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0437 - Schirmherr der Zeit

Titel: 0437 - Schirmherr der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mahlzeit ebenfalls bald fertig sein würde.
    Die Biotransferkorrektorin war offensichtlich verwirrt. Mich wunderte das gar nicht. Man konnte nicht zwischen zwei so gegensätzlichen Charakteren wie Levtron und mir stehen, ohne in gefühlsmäßige Konflikte zu geraten. Als meine Menüplatte herausglitt, suchte ich nicht nach Merceile. Sie musste mit sich selber ins reine kommen, niemand konnte ihr dabei helfen.
    Ich schlenderte zu dem separat abgegrenzten Platz, auf dem unsere Morga untergebracht worden waren, und lehnte mich gegen Takvorians Seite.
    „Guten Appetit!" flüsterte der Zentaur. „Was hattest du mit dem vollbusigen Mädchen zu tuscheln, Freund?"
    „Nichts, was ein Pferd interessieren könnte", parierte ich die Anspielung und begann meine Mahlzeit zu verzehren.
    „Sehr witzig", erwiderte Takvorlan mit seiner dünnen Stimme, die durch die kleinen, leistungsschwachen Lungen des humanoiden Oberkörpers bedingt war. Der Pferdeleib besaß eigene, sehr leistungsfähige Schlitze über der breiten Brust. Er schlug mit dem langen Schweif nach einem Schwärm lästiger Stechmücken. Eines der Insekten wurde getroffen und fiel in mein Gemüse. Angeekelt schob ich das ganze Gemüse aus seinem Fach. Es fiel zu Boden.
    „Du verunreinigst meinen Standplatz!" protestierte Takvorian."Kannst du nicht besser aufpassen?"
    „Das wollte ich dich gerade fragen", gab ich zurück."Halte deinen Schweif im Zaum, sonst schneide ich ihn dir ab." Das war natürlich nicht ernst gemeint; die Bewegungen des Schweifs waren unwillkürliche Reflexe.
    „Warum bist du nur so gereizt?" flüsterte der Movator verärgert.
    „Hat sie dich abgewiesen?"
    „Unsinn! Wir haben uns über die Bio-Experimente unserer Artgenossen unterhalten. Begreife endlich, dass es auch für Cappins wichtigere Dinge als einen Flirt gibt!"
    „Schon gut, schon gut, Ovaron." Takvorlan seufzte. „Diese verdammten Experimente müssen endlich aufhören. Kannst du nicht etwas dagegen unternehmen?"
    „Das bin ich heute schon einmal gefragt worden. Leider ist das nicht so einfach. Vor allem aber muss ich mich so verhalten, dass meine Geheimaufgabe nicht gefährdet wird."
    „Von der du kaum etwas weißt, Ovaron. Ich halte es für einen großen Fehler, dass du keine Ahnung hast, wofür du einen riesigen geheimen Stützpunkt besitzt und warum du Reisen durch die Zeit verhindern sollst."
    „Ich auch, Takvorian. Aber vielleicht weiß ich alles und kann nur nichts mit diesem Wissen anfangen. Vielleicht ist mein Gehirn programmiert, so dass ich immer nur den jeweils nächsten Schritt überschauen kann."
    „Aber wer hat es programmiert?" schrie Takvorlan aufgeregt.
    „Bei den Hufen des Schwarzen Hengstes! Wer zieht die Fäden hinter den Kulissen?"
    Der Movator erregte sich so sehr, dass sich die Erregung auf den Pferdeleib übertrug. Nervös scharrten die Hufe den Boden, die Flanken zitterten.
    „Ganz ruhig, mein Freund", flüsterte ich und strich über sein prächtiges Fell."Es gibt Dinge, die man nicht sofort durchschauen kann. Eines Tages werden wir auch dieses Rätsel lösen. Ganz bestimmt sogar."
    Ich wunderte mich über meine eigene Zuversicht. Es war, als hätte mir wiederum eine innere Stimme etwas eingeflüstert.
    Takvorlan beruhigte sich bald. Sein Vertrauen zu mir war grenzenlos. Einen besseren Freund als ihn konnte es wahrscheinlich nicht geben. Wir unterhielten uns noch einige Zeit über belanglose Dinge, dann verabschiedete ich mich und begab mich in mein niedriges Zelt. Kaum hatte ich mich ausgestreckt, fiel ich schon in einen unruhigen Schlaf, der keineswegs erholsam war. Fürchterliche Alpträume quälten mich, und ich war froh, als ich gegen Mitternacht geweckt wurde.
    Ich hängte Köcher und Bogen um, griff nach meiner Lanze und trat in die Nacht. Ein kühler Wind strich über den Lagerplatz und ließ mich frösteln. Von den Morga kam ab und zu das Stampfen einzelner Hufe herüber. Aus den benachbarten Zelten ertönten die Atemgeräusche der Schlafenden.
    Ob Merceile wohl fest schlief?
    Ich schüttelte diesen Gedanken ab, als ein Schatten zwischen den Lichtschein des nächsten Feuers und mich trat: Levtron.
    Seine Augen glommen mir düster entgegen, als ich zu ihm trat.
    Ich wartete, bis auch der dritte Posten herangekommen war, dann teilte ich uns in die einzelnen Überwachungsabschnitte ein.
    Levtron bleckte die Zähne und grinste lustlos. Ihm passte es nicht, dass ich hier die Befehle gab. Aber er konnte nichts dagegen tun.
    Er befehligte nur einen

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