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0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern

0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern

Titel: 0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern Kostenlos Bücher Online Lesen
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abzuholen. Er hat die Piepen woanders hergenommen. Der Boß hat es aus ihm herausgekitzelt!«
    »So also ist das!« Ed brauchte Zeit, um das Gehörte zu verarbeiten. »Und wenn Leslie uns doch nicht im Stich lassen sollte?«
    Homer zog unwillig die Stirn kraus. »Hör mal zu! Der Boß hat schon versucht, den Scheck einzulösen…«
    »Und wenn sie ihn dabei geschnappt haben?« warf Ed ängstlich ein.
    »Unsinn! Die konnten gar nicht anders, als ihn auszuzahlen. Das war schon richtig so, wie wir es gemacht haben. Wir Idioten haben nur versäumt, Leslie daran zu hindern, allein mit dem Zaster abzuhauen. Der Boß müßte längst hier sein, wenn er überhaupt die Absicht hätte, noch einmal zu kommen.«
    »Ich fürchte, daß du von diesem Fenster aus Leslie Grover nie mehr sehen wirst«, grunzte Homer wütend. Ed drehte sich um und sah nachdenklich die beiden Kinder an, die sich an den Händen hielten und stumm der Unterhaltung folgten. Homers Blick glitt in die gleiche Richtung.
    »Wo bringen wir sie hin?« fragte Ed. »Darf ich jetzt heim zu meiner Mutti?« piepste Maggie. Sie hatte begriffen, daß von einem Aufbruch die Rede, war. Homer wandte sich an den Jungen.
    »Hör zu, Archie! Wir bringen euch jetzt nach Hause. Aber ihr müßt vollkommen still sein, wenn wir im Wagen sitzen. Sag das auch Maggie!«
    »Du lügst!« sagte der Junge trotzig. »Ihr seid Gangster und wollt viel Geld von Papa haben. Aber ihr werdet uns nicht nach Hause bringen, denn dann würde Daddy euch verhaften lassen!«
    »Der Junge ist gar nicht so dumm!« knurrte Homer anerkennend. »Wir werden ihm einen Knebel in den Mund stopfen müssen, sonst macht er Unfug!« Maggie begann zu weinen.
    »Schaff sie hinaus in den Wagen«, befahl Homer. »Ich kann das Gegreine nicht mehr hören.«
    Hill sah ihnen nach. Als sie draußen waren, fischte er den 22er Colt aus der Achselhöhle und ließ die Trommel herausklappen. Sechs Hülsen steckte er in ihre Kammern. Befriedigt schob der Gangster die Waffe wieder zurück. Plötzlich stand Ed in der Tür.
    »Glaubst du, daß es zu einer Schießerei kommen wird?«
    »Weil ich meine Kanone nachsehe? Ich kümmere mich lieber zu früh darum als z i spät. Du weißt, was uns erwartet, wenn sie uns fassen. Auf die paar Monate,Frist bis zur Hinrichtung kann ich dann auch verzichten. Wenn sie mich schon kriegen, dann aber nicht lebend.«
    Ed ging hinaus. An solche Sachen dachte er am liebsten gar nicht erst. Hill sah sich in der Hütte um. Bedächtig kramte er einige Kleinigkeiten zusammen. Er durfte jetzt Ed nicht mißtrauisch werden lassen. Er zwang sich, noch eine Minute zu warten.
    »Homer!« rief er ungeduldig.
    »Komm herein!« rief Homer zurück. Ed stapfte auf die Tür zu und schob sich durch die Öffnung. »Was ist los? Beeile dich! Ich möchte die Kinder vom Halse haben!«
    »Wir müssen unsere nächsten Schritte noch durchsprechen, Ed!«
    »Das können wir auch im Wagen.«
    »Eigentlich hast du recht. Wozu Zeit verschwenden? Mach die Tür zu!«
    Ed begriff nicht recht, er hatte eine Frage auf der Zunge.
    Aber dann gewahrte er in dem Halbdunkel, daß der andere seine Kanone auf ihn gerichtet hielt.
    Eds Zunge wurde mit einem Schlage so trocken, daß sie wie Sandpapier am Gaumen raspelte.
    »Was soll das bedeuten, Homer?« Nur mit Mühe stieß er den Satz heraus.
    »Ich denke, es macht einen Unterschied, ob man dreißig Grand durch eins od6r durch zwei teilt!«
    »So also ist das!« Das sagte Ed immer, wenn er anfing, etwas zu begreifen. Diesmal klang es recht rauh, denn es war keine angenehme Erkenntnis. Aber gleichzeitig dämmerte ihm, welches fatale Ergebnis Homers Rechenmethoden für ihn hatten.
    Die Tür! Er mußte durch die Tür, dann standen die Chancen besser für ihn. Hier im Zimmer, auf die Entfernung, gab es keinen Fehlschuß. Die Zeit dehnte sich plötzlich wie Sirup. Ed hatte nie gefühlt, wie furchtbar lange ein Herzschlag dauern kann. Er mußte Zeit gewinnen, irgendwie Zeit gewinnen!
    »Du willst die Kinder umbringen?« röchelte er.
    »Natürlich! Ich muß mir doch die Hände freihalten!« Homers Stimme klang rauh, ironisch und überlegen.
    »Homer!« krächzte Ed Harvester und befeuchtete seine Lippen mit der Zunge. Er wollte noch etwas sagen, aber er brachte keinen Satz heraus.
    »Trottel! Was soll ich denn mit so einem Idioten anfangen?«
    »Seit wann hast du diesen Plan, Homer?« Ed suchte verzweifelt nach neuen Möglichkeiten, Zeit zu gewinnen. Zeit! Ein paar Sekunden noch.
    »Ich habe das

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