Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0438 - Im Jahr der Cappins

Titel: 0438 - Im Jahr der Cappins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
die Kraft, um zur Seite zu blicken, aber er war sicher, dass Tschubai und Alaska eine ähnliche Prozedur über sich ergehen lassen mussten.
    „Wahrscheinlich will man Ihr Gehirnwellenmuster messen", klang Tolots Stimme auf. Der Haluter wollte seine Begleiter beruhigen.
    Was wirklich geschah, wusste auch er nicht. Rhodans Kopfhaut begann zu prickeln. Er hatte das Gefühl, von einer gewaltigen Last in den Sessel gepreßt zu werden. Seine Lungen drohten zu bersten. Er nahm kaum wahr, wie der Teller sich fest gegen seinen Kopf drückte. Irgendwo in seiner Nähe summte eine Maschine. Die Decke begann über Rhodan zu kreisen. Die Lichter wurden zu hellen Streifen. Rhodans Herz schlug immer heftiger. Dann ließ die Schwerkraft nach. Rhodans Kopf sank nach vorn. Er brauchte nur wenige Augenblicke, um sich zu erholen.
    „Alles in Ordnung?" erkundigte sich Tolot.
    „Ja", erwiderte Rhodan knapp. Er stand auf. Nach wenigen Schritten fand er seine alte Sicherheit zurück.
    Takvorlan kam wieder herein. Rhodan wurde den Verdacht nicht los, dass der Morga außerhalb des Raumes einige Schaltungen vorgenommen hatte. Das Pferd wurde ihm immer unheimlicher.
    Die Roboter zogen sich zurück. Tolot half Saedelaere auf die Beine. Der Transmittergeschädigte besaß keinen Zellaktivator und erholte sich daher langsamer als Tschubai und Rhodan.
    „Ich frage mich, wozu wir diese Prozedur über uns ergehen lassen mussten", überlegte der Großadministrator. Tschubai blickte misstrauisch zu den Sesseln hinüber.
    „Vielleicht ist diese Anlage eine Art Lügendetektor. „ „Das wäre möglich", stimmte Rhodan zu. „Auf jeden Fall wurde unser Gehirn untersucht. „ „Ich nehme an, dass es sich um eine paramechanische Sondierung handelte", sagte Tolot. Er drehte sich herum und hob die Arme. Takvorlan, der unmittelbar hinter ihm stand, deutete die Bewegung falsch. Offenbar glaubte der Morga, dass Tolot ihn angreifen wollte, denn er richtete sich auf die Hinterbeine und drang aufgerichtet auf Tolot ein.
    Der Haluter fuhr zurück, nicht aus Furcht, sondern um seine friedlichen Absichten zu beweisen. Takvorlan folgte ihm entschlossen und ließ sich wieder auf die Vorderbeine sinken.
    Dabei stieß er mit einem Roboter zusammen und riss sich die linke Halsseite auf.
    Rhodans Augen rundeten sich, als er sah, wie der Pferdekopf plötzlich in sich zusammenfiel. Das Gebilde, das sich jetzt als bioplastähnliches Material entpuppte, sank auf die Brust des Morgas herab. Aus ihm heraus schälten sich die Umrisse eines verkümmerten menschlichen Oberkörpers, auf dem ein Kopf mit dem Gesicht eines jungen Mannes saß. Zwei kleine Ärmchen erschienen zwischen den Falten des erschlafften Bioplastgewebes und legten den menschlichen Oberkörper des Morgas endgültig frei.
    „Eine Zentaurenmutation!" stieß Tschubai hervor.
    Takvorlan hatte sich von seiner Überraschung erholt. Er starrte die vier Gefangenen aus seinen großen Augen an. Und dann hörten sie ihn sprechen.
    „Das bedeutet euren Tod!" sagte er.
     
    4.
     
    Merceile wirkte selbst in dem schweren Panzer anziehend und jugendlich. In Levtron stieg bei ihrem Anblick Bitterkeit auf; er konnte es nicht verwinden, dass Merceile sich für Ovaron interessierte. Merceile war der eigentliche Grund, warum Levtron den militärischen Chef des Unternehmens hasste. Levtron war Leiter des Bio-Programms auf Lotron. Sein Einfluss war kaum geringer als der Ovarons, aber der alte Lasallo, der das gesamte Unternehmen leitete, hatte bisher nicht zu erkennen gegeben, welcher seiner beiden Stellvertreter sein Favorit war. Levtrons Lippen kräuselten sich zu einem kaum wahrnehmbaren Lächeln.
    Im Grunde genommen verhielt sich Lasallo genau wie Merceile.
    Er traf keine Wahl, sondern hielt die beiden Bewerber hin. Merceile verschloss die schwere Metalltür des Koraytrons. Sie nahm den Helm ab und schüttelte den Kopf, bis ihre Haare in voller Länge über die Schultern fielen.
    „Nun?" erkundigte sich Levtron rauh. „Was hat die Untersuchung ergeben?"
    Sie öffnete die Brustklappe des Panzers.
    „Nichts!" ihr Lächeln drängte Levtron in die Verteidigung. „Was sollte auch schon dabei herauskommen? Schließlich handelte es sich nur um eine Routineuntersuchung, die unbedingt durchgeführt werden musste."
    Er hörte einen anklagenden Unterton in ihrer Stimme.
    „Sie wissen genau, warum ich mich nicht um das Koraytron kümmerte, Merceile", antwortete er gereizt. „Der von Ihnen so verehrte Chef des Militärs glänzt

Weitere Kostenlose Bücher