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0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern

0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern

Titel: 0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern Kostenlos Bücher Online Lesen
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die Zehen. Seine rechte Schulter zuckte nach oben. Es klickte wieder einmal. Diesmal war es kein Kameraverschluß. Es hörte sich eher an wie der Sicherungsflügel einer Waffe.
    Marga reagierte großartig. Sie stöckelte ein paar Schritte und setzte sich hinter das Steuer unseres Frazers. Das Schloß an der rechten Tür schnappte.
    Ich brauchte mich nur hineinfallen zu lassen.
    Ich behielt Delaine im Auge und versuchte ihm mit Blicken klarzumachen, daß er nichts verraten sollte.
    Jetzt war der Wagen heran, der uns eben schon mit den Scheinwerfern angestrahlt hatte. Der Fahrer stoppte. Bevor er etwas sagen konnte, sagte ich:
    »Danke, Sir! Wir brauchen keine Hilfe. Wirklich sehr nett von Ihnen, aber wir kommen schon alleine klar.«
    Der Wagen zog ab. Ich registrierte blitzschnell die Zulassungsnummer. Wir würden dfen Mann noch als Zeugen brauchen.
    Der Anführer der Gangster kniete jetzt am Boden und zerrte an dem eingebeulten Kotflügel. Er stieg in den Wagen, ließ den Motor auf jaulen und fuhr ein paar Yard vor. Die Reifen drehten sich, ohne an Blech zu schrammen.
    i »Eins’teigen, Boys!« rief er. Offenbar saß er auf glühenden Kohlen. Die anderen beiden stiegen ein.
    »Sie werden noch von mir hören.« sagte ich und schaute Delaine an.
    Der Ford rauschte ab.
    »Vier Minuten!« sagte Marga Hope, als ich mich hinter das Steuer unseres Wagens klemmte. »Es hat nur vier Minuten gedauert!«
    Sie ließ den Verschluß ihrer Handtasche zuschnappen. Die 38er, fast zu schwer für die Hand eines Mädchens, brauchte sie nun nicht mehr.
    »Wieviel Aufnahmen hast du gemacht?«
    »Mindestens ein halbes Dutzend. Ich bin sicher, die Typen sind alle drauf.«
    Ich tätschelte ihre Wange.
    »Gut gemacht, Marga!«
    ***
    Homer Hill kletterte aus dem Ford. »Wo hast du den Impala untergebracht, Ed?«
    Harvester antwortete mit einer Gegenfrage.
    »Wo hast du Delaine gelassen?«
    Homer wischte sich die Schweißtropfen von der Oberlippe. »Der ist gut aufgehoben. Ich wollte, ich wäre aus der Sache heraus.«
    »Dreihunderttausend Dollar, Homer!« Er stellte Sich vor seinen Kumpan, stemmte die Arme in die Hüften und wiederholte langsam die Summe. »Dreihunderttausend! Sag das mal nach, Homer!«
    Hill schob Ed Harvester mit einer ärgerlichen Gebärde beiseite. »Bring die Kinder herein!«
    Er ging voraus und’ holte die Schlüssel heraus, die ihm der Boß in die Hand gedrückt hatte. Das Schloß ächzte, als er die Tür aufdrückte. Muffige Luft schlug ihm entgegen.
    Ed trug auf seinen Armen ein Bündel, mit einer Decke verhüllt. Er legte es auf die provisorische Lagerstatt in der Ecke und ging wieder hinaus. Als er wieder hereinkam, legte er ein zweites Bündel neben das erste.
    »Ist mit Grover alles in Ordnung?«
    »Freut mich, daß du zu denken anfängst«, knurrte Homer. »Leslie hat dreihunderttausend Bucks im Kofferraum und einen Scheck über hunderttausend in der Brusttasche.«
    Er pfiff durch die Zähne. »Donnerwetter«, stieß er heiser hervor.
    Ed ging hinaus und fuhr den Ford zwischen die Büsche. Die Zweige schrammten an der Karosserie. Er hatte Mühe, die Tür aufzudrücken.
    Homer Hill saß hinter dem Tisch, als Ed wieder in die Hütte trat. Er schob seinem Kumpan ein Whiskyglas hin und ließ es aus der Flasche vollaufen. Ed schluckte, bekam ein wenig zuviel in die Kehle und prustete, daß ihm die Tränen kamen.
    »Na?« fragte Homer. Er erriet, womit sich Eds Gedanken da draußen beschäftigt hatten.
    »Eine verdammt kitzelige Angelegenheit. Was würdest du tun, Homer?«
    »Ich allein kann gar nichts tun. Wenn wir etwas unternehmen wollen, müssen wir uns zu zweit an die Sache heranmachen!«
    »Komm, rede schon!« forderte ihn Ed auf und wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln.
    »Ich habe darüber nachgedacht. Wir müssen die Kinder woanders hinschaffen. Dann haben wir wenigstens was in der Hand, wenn der Boß uns im Stich lassen sollte.«
    »Hm!« Ed hatte sich auf einem Hocker niedergelassen und die verschränkten Arme auf die Tischplatte gestützt. »Und wie soll es dann weitergehen?«
    »Wir gehen zu der Mutter des Mädchens. Bei ihr zu Hause stehen dreißig Grand in der Einkaufstasche. Die teilen wir uns dann!«
    »Ich dachte, die dreißigtausend hatte Delaine bei sich?«
    »Schon. Aber er hatte das Geld erst der Frau gegeben, die es bei sich zu Hause aufbewahrte, um es im Falle unseres Anrufes griffbereit zu haben. Als wir uns dann seinen Jungen schnappten, hatte er keine Zeit mehr, es bei ihr

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