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0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern

0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern

Titel: 0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern Kostenlos Bücher Online Lesen
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von Anfang an vorgehabt. Grover ist eine Flasche. Dem werde ich es auch noch zeigen.« Homer fühlte sich ganz überlegen.
    Seine Augen blitzten auf, und Ed nahm es für ein Warnsignal. Der dicke Gangster ließ sich in die Hocke fallen, drehte sich halb um seine Achse und schnellte dann mit einem mächtigen Satz empor. Homer Hill wich gerade noch dem Ansturm aus.
    Ich Idiot! dachte er. Ich habe mich von diesem Spatzenhirn beschwatzen lassen. Warum macht man immer die gleichen Fehler? Hatte ich Angst, durchzuziehen?
    Ein Schlag traf Homers rechtes Handgelenk, und die Waffe polterte dumpf zu Boden. Hill streckte die linke Hand vor und traf Ed am Kinn. Es war kein gezielter Schlag gewesen, nur eine instinktive Abwehrbewegung, aber dennoch taumelte Ed Harvester zurück.
    Jetzt ’raus, dachte Ed, so schnell wie möglich. Er lief auf die Tür zu, blieb an der Schwelle hängen, er überschlug sich, taumelte noch zwei, drei Schritte und merkte, daß er nicht mehr richtig laufen konnte. Sein rechter Fuß hing an ihm wie ein überflüssiges Glied. Wenn er auf trat, jagte ein Schmerz durch seinen Körper, wie er ihn noch nie empfunden hatte.
    Das ist das Ende! dachte er. Er quälte sich weiter, wollte den Ford erreichen. Die Schlüssel steckten in seiner Tasche. Eds Bein knickte ein, und er empfand plötzlich eine ohnmächtige Wut.
    Ed Harvester lag auf dem Bauch und versuchte auf die Beine zukommen, als ihn der Schlag in den Rücken traf, der seinem verpfuschten Leben ein Ende machte. Er hörte nicht einmal mehr den Knall der Detonation.
    Auf dem schmalen Weg zur Hütte quälte sich ein Wagen vorwärts. Homer Hill sprang seitwärts in die Büsche, als das Motorengeräusch stärker wurde.
    Ein grüner Mercury rollte auf dem freien Platz vor der Hütte aus.
    Grover stieg aus. Er ging hinüber zu dem Ford und warf einen kurzen Blick hinein. Grover zuckte zusammen, als er die Kinder auf dem Rücksitz erblickte. Er merkte, daß etwas nicht in Ordnung war. Überhastet stürzte er auf den Eingang der Blockhütte zu. Fast wäre er dabei über die Leiche Ed Harvesters gestolpert. Der Boß bückte sich nicht einmal.
    Homer trat aus der Deckung und überquerte den freien Platz. Er hörte, wie der Boß nach ihm rief.
    »Schrei doch nicht so! Willst du uns vielleicht die Bullen auf den Hals hetzen?«
    Grover kam auf ihn zu. In seiner Hand hielt er einen Derringer. Die Mündung zeigte genau auf Hill. Aber den schien das nicht zu rühren.
    »Ed wollte sich selbständig machen, Boß! Mir blieb nichts anderes übrig!«
    »Schaff die Kinder wieder herein!« Grover wirkte leicht nervös. Homer ging hinüber zu dem Ford und riß die Tür auf.
    »Ihr müßt noch einen Augenblick warten. Aber gleich ist es so weit!« Archie nahm das kleine Mädchen an der Hand und führte es wieder in die Blockhütte zurück.
    »Ich habe dir doch gleich gesagt, daß Gangster lügen«, erklärte er altklug. »Die wollen uns doch gar nicht nach Hause bringen. Die wollen nür Geld von Daddy, viel Geld. Und wenn sie es haben, kaufen sie sich eine Jacht. Damit fahren sie dann herum, aber eines Tages erwischt sie die Polizei!«
    »Und dann?« fragte Maggie. »Was geschieht dann mit ihnen?«
    »Dann werden sie eingesperrt, und da kommen sie nicht wieder heraus.«
    »Ruhe!« schrie Homer Hill den Jungen unbeherrscht an. Maggie fing an zu weinen, aber der Junge hielt sich tapfer.
    »Schrei die Kinder nicht an«, wies der Boß Homer zurecht. »Oder hat dich Eds Tod so nervös gemacht?«
    »Natürlich nicht«, versuchte Hill sich selbstsicher zu geben. »Eds Extratouren hätten unser Unternehmen platzen lassen…«
    »Keine gefühlvollen Nachrufe!« Leslie Grover ging zur Tagesordnung über. »Ich habe einen neuen Mann angeheuert: Stan Baxter. Du kennst ihn noch nicht. Der Junge ist goldrichtig. Es kann sein, daß ich ihn als Ablösung herausschicke.«
    »Ich komme allein zurecht!«
    »Wenn ich dich brauche, werde ich Stan herausschicken!« Grovers Stimme klang entschieden, und die Pupillen in seinen grauen Augen zogen sich zusammen.
    »Natürlich, Boß!« Homer beeilte sich, eitel Zustimmung zu zeigen. »Was machen wir mit der Leiche?«
    »Verscharre sie irgendwo.«
    »Nicht hier!« sagte Homer schnell. »Das ist zu gefährlich. Gestern habe ich einen Jäger mit einem Hund herumstreifen sehen. Und übers Wochenende kommen sicher eine Menge Leute hierher.«
    Der Boß warf Homer einen giftigen Blick zu. Zu zweit wuchteten sie Eds Körper in den Kofferraum des

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