.
    Ich wandte mich ihm zu. Mit der größten Geduld erklärte ich:
    »Eine Zoologische Handlung, Phil. Weißt du, das ist so ein Laden, wo sie weiße Mäuse, Goldhamster, niedliche bunte Fische fürs Aquarium, Kanarienvögel und 'Schoßhündchen verkaufen.«
    »Und Affen«, fiel der Sergeant ernsthaft ein.
    »Und Affen«, bestätigte ich mit einem ernsten Nicken.
    »Ihr könnt mich mal«, sagte Phil. »Sarge«, sagte ich, »wir waren bei Ryers Aushängeschild. Bei der Zoologischen Handlung. Sie sagten selbst, daß sie nur ein Aushängeschild sei. Was tut er ansonsten?«
    »Er macht krumme Geschäfte. Fragen Sie mich bloß nicht, welche. Wenn wir das wüßten, machte er sie nicht mehr. Aber der jüngste Mann im Revier würde ein Jahresgehalt darauf wetten, daß Ryer .bis zum Hals in Geschäften mit der Unterwelt steckt.«
    »Hat Ihnen diese Wette schon mal jemand abgenommen?« fragte ich freundlich.
    »Mir? Wieso?« Seine blauen Augen strahlten voller Unschuld.
    Sticheleien, die man erklären muß, verlieren ihren Reiz. Ich überhörte deshalb seine Frage. Statt dessen erkundigte ich mich nach Ryers sonstigen Verhältnissen. Der Sergeant erzählte uns, was er wußte. Wir bedankten uns höflich und wollten gehen.
    »Werden Sie ihn festnehmen?« rief er uns hoffnungsvoll nach.
    »Wer soll denn dann alle diese lieben kleinen Vögel in seiner Zoologischen Handlung füttern?« fragte ich zurück.
    Fünf Minuten später parkte ich den Jaguar in der Seitenstraße, die uns der Sergeant bezeichnet hatte. Als wir vor der richtigen Tür standen, gab Phil mir einen Stoß mit dem

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